Benrath Schultüten - Hauptsache bunt

Benrath · Egal ob gebastelt oder gekauft, Schultüten sind zur Einschulung ein Muss. Besonders farbenfrohe Motive sind beliebt.

Thorsten Toelen von "Bernhaus" zeigt eine bunte Auswahl an Schultüten, die das Geschäft führt. RP-Foto: Günter von Ameln

Thorsten Toelen von "Bernhaus" zeigt eine bunte Auswahl an Schultüten, die das Geschäft führt. RP-Foto: Günter von Ameln

Foto: Günter von Ameln

Alina Meyer zu Kniendorf (46) sucht im Werkladen Rennwagensticker. Sie muss sich sputen, denn für den Schulanfang in genau einer Woche will sie nicht nur eine Schultüte für ihren Sohn, sondern gleich auch noch zwei kleinere Exemplare für ihre beiden Neffen basteln. "Da kommen dann sowas wie Hefte, Stifte und Süßigkeiten rein", erklärt sie. "Und eine elektrische Zahnbürste", fügt sie hinzu. Ungewöhnlich, aber praktisch bei dem vielen Zucker.

Aber die 46-Jährige ist nicht die Einzige, die noch eine Schultüte braucht und die Verkäufer der Bastel-, Schreib- und Spielwarenläden in der Benrather Innenstadt wissen das. Mit einer Auswahl von Schultüten - bedruckt mit Schmetterlingen, Fußbällen, Einhörnern, oder nur mit weißer Grundierung zum Anmalen - haben sie sich auf den Schulanfang am Mittwoch, 24. August, und für die i-Dötzchen am Donnerstag eingestellt. Von der Vorgefertigten bis zum Rohling aus Wellpappe mit passender Anleitung ist alles dabei; der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

"Schon viele Kunden haben ihre Schultüte erstanden", sagt Thorsten Toelen (46), Verkäufer im Bernshaus. In dem Schreibwarenladen tummeln sich zwischen Heften, Schultüten und Tornistern Mütter mit ihren Kinderwagen, angehenden Erstklässern und kleinen Geschwistern im Schlepptau.

"In den Jahren zuvor haben die Eltern aber mehr gebastelt. Jetzt kaufen viele die fertige Schultüte, vermutlich haben sie einfach nicht genug Zeit, um selbst eine anzufertigen", bedauert der zweifache Vater. Seine 16-jährigen Zwillinge haben zu ihrer Einschulung noch selbst gemachte Schultüten bekommen. "Meine Tochter ein Einhorn und mein Sohn einen Orca", erinnert sich der Verkäufer. Dabei waren in der Tüte zwar auch Süßigkeiten, aber doch mehr nützliche Dinge für die Schule.

Auch der Inhalt einer solchen ist, je nach Geschlecht, häufig unterschiedlich. Im Spielwarenladen Mamerow erklärt Verkäuferin Ingrid Baxmann, wie heutzutage der Inhalt einer Schultüte aussieht. "Da kommen meist Kleinigkeiten rein, Stifte, Knete, Bücher. Jungs bekommen oft kleine Mikroskope oder Experimentierkästen, Mädchen manchmal auch Schmuck oder sogar Spielzeug-Lipgloss", sagt Baxmann.

Häufig kämen die Eltern jedoch allein, damit die Kinder nicht schon vorher wüssten, was in ihrer Schultüte stecke, sagt die Verkäuferin. "Mein jetzt 29-jähriger Sohn hatte eine mit Delfinen drauf", erinnert sie sich. "Da waren aber auch weniger Süßigkeiten drin als heutzutage in den meisten". Auch der Werkladen an der Börchemstraße hat sich auf den Schulanfang eingestellt. Neben Schultütenrohlingen in allen erdenklichen Farben liegen passende Anleitungen samt Poster und Sticker zum Draufkleben bereit. Musterschultüten, kleine Bastel-Kunstwerke, hängen in den Fenstern.

"Eltern holen sich oft Bastel-Anregungen bei uns", sagt Babara Thiele (61). "Die ersten kommen schon zwei Tage nach Weihnachten, manche aber auch erst zwei Tage vor Schulanfang", erklärt sie.

In diesem Jahr sind vor allem Disney-Figuren beliebt. "Wir werden oft nach Star-Wars-Schultüten gefragt. Und auch die Bastelanleitung für Minion- und Eisprinzessin Elsa-Schultüten sind der Renner", erklärt die 61-Jährige, der der Werkladen gehört. "Auch die farbliche Geschlechtertrennung ist nicht mehr so extrem wie früher. Mädchen wollen jetzt beispielsweise auch mehr blaue Schultüten".

Auch Jungs mögen anscheinend nicht mehr nur blaue, grüne oder schwarze Farben. Alina Meyer zu Kniendorf hat mittlerweile die Rennwagensticker für die Schultüte ihres Sohnes gefunden. Und die Farbe der geplanten Tüte? Nicht Blau oder Grün. Sondern Rot mit Gold.

(RP)
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