Benrather Fußgängerzone Suche nach Standort für den Benrather Bücherschrank

Benrath · Drei Standorte hat die Stadt vorgeschlagen, den Benrather Händlern gefällt keiner davon. Auch die Lokalpolitiker können sich bisher nicht für eine Lösung entscheiden. Von der Idee eines Bücherschranks sind hingegen alle Beteiligten überzeugt.

 Einen solchen Bücherschrank – hier in Volmerswerth – will auch die Benrather Fußgängerzone haben. Die Frage nach dem genauen Standort ist jedoch ungeklärt.

Einen solchen Bücherschrank – hier in Volmerswerth – will auch die Benrather Fußgängerzone haben. Die Frage nach dem genauen Standort ist jedoch ungeklärt.

Foto: Andrea Röhrig

Im Januar dieses Jahres beschloss die Bezirksvertretung 9 einstimmig, dass die Stadt prüfen soll, an welchem Standort in der Benrather Fußgängerzone ein Bücherschrank aufgestellt werden könnte. 2011 wurde in Düsseldorf der erste Bücherschrank aufgestellt, seitdem folgten weitere in verschiedenen Stadtteilen. Auch Benrath will einen solchen in der Fußgängerzone einrichten. Problematisch wird es jedoch bei der Frage, wo genau der Bücherschrank stehen soll.

Das Prinzip ist einfach: Ausgelesene Bücher können in der Stahl-Glas-Konstruktion abgelegt werden, wer mag, kann durch das Angebot stöbern, sich bedienen und das alles ohne Kosten. Wer will, findet so immer Nachschub an Lesestoff.

Angesprochen von Mitgliedern der Benrather Initiative für Nachhaltigkeit, konnte die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Benrath, Melina Schwanke, der Idee eines Bücherschranks etwas abgewinnen und brachte diese nun im Januar in die BV 9 ein. Über die Finanzierung der Kosten (die Anschaffung eines Bücherschrankes kostet rund 8000 Euro) war damals noch nicht geredet worden. Die Mitglieder der Initiative für Nachhaltigkeit hatten gegenüber Schwanke zugesichert, dass sie sich um die Pflege und Instandhaltung des Schrankinhaltes kümmern wollten. Es muss zum Beispiel auch regelmäßig überprüft werden, dass keine Bücher mit unangemessenem Inhalt im Schrank abgestellt werden.

Drei mögliche Standorte hat die Verwaltung nun den Stadtteilpolitikern in der Sitzung am Freitag, 2. Oktober, vorgeschlagen: am Harry-Piel-Platz, mitten auf dem Benrather Marktplatz oder an der Hauptstraße zwischen Kirche und Apollo-Optik. Melina Schwanke, die auch für die CDU in der BV sitzt, findet keinen davon passend. Auch die übrigen Mitglieder der BV 9 zeigten sich unzufrieden mit den Vorschlägen. „Unser Wunschplatz ist die Ecke direkt rechts neben Apollo-Optik und zwar so, dass der Bücherschrank den dortigen Fahrradständer verdeckt“, so Schwanke. Die Verwaltung favorisiert die Idee, den Bücherschrank genau mittig zwischen dem Geschäft und der Kirche zu platzieren.

Für indiskutabel halten die meisten Politiker den Standort mitten auf dem Marktplatz, dies würde die angrenzenden Betriebe behindern. „Die Händler müssen doch mit ihren Autos rangieren können, es gibt Lieferverkehr.“ „Das ist eine Schnappsidee“, kommentierte SPD-Politiker Udo Skalnik. Er wünscht sich einen Standort mit nahe gelegenen Sitzmöglichkeiten. Aber auch der Vorschlag Harry-Piel-Platz trifft nicht auf viel Gegenliebe. „Ich finde es nicht so schön, den Schrank genau vor die neue Boutique an der Ecke zu platzieren“, sagt Schwanke.

Würde der Bücherschrank zwischen Kirche und Apollo-Optik aufgestellt, bräuchte man die Zustimmung des Kirchenvorstandes. Die beiden anderen von der Verwaltung vorgeschlagenen Standorte sind auf städtischem Grund. Der genaue Standort für den Bücherschrank würde bei der weiteren Planung festgelegt und kann auch noch nach der Aufstellung korrigiert werden. Welche der drei Optionen es jedoch werden soll, darauf wollte sich die Bezirksvertretung 9 noch nicht festlegen. Sie haben die Abstimmung vertagt und wollen in einer der kommenden Sitzungen – dann auch in der neuen Zusammensetzung des Gremiums – erneut einen Antrag stellen.

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