Corona in Düsseldorf Trödeln unter strengen Corona-Auflagen

Bilk · Weil die Infektionszahlen weiter steigen, müssen Markt-Besucher nun Maske tragen. Am Aachener Platz stehen Schilder, die darauf hinweisen. Trotz der steigenden Zahlen kamen am Wochenende aber viele Leute, um zu trödeln.

 Seit dem Wochenende gilt Maskenpflicht auf dem Aachener Platz. An den Eingängen und auf dem Platz wurden Hinweistafeln aufgestellt.

Seit dem Wochenende gilt Maskenpflicht auf dem Aachener Platz. An den Eingängen und auf dem Platz wurden Hinweistafeln aufgestellt.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die neuen Auflagen wegen der steigenden Corona-Zahlen haben auch Auswirkungen auf den Trödelmarkt am Aachener Platz. Kostenpflichtiger Inhalt Das Hygienekonzept steht zwar schon seit Juni, als der Trödel nach dem Shutdown wieder öffnen durfte, jetzt musste der Veranstalter zusätzlich Schilder aufstellen, die die Besucher noch einmal auf die Maskenpflicht hinweisen. Denn seit dem Wochenende gilt auf allen Märkten – auch Trödelmärkten – Maskenpflicht.

„Wir haben außerdem Personal an den Ein- und Ausgängen, das die Besucherzahl kontrolliert, damit sich nicht zu viele auf dem Platz aufhalten, und Security, die darauf achtet, ob sich alle an die Maskenpflicht halten“, heißt es von Seiten des Veranstalters Antique Marketing.

Trotz der hohen Inzidenzzahl ist am Samstagnachmittag der Trödel gut besucht. In den Gängen und an den Ständen ist auf dem weitläufigen Gelände aber genug Platz, um in Ruhe stöbern zu können. Sabine Brinkhaus ist mit ihrer Mutter gekommen. „Wir hatten uns vorgenommen, wenn es zu voll ist, wieder zu gehen“, sagt sie und fügt hinzu: „Ich bin angenehm überrascht, dass es trotz des trockenen Wetters kein Gedränge gibt und sich die Leute wirklich an die Abstandsregeln halten“.

Ein Eindruck, den Peter Kleinert bestätigt. „Ich komme seit mehr als 25 Jahren her und finde es hier gut organisiert.“ Gut sichtbar stehen Hinweise auf die Maskenpflicht auch zwischen den Ständen. Nicht auf den Trödel zu gehen, weil die Infektionszahlen Düsseldorf inzwischen zum Risikogebiet gemacht haben, ist für Sebastian Blome keine Option: „Ich bin schon als Kind gerne auf den Flohmarkt gegangen. Das lasse ich mir nicht nehmen.“ Er zeigt in die Runde: „Schauen Sie sich um, die Leute sind entspannt. Wir sind hier unter freiem Himmel. Ich sehe nicht, warum hier ein Ansteckungsrisiko größer sein sollte als in der Fußgängerzone am Schadowplatz.“ Blome ist mit seinem achtjährigen Sohn da. „Wir konnten schon nicht in die Ferien fahren, weil Düsseldorf Risikogebiet ist. Da wollte ich dem Kleinen wenigstens etwas Abwechslung bieten“, sagt er.

Einer der Händler, der seinen Namen nicht nennen möchte, gibt zu: „Natürlich ist nicht ganz so viel los als vor Corona. Aber es muss ja irgendwie auch weitergehen. Wir werden schon sehr beschränkt durch all diese Regelungen.“ Er hoffe, fügt er noch hinzu, dass die Politik nicht auch noch auf die Idee kommt, das Trödeln zu verbieten. „Ich brauche diese Einnahmen und damit bin ich nicht allein“, sagt der Mann. „Allein aus Enthusiasmus stünden wohl die wenigsten auf dem Platz.“

Nicht nur für die Händler steht einiges auf dem Spiel. Kostenpflichtiger Inhalt Seit 44 Jahren gibt es den Trödelmarkt am Aachener Platz. Dem Veranstalter ist mehr als bewusst, wie sehr alles davon abhängt, dass sich die Menschen an die Hygieneregeln halten. Nur so kann gewährleistet werden, dass auch weiterhin samstags getrödelt wird.

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