Benrath Der neue Pfarrer für St. Cäcilia

Benrath/Urdenbach · Am Sonntag wird Thomas Jablonka vom Stadtdechanten offiziell als leitender Pfarrer der Gemeinden in Benrath und Urdenbach eingeführt. Im Anschluss an die Messe sind die Gläubigen zum Kennenlernen eingeladen.

 Thomas Jablonka wird als Leitender Pfarrer am Sonntag in einer Festmesse in sein Amt eingeführt.

Thomas Jablonka wird als Leitender Pfarrer am Sonntag in einer Festmesse in sein Amt eingeführt.

Foto: Andrea Röhrig

Thomas Jablonka ist zwar schon seit 1. Dezember neuer leitender Pfarrer für den katholischen Gemeindeverband Benrath und Urdenbach; doch richtig zu Gesicht bekommen ihn die Gemeindemitglieder erst am morgigen Sonntag, wenn er vom Düsseldorfer Stadtdechanten Ulrich Hennes in sein neues Amt eingeführt wird. Die Messe ist um 15 Uhr in der Benrather Kirche St. Cäcilia. Im Anschluss ist die ganze Gemeinde zum Mitfeiern und zur Begegnung mit dem neuen Seelsorger ins Cäcilienstift, Paulistraße 3, eingeladen. Bislang ist der 52-Jährige eher nur auf Stippvisite da. Denn noch ist die Wohnung über dem Gemeindebüro an der Hauptstraße nicht fertig. Den Weggang von Pastor Thomas Vollmer nach zwölf Jahren hat die Gemeinde zum Anlass genommen, zu renovieren und zu modernisieren.

Sozusagen just in time vor der Einführung wird Thomas Jablonka mit Sack und Pack sowie einer Mitbewohnerin einziehen. Sie trägt den schönen katholischen Namen Nikolaus. Weil es sich aber um eine 15-jährige Katzendame handelt, wird sie von ihm kurzerhand Nicki genannt. Jablonka hat sie als Katzenbaby in Wipperfürth geschenkt bekommen. Die Schenkenden waren sich damals sicher, einen Kater ausgesucht zu haben, deswegen Nikolaus. Sei’s drum. Und so wird die Katze wahrscheinlich das einzige weibliche Wesen sein, das jemals in die Benrather Pfarrwohnung eingezogen ist.

Mit dem Tier verbindet Jablonka nicht nur gemeinsame 15 Jahre, sondern auch seine erste eigene Gemeinde, die er mit Anfang 30 übernahm. 13 Jahre arbeitete er dort als Pastor. Und noch heute denkt er gerne an die Zeit zurück. Auch wenn er dort das Thema Fusion voranbringen musste. Acht Gemeinden mit rund 15.000 Katholiken hatte er zunächst zu betreuen, die 2002 zu einer zusammengefasst wurde. Wichtig sei es ihm bei dem Prozess damals gewesen, dass es sozusagen an jedem Kirchturm, also jeder der acht früher eigenständigen Gemeinden ein Angebot gibt. „Es sind ja die Menschen, durch die Kirche vor Ort lebendig ist“, sagt er.

Anfang 2016 berief ihn Kardinal Rainer Woelki zum Kreisdechanten in Siegburg, von der Fläche her das größte Dekanat in Erzbistum Köln und unter den ländlichen mit 300.000 Katholiken das mitgliederstärkste. Zudem sollte er sich als Seelsorger um die rund 16.000 Gläubigen in der Pfarrei Sankt Servatius kümmern. Ein großer Karrieresprung für einen noch recht jungen Priester. In einem Pressegespräch kurz vor seiner Einführung antwortete er auf die Frage, ob ihm nicht bange geworden sei, als er den Anruf aus Köln erhalten habe, dass er sich schon erschreckt habe und die Aufgabe ein „Riesending“ sei.

Und letztlich machte ihm das „Riesending“ auch gesundheitlich immer mehr zu schaffen. Die Doppelbelastung nagte an Jablonka und hinterließ Spuren. Innerlich war er zerrissen zwischen seinem Amt als Seelsorger, das er für sehr wichtig hält, und den vielen Verwaltungsaufgaben. Dabei immer den eigenen Anspruch vor Augen und das Gefühl, dass es nicht reicht. Weder noch.

Die Zweifel, die ihn plagten, ließen ihn im Mai dieses Jahres einen für Außenstehende ungewöhnlichen Schritt machen: Er legte sein Amt nieder. Als Gründe für seinen Verzicht nennt Jablonka die hohe Belastung durch seine Doppelfunktion als Gemeindepfarrer und als Kreisdechant sowie die Sorge um seine Gesundheit. Er hat Probleme mit dem Herzen. Im Rückblick sagte er über diese Zeit: „Es war alles zu viel für mich.“

Im Erzbistum fand man für Jablonka dann ein neues Aufgabenfeld: Im Herbst die Nachfolge von Pastor Thomas Vollmer im Gemeindeverband Benrath und Urdenbach anzutreten. Hier kann er wieder ganz der Pastor und Seelsorger sein. Schon jetzt freut er sich auf die Begegnungen mit den Menschen aus seinen Gemeinden. Denen will er offen begegnen und kommuniziert auch klar und deutlich, dass er Fehler gemacht, aus denen er gelernt habe.

Ob er jetzt schon an seiner Predigt für die Christmette feilt? Es ist ja immerhin seine erste große Messe an neuer Wirkungsstätte. Nein, sagt er und lächelt. Er will sich für jede Predigt Mühe machen, egal ob Kommunion, Taufe, Hochzeit oder hohe kirchliche Feste. das, so sagt Thomas Jablonka, sei er den Menschen schuldig.

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