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Düsseldorf Babys kennen im Wasser keine Angst

Bilk · Beim Eltern-Kind-Schwimmen des DRK können sich Kleinkinder schon ab vier Monaten im Hallenbad austoben. Vor allem Väter nehmen die Termine gerne wahr, um mehr Zeit mit ihrem Sprössling zu verbringen.

 Martin Brodeck hat mit seinem elf Monate alten Sohn Moritz einen riesigen Spaß im Schwimmbad der Martin-Luther-Schule in Bilk.

Martin Brodeck hat mit seinem elf Monate alten Sohn Moritz einen riesigen Spaß im Schwimmbad der Martin-Luther-Schule in Bilk.

Foto: Andreas Endermann

Die Augen von Moritz glänzen. Der elf Monate alte Junge hat einen Heidenspaß, rudert mit den Armen, will alles erkunden. Natürlich passt Papa Martin Brodeck ganz genau auf, hält seinen Sohn immer fest, denn Moritz befindet sich in einem Schwimmbad im für ihn tiefen Wasser - und schwimmen kann er in seinem Alter natürlich noch nicht.

Vater und Sohn zählen zu den bis zu elf Pärchen, die sich einmal wöchentlich im Hallenbad der Martin-Luther-Schule an der Gotenstraße zum Eltern-Kind-Schwimmen des DRK treffen. Zehn Einheiten von bis zu 45 Minuten sind für den Kurs angesetzt. Theoretisch können schon Kleinkinder ab vier Monaten erste Erfahrungen mit dem nassen Element sammeln. "Das erste Mal ist in so jungem Alter in der Regel etwas schwierig, das ist ja schon etwas anderes als die heimische Badewanne", erklärt Kursleiter Jens Habelmann.

Dabei seien gar nicht unbedingt das große Becken und die ungewohnten Wassermassen das Problem, "damit können Babys sich schnell arrangieren", erklärt der Diplom-Sozialarbeiter mit Zusatzausbildung als Schwimmlehrer für Kleinkinder. "Es sind vielmehr die ungewohnten Eindrücke in der Umkleidekabine, die eher sterile Atmosphäre, der Schall und die Unruhe wegen der vielen unbekannten Menschen. Ab dem zweiten Mal ist das dann alles kein Thema mehr. Im Wasser tauen die Kleinen im wahrsten Sinne des Wortes schnell auf und zeigen keine Angst."

Für Babys gehe es in erster Hinsicht zunächst um die Gewöhnung an und die Bewegung im Wasser, erläutert Habelmann. Viele Hilfsmittel wie Bälle und Bretter, kleine und große Matten sowie jede Menge gelbe Quietscheentchen werden hinzugezogen, um den Lernprozess zu unterstützen. Klar, gebe es immer Augenblicke, in denen das Lächeln auch mal aus den Gesichtern der Babys verschwindet und Tränen die Wangen hinabkullern, etwa beim ersten Augenkontakt mit Wasser, "aber das sind nur kurze Momentaufnahmen. Zumeist haben die Eltern viel mehr Angst als ihre Kinder", sagt der Pädagoge.

Die physikalischen Eigenschaften des Wassers würden es den Kindern ermöglichen, sich nahezu schwerelos und mit dem gesamten Körper alleine zu bewegen, erklärt Sabine Jokl vom DRK. Neben der Stärkung der Muskeln und des Immunsystems beeinflusse das Schwimmen eine altersgerechte anatomische und organische Entwicklung des Babys in positiver Weise. "Aber auch die körperliche Nähe zwischen Eltern und Kindern spielt eine große Rolle und kann im Wasser besonders innig und entspannt gelebt werden. Gerade Väter nutzen gerne das Angebot, um mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen", so Jokl weiter.

Ab dem ersten Lebensjahr rutschen die Kinder in einen neuen Kursus mit anderen Schwerpunkten, ab zweieinhalb erfolgt der nächste Schritt, ab dreieinhalb sollte der Zögling sich auch mal alleine über Wasser halten und sich vielleicht sogar fortbewegen können. "Schwimmen lernen können Kinder aber frühestens ab vier Jahren, zumeist eher ab fünf", betont Habelmann. Wer zuvor bei der Wassergewöhnung bereits Erfahrungen sammeln durfte, habe natürlich enorme Vorteile, wenn es wirklich ernst werde. Moritz habe jedenfalls vom ersten Tag an keine Probleme mit dem Wasser gehabt, berichtet Martin Brodeck. "Er hat schon die Badewanne gemocht und war im Sommerurlaub im Pool. Moritz ist eine richtige Wasserratte. Nur die Rückenlage mag er nicht so gerne", sagt Brodeck, der versucht, jeden Freitag den Termin in der Martin-Luther-Schule wahrzunehmen.

"Das ist unser Ding, diese Zeit will ich mir unbedingt mit ihm nehmen", erzählt der stolze Papa. Dass an diesem Nachmittag auffällig viele Väter mit ihren Kinder teilnehmen, liege offensichtlich an ihm selbst, spekuliert Jens Habelmann: "Ist der Kursleiter männlich, kommen viele Väter, bei Schwimmlehrerinnen sind es in der Mehrzahl Mütter."

(RP)
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