Schüler des Schloß-Gymnasiums und des Gymnasiums Koblenzer Straße sammeln Müll Aufräumen im Schlosspark und ums Kobi

Benrath · Schüler des Benrather Schloß-Gymnasiums und des Urdenbacher Gymnasiums Koblenzer Straße beteiligen sich an der Dreck-weg-Aktion. Während 25 Schüler des Schloß-Gymnasiums den Benrather Schlosspark vom Müll befreiten, sammelten die Siebtklässler rund ums Kobi den Dreck ein.

 Schloß-Schüler Isabelle (v.l.), Mila und Anne räumen den Schlosspark auf.

Schloß-Schüler Isabelle (v.l.), Mila und Anne räumen den Schlosspark auf.

Foto: Endermann, Andreas (end)

„Was wir hier tun, ist uns wirklich wichtig“, sagt Sechstklässlerin Mila und hebt mit der Greifzange eine Glasscherbe von der Wiese auf. „Genau“, pflichtet Klassenkameradin Isabelle bei: „Es geht schließlich um unsere Zukunft.“ 25 Schüler des Benrather Schloß-Gymnasiums machten sich mit Handschuhen, Müllsäcken und Zangen auf den Weg in den Wald und Park von Schloss Benrath, um Müll zu sammeln. Sie fanden zahlreiche Zigarettenkippen, Kronkorken, Glasscherben und Plastikabfälle.

Die Idee für die Säuberungsaktion hatte Lehrerin Janina Wagner, die den naturwissenschaftlichen Wahlpflichtunterricht der sechsten Klasse leitet. Der 29-Jährigen geht es aber nicht nur um die Sauberkeit im Schlosspark: „Ich will vor allem das Bewusstsein der Kinder für Natur- und Umweltschutz entwickeln.“ Deswegen behandelt sie im Unterricht die Belastung von Wasser, Boden und Luft mit Schadstoffen wie Kohlenmonoxyd oder Mikroplastik. „Es ist wichtig, dass die Kinder früh mit den drängenden Umweltproblemen in Kontakt kommen“, findet sie: „Denn sie gehören zu der Generation, die mit den Konsequenzen leben muss. Es geht nicht darum, alle zu Weltverbesserern zu machen“, betont Wagner. Kleine Verhaltensänderungen können eine große Wirkung zeigen: Etwas weniger Fleisch essen, etwas mehr Fahrrad und Bahn fahren, im Supermarkt Jute statt Plastik verwenden.

Das haben auch ihre Schüler verstanden und versuchen, auf ihr Verhalten zu achten. Isabelle erzählt, dass für sie und ihre Mitschüler der Umweltschutz im Alltag ein Thema ist und dass sie bewusst darauf achten, was sie tun. Dem stimmt Schulsprecher Jacob Armbruster zu, der die Sechstklässler beim Müllsammeln unterstützt. „Unsere Generation wird sich langsam bewusst, dass massive Probleme auf uns zukommen – nicht auf unsere Kinder oder Enkel“, sagt der Elftklässler. Daher versucht er mit dem Rest der Schülervertretung, Aktionen für den Umweltschutz auf die Beine zu stellen.

Dabei werden die Schüler von der Lehrerschaft unterstützt, nicht nur Janina Wagner ermutigt ihre Schüler, sich für den Planeten einzusetzen. Fragen des Klimaschutzes und der Umweltverschmutzung stehen auch in anderen Fächern auf dem Lehrplan, etwa im Politikunterricht, berichten die Sechstklässlerinnen, während sie den Park aufräumen.

Janina Wagner hofft, dass dieses Bewusstsein, dass in der Schule vermittelt wird, nicht nur bei den Kindern hängen bleibt, sondern von ihnen aus weiter getragen wird. Nur wenn alle Generationen gemeinsam arbeiteten, bleibe für Isabelle, Mila, Jacob und ihre Mitschüler eine Umwelt erhalten, in denen Aktionen wie das Aufräumen im Schlosspark stattfinden könne.

 Ella (l.) und Annika sind für das Kobi rund um die Schule am Müllsammeln.

Ella (l.) und Annika sind für das Kobi rund um die Schule am Müllsammeln.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Müllsammelaktion am Gymnasium Koblenzer Straße

Ausgestattet mit leuchtend orangenen Warnwesten, Handschuhen und Säcken haben sich am Donnerstag rund 100 Siebtklässler des Kobi-Gymnasiums zum Müllsammeln getroffen. Die Schule nimmt seit 1999 an dem vom Verein Pro Düsseldorf initiierten Dreck-weg-Aktionstag teil. Bereits zweimal ist sie mit der Auszeichnung „Goldener Besen“ des Oberbürgermeisters ausgezeichnet worden. Auch in diesem Jahr sind die Schüler auf ihrem Schulgelände und den Grünstreifen darum herum fündig geworden: Zigarettenstummel, Süßigkeitenverpackungen Tüten, Bierflaschen und sogar einen Teppich haben sie gefunden. „Es ist schade, dass die Leute so viel wegschmeißen, hier stehen ja überall Mülleimer“, findet die 13-jährige Theresa.

Sie und ihre Klassenkameraden hatten sich im Voraus im Unterricht mit der Umwelt beschäftigt. Chemie- und Physiklehrerin Silke Gandor bereut das Müllsammeln seit acht Jahren und sieht eine Entwicklung: „Die Schüler sind sensibilisierter. Viele bringen zum Beispiel ihre eigenen Trinkflaschen mit, um sie in der Schule mit Leitungswasser füllen.“ Dass Klima- und Umweltschutz in der Lebenswelt der Kinder angekommen sind, freut die Lehrerin. „Plastik bleibt ewig“ – eine Nachricht, die sie eindringlich an ihre Schüler vermittelt. Trotzdem ist sie wütend darüber, wie achtlos viele Erwachsene mit der Natur umgehen. Besonders betroffen macht es sie, wenn Menschen ihren Sperrmüll von zu Hause irgendwo in den Grünflächen entsorgen.

Die Schüler verstehen den ernsten Hintergrund der Müllsammelaktion. Bilder aus dem Internet von Meerestieren, die an Plastik verenden, haben sich eingebrannt. „Wir wollen doch alle noch lange auf dieser Welt leben“, sagt Theresa. Ihr Klassenkamerad Jonas erzählt, dass er und viele seiner Freunde nur noch mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kommen. Elterntaxis gebe es fast gar nicht mehr. Auch Biologielehrerin Irmgard Vis stellt fest, wie sehr sich das Ansehen von Umweltschutz verbessert hat.

Sie sieht die Klimaaktivistin Greta Thunberg, die die Friday-for-Future-Demonstrationen ins Leben gerufen hat, als Auslöser.  An den Demos nehmen zwar keine Schüler des Urdenbacher Gymnasiums  teil, trotzdem gehe es um die Symbolwirkung. „Wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern die Schüler zu mündigen Bürgern erziehen“, sagt  Irmgard Vis. Gerade bespricht sie das Thema Bienen mit den Siebtklässlern im Unterricht. Der Hausmeister des Kobi-Gymnasiums züchtet sogar eigene Völker auf dem Schulgelände. Bald wollen die Schüler auch auf einer Grünfläche in der Nähe eine Bienenwiese anlegen.

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