Sonderausstellung im Schloss Benrath Den Zitrusfrüchten auf der Spur

Düsseldorf · Die Sonderausstellung „Zitrusmanie“ im Museum für Gartenkunst auf Schloss Benrath beleuchtet jetzt eine ungewöhnliche Sammelleidenschaft.

 Besondere Zitrusfrüchte sind auch Sammlerstücke.

Besondere Zitrusfrüchte sind auch Sammlerstücke.

Foto: Marcus Schwier

Im Barock kam kein repräsentativer Garten ohne Zitruspflanzen aus: „Sie zählten zu den teuersten Gewächsen und wurden leidenschaftlich gesammelt“, sagt Eva-Maria Gruben – eine Zitronensammlung als Statussymbol. Der Ursprung dieser Sammelleidenschaft liegt in einem antiken Mythos. „Es ist der Raub der goldenen Äpfel aus dem Garten der Hesperiden durch Herkules“, erklärt die Kuratorin der neuen Sonderausstellung im Museum für Gartenkunst im Benrather Schloss: Wie facettenreich die besondere Leidenschaft für die unterschiedlichen Zitrusfrüchte zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert war, darüber gibt die Sonderausstellung „Zitrusmanie. Goldene Früchte in fürstlichen Gärten“ einen spannenden Überblick.

Bis zum 18. September sind dort nun Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Porzellan sowie alte Aufzeichnungen und Bücher zu sehen. „Ich finde es unglaublich, was für tolle und besondere Zitrus-Sorten es früher gab“, sagt Eva-Maria Gruben. Ein Kräuterbuch aus dem 16. Jahrhundert widmet sich den gesundheitlichen Wirkungen der Zitrusfrüchte, in anderen historischen Büchern sind unterschiedlichste Sorten illustriert und genau beschrieben. Alte Wachsfrüchte zeigen die besondere Fruchtvielfalt sehr anschaulich.

Prachtvolle Orangerie-Gebäude mit ausgefallener Architektur sind dokumentiert, sie setzen bauliche Akzente in vielen Parkanlagen. In der aktuellen Ausstellung werden dazu erstmals auch Schloss Benrath, Düsseldorf und das Rheinland als Orte solch fürstlicher Orangeriekultur gezeigt. Obwohl Zitrusdüfte heute im Alltag stets gegenwärtig sind, wissen nur wenige um den Siegeszug der besonderen Pflanzen, die in eigenen Winterquartieren gehegt und gepflegt wurden.

Aufzeichnungen geben Aufschluss über Größe, Kübel und Zustand der Pflanzen. Nicht nur die Fürsten widmeten sich der besonderen Sammelleidenschaft, auch das Bürgertum schmückte sich mit Pommeranzengärten. Dazu zeigt die Ausstellung Beispiele und einen modellhaften Nachbau. Die rund 150 Objekte der Sonderausstellung stammen aus Museen, Bibliotheken, Adelssitzen und Privatbesitz. In ihrer Zusammenstellung geben sie Einblick in ein besonderes Stück Gartengeschichte. Begleitend zur Ausstellung gibt es eine Reihe verschiedener Führungen, Vorträge und Aktionen sowie ein Programm für Kinder und Jugendliche.

Info Das Programm kann abgerufen werden unter www.schloss-benrath.de Für die Vernissage Mittwochabend um 19 Uhr gibt es noch wenige Plätze. Eine Anmeldung ist beim Besucherservice: besucherservice@schloss-benrath.de per E-Mail erforderlich.

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