Verkehr in Düsseldorf Düsseldorfer U-Bahn-Netz soll weiter wachsen

Nord · Die Stadtverwaltung stellte nun der Bezirksvertretung 5 eine Liste der nächsten Projekte vor und erhielt dazu viel Kritik

 Am Freiligrathplatz sehen die Bezirkspolitiker eine größere Notwendigkeit für einen Tunnel, als an von der Verwaltung vorgeschlagenen anderen Orten.

Am Freiligrathplatz sehen die Bezirkspolitiker eine größere Notwendigkeit für einen Tunnel, als an von der Verwaltung vorgeschlagenen anderen Orten.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der ÖPNV in Düsseldorf soll verbessert und deshalb unter anderem das U-Bahn-Netz weiter ausgebaut werden. Vier neue Stadtbahnverbindungen und zwei neue U-Bahn-Tunnel sind geplant. Das betrifft besonders den Düsseldorfer Norden, weshalb die Verwaltung ihr erstes Konzept dazu in der Bezirksvertretung 5 vorgestellt hat. Geplant ist unter anderem eine Tunnelverlängerung vom Kennedydamm zum Reeser Platz für die U78 und die U79, die Umfahrung der Messe in einem Tunnel mit der U80 und der dritte Bauabschnitt der U81 vom Flughafen-Terminal bis Flughafen-Bahnhof. Eine konkrete Umsetzung der Planungen wird erfahrungsgemäß zehn bis 15 Jahre dauern, wie die Verwaltung betonte.

Grundsätzlich wird der geplante Ausbau des Streckennetzes positiv von den Mitgliedern der Bezirksvertretung 5 beurteilt. „Gut für uns ist, dass die Förderrichtlinien inzwischen überarbeitet wurden, wir also mehr Fördergelder für solche Projekte erhalten werden“, sagt Ratsherr Christian Rütz (CDU). Bezirksbürgermeister Stefan Golißa kritisierte die Pläne aber als „zu kurz gegriffen“. So stößt bei ihm auf Unverständnis, dass nicht geplant ist, den Tunnel vom Reeser Platz aus weiter unter dem Freiligrathplatz Richtung Flughafen zu führen. „Der Freiligrathplatz wäre dann frei von Ampeln und wir würden schneller ein Baurecht für die U81 erhalten, denn wenn es keine Hochbahnbrücke gibt, gibt es auch keine langwierigen Klagen dagegen“, argumentiert Golißa.

Das sieht Jürgen Gocht (Grüne) ähnlich, der von verpassten Chancen für den Düsseldorfer Norden spricht. „Hier würde ein Tunnel viel Sinn machen und nicht dort, wo auch eine Trasse überirdisch geführt werden kann.“ Die jetzige Planung mit der „unerträglichen Hochbahnbrücke ist ein Stückwerk und eine Missachtung des Bürgerwillens“, sagt Gocht. Ratsherr Andreas Auler (CDU) findet es ebenfalls nicht sinnvoll, an den jetzigen Planungen der Linie U81 in Richtung Flughafen festzuhalten. „Viel wichtiger wäre ein Brückenschlag ins Linksrheinische. Das wäre eine gute Verkehrsentlastung.“

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