Benrath Rat entscheidet über Bad-Neubau

Benrath · Der Neubau des integrierten Benrather Hallen- und Freibads soll 22,8 Millionen Euro kosten. Morgen soll der Stadtrat den nötigen Beschluss fällen. Die Stadt hofft auf Grundstückserlöse in Höhe von rund 13 Millionen Euro.

 So plant die Bädergesellschaft: Dort, wo heute das Hallenbad steht, ist Wohnbebauung geplant. Das neue Hallenbad soll in das Freibadgelände integriert werden. Rechts soll ein Fitness-Club entstehen.

So plant die Bädergesellschaft: Dort, wo heute das Hallenbad steht, ist Wohnbebauung geplant. Das neue Hallenbad soll in das Freibadgelände integriert werden. Rechts soll ein Fitness-Club entstehen.

Foto: Bädergesellschaft

Der von vielen Benrather lange ersehnte Neubau des Benrather Hallenbades wurde mit dem Beschluss des Stadtrates vom 30. April 2015 zum Bäderkonzept 2020 mit einem ersten Schritt umgesetzt. Carina Jakobi, für das Marketing der städtischen Bädergesellschaft zuständig, erläuterte den Bezirkspolitikern der BV 9 in ihrer jüngsten Sitzung den Neubau, mit dessen Eröffnung - wenn alles nach Plan läuft - Ende 2020 gerechnet wird. In der morgigen Ratssitzung sollen nun endgültig die Pflöcke für den Bad-Neubau eingeschlagen werden. Die Politiker entscheiden in der letzten Sitzung vor der Sommerpause über das Projekt.

 Das 2007 sanierte Freibadbecken soll erhalten bleiben.

Das 2007 sanierte Freibadbecken soll erhalten bleiben.

Foto: Anne Orthen

So soll auf dem Grundstück des Hallenfreibades an der Regerstraße ein Mehrgenerationen-Gesundheitsbad mit einem 25-Meter--Schwimmerbecken mit vier Bahnen und Sprunganlage sowie ein thermisch und akustisch getrenntes Nichtschwimmer-/Kursbecken entstehen. Ferner zählen Vitalwarmwasserbecken mit Massagedüsen, Whirlpool, Kleinkinder-Becken sowie ein Sole-Außenbecken zum Angebot des neuen, zweigeschossig geplanten Hallenbades. Eine badeigene Sauna ist hingegen nicht geplant. Das Freibad soll im Vergleich zu heute eine etwas größere Liegewiese bekommen. Das hatten sich die Bürger bei einer Befragung gewünscht.

Für den Neubau des Hallenbades ist im Bäderkonzept ein Kostenansatz von 22,8 Millionen Euro vorgesehen. An diesem Punkt hakte Udo Skalnik (Stellvertretender Bezirksbürgermeister, SPD) in der Diskussion ein. Er monierte, dass die Bädergesellschaft in der Kalkulation Netto-Summen angebe, was bei der Gesellschaftsform als GmbH durchaus möglich sei, für den Bürger letztlich jedoch die Bruttosummen, die sich dann auf 27,1 Millionen Euro belaufen würden, transparenter wären.

Über die Hälfte der Investitionskosten soll durch den Verkauf von zwei Grundstücken wieder reinkommen, hieß es in der BV-Sitzung. Dort, wo heute an der Regerstraße das Hallenbad steht, soll Wohnbebauung hin. Hier erhofft sich die Stadt einen Erlös von 9,9 Millionen Euro. Auf dem Freibadgelände - auf dem ungenutzten Stück Liegewiese - plant ein Investor einen Fitness- und Wellness-Club. Hier ist ein Grundstücks-Verkaufserlös von rund drei Millionen eingeplant. Der Investor hatte seinen Planungen bereits im vergangenen Jahr den Stadtteilpolitikern vorgestellt. Nach Informationen unserer Redaktion verhandelt er bereits mit der Stadt über die Formalitäten.

Zu Skalniks Nachfrage zu den zu erwartenden Mehrkosten räumte Jakobi in der BV-Sitzung ein, dass sich noch Abweichungen nach oben von bis zu 30 Prozent ergeben könnten. Ferner wies Skalnik darauf hin, dass Abwasserkosten, die Erschließung von zusätzlichen Wegen bis hin zum Brückenneubau als Übergang zur Hildener Straße die Gesamtkosten noch weiter erhöhen könnten.

Unter das Thema Mehrkosten fällt auch die Anregung von Ernst Welski, der für die Grünen in der BV sitzt, im südlichen Bereich des zu sanierenden Freibads durch einen Radweg eine Verbindung zwischen Bruckner- und Frankfurter Straße zu schaffen. Skalnik gab der Vertreterin der Bädergesellschaft mit auf den Weg, dass auch ein Anschluss des Bades an das Fernwärmenetz geprüft werden soll.

Kritische Stimmen zum Konzept, das den Saunabetrieb einem privaten Investor aus dem Premium-Segment überlässt, kamen maßgeblich von Vertretern des Seniorenbeirats. Es wurde die Befürchtung geäußert, dass sich viele Menschen dann den Sauna-Besuch nicht mehr werden leisten könnten. Wie dem auch sei, einen Einfluss auf die Preisgestaltung eines privaten Betreibers habe die Bädergesellschaft nicht, so Jakobi.

Die Detailplanungen sollen im dritten Quartal dieses Jahres beginnen. Deren Dauer wird mit einem Jahr veranschlagt. Für das kommende Jahr werden zudem 800.000 Euro Planungskosten in den städtischen Etat eingestellt. Im kommenden Jahr soll es nach jetzigem Stand im Freibad noch einmal eine normale Saison geben. Danach sollen - alles Stand heute - sowohl Frei- als auch Hallenbad - schließen. Die Neueröffnung für das kombinierte Hallen-Freibad ist nach den heutigen Planungen für das Jahr 2020 vorgesehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort