Bilk Bilker Schützen sind stolz auf ihre Fahnen

Bilk · Am Samstag musste der Umzug wegen eines Schauers noch verkürzt werden, am Sonntag hielt das Wetter: 1000 Schützen zogen mit.

 Pascal Zaparty trägt die Fahne der Gesellschaft 5. Schützen. Auf ihr ist der Schutzpatron der Schützen zu sehen, der heilige Sebastian.

Pascal Zaparty trägt die Fahne der Gesellschaft 5. Schützen. Auf ihr ist der Schutzpatron der Schützen zu sehen, der heilige Sebastian.

Foto: bauer

Was bei einem Schützenfest in keinem Fall fehlen darf, sind Fahnen. Sie kündigen eine Kompanie an, sind Orientierungspunkt und meist Kleinode, die besonders gepflegt werden müssen. Ihren Ursprung hat die Tradition der Fahnen bei einem Schützenfest beim Militär. "Sie ist in erster Linie ein Feldzeichen und wurde in der Vergangenheit immer vorangetragen. Hat der Gegner die eigene Fahne erbeutet, war die Moral meist am Boden. Sie nahm eine wichtige Rolle ein", sagt Winfried Langerbeins.

Bei den Schützen müsse man aber eine Unterscheidung treffen. "Es gibt Fahnen, die von einem Fähnrich zu Fuß getragen werden, und es gibt Standarten, die von einem Reiter gehalten werden", sagt er. Der 73-Jährige war bis 2012 für eine Standarte zuständig. Eine besondere Ehre. "Seit 1975 ist sie bei allen großen Anlässen dabei", sagt Langerbeins. Dazu zählten neben dem Schützenfest auch Feierlichkeiten und Beerdigungen. Damit dem wertvollen Feldzeichen nichts passiert, wird sie von zwei von Fahnenoffizieren beschützt - ein Beleg für den Stellenwert der Standarte.

Während Winfried Langerbeins inzwischen als Standartenträger im Ruhestand ist, hat Pascal Zaparty noch eine Weile vor sich. Im Gegensatz zu Langerbeins trägt er seine Fahne zu Fuß. Genauer gesagt die der Gesellschaft 5. Schützen. Trotz seiner 21 Jahre ist er schon ein alter Hase. "Ich habe mit 13 als Fahnenoffizier begonnen. Als dann der Fähnrich aufgehört hat, wurde ich gefragt, ob ich übernehmen würde", sagt er. Bereut hat er es nicht, obwohl der Anfang kompliziert war. "So eine Fahne wiegt rund fünf Kilo. Das ist nicht viel, aber nach einem mehrstündigen Festumzug, weiß man, was man getan hat." Seiner Verantwortung ist er sich bewusst. "Die Fahne ist das Zeichen der Kompanie, speziell gewebt und sehr wertvoll", sagt Zaparty. Auf ihr befindet sich ein Bildnis vom heiligen Sebastian, dem Schutzpatron der Schützen.

 Schlagerstar Norman Langen brachte das volle Festzelt zum Kochen. das Konzept von "Bilk Live" ging auf.

Schlagerstar Norman Langen brachte das volle Festzelt zum Kochen. das Konzept von "Bilk Live" ging auf.

Foto: Anne Orthen

In diesem Jahr schauten beim Festumzug besonders viele Besucher auf ihn und seine Kompanie, denn die 5. Schützen feiern ihr 125-jähriges Bestehen. Glück hatten er und die rund 1000 Schützen mit dem Wetter, denn es blieb trocken. Am Samstag hatten die Bilker Schützen ihren Umzug wegen eines Schauers verkürzen müssen. Höhepunkte des Festes waren "Bilk live" und der Umzug samt Aufmarsch der Musikeinheiten. "Wir waren mit "Bilk Live" sehr zufrieden, die Stimmung war ausgelassen und das Festzelt ausverkauft", sagt Pressesprecher René Krombholz. Am Sonntag brachten rund 500 Musiker die Bilker Kirche zum Beben, als sie bei einem Platzkonzert zusammen spielten. Der Hingucker im anschließenden Umzug - den es per Stream auch bei Facebook zu sehen gab - war Schützenkönigin Petra, hoch zu Ross in rückenfreier Abendrobe.

Der ehemalige Schützenchef Hans Dieter Caspers wurde von den Schützen in einer feierlichen Zeremonie zum Ehrenchef ernannt. Caspers trat bei Generalversammlung nicht mehr an. Auf ihn folgte Ulrich Müller.

(RP)
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