Düsseldorf-Süd Öffentliche Toiletten sind besser als ihr Ruf

Düsseldorf-Süd · In Düsseldorf gibt es 95 öffentliche Toilettenanlagen. Allein 20 befinden sich im Düsseldorfer Süden, einige in Gaststätten und Cafés. Aktuell überlegt die Stadt, eine weitere am Werstener Kreuz zu installieren.

 In der Freizeitstätte steht an den Waschbecken eine Rose.

In der Freizeitstätte steht an den Waschbecken eine Rose.

Foto: Sonja Schmitz

Es gibt den Tag der Katzen, der Rothaarigen und den Tag „Nimm deinen Teddybären mit zur Arbeit“. Alles Gedenktage, ohne die die Welt weder besser noch schlechter dran wäre. Der Welt-Toiletten-Tag, der am Montag ist, hat jedoch einen ernsten Hintergrund: Am 24. Juli 2013 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 19. November zum Welt-Toiletten-Tag erklärt. Denn mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu ausreichend hygienischen Sanitäreinrichtungen.

Wer in Deutschland aufs stille Örtchen muss, kann dies auch unterwegs tun. So gibt es in Düsseldorf derzeit 95 öffentliche Toilettenanlagen. Diese teilen sich in städtische, private Toiletten im Rahmen des Projektes „Nette Toilette“ und denen der Firma Wall auf. Letztgenannte sind nicht kostenlos nutzbar. Mit der Firma Wall hat sich die Stadt nun darauf geeinigt, dass deren Anlagen bis Ende 2022 stehen bleiben.

 Im Schloss Benrath gibt es Wickeltische für Mütter und Väter.

Im Schloss Benrath gibt es Wickeltische für Mütter und Väter.

Foto: Andrea Röhrig

Im Düsseldorfer Süden gibt es laut Stadt 20 öffentliche WCs, 18 im Stadtbezirk 9. Ein 21. könnte bald am Werstener Kreuz hinzukommen; hier prüft die Stadt aktuell die Neuerrichtung einer Toilettenanlage. Innerhalb des Konzeptes „Nette Toilette“ gibt es im Stadtbezirk 9 inzwischen zwölf Anlaufstellen: In den Gaststätten und Cafés Jägerhof, Zum alten Rhein, Fischparadies, Café Woyaya, Benrather Schlosscafé, Eiscafé Baldini, Ruthis, Café Südpark und Pizzeria Fantasia sowie in den Zentren plus Wersten, Am Schönenkamp und Henkelstraße. Überall dort kann man auf die Toilette gehen, ohne zahlen zu müssen. Dieses Entgegenkommen der Betreiber honoriert die Stadt mit einer Aufwandsentschädigung in Höhe von bis zu 150 Euro im Jahr.

Sechs von acht in städtischem Eigentum befindliche WC-Anlagen haben wir bei einem fotografischen Toilettengang unter der Lupe genommen. Unser Fazit: Auf jede von ihnen hätte man im Ernstfall gehen können. Allerdings gibt es beträchtliche Abstufungen.

 Nur für Notfälle: die unterirdischen Toiletten am Marktplatz.

Nur für Notfälle: die unterirdischen Toiletten am Marktplatz.

Foto: Andrea Röhrig
 Die Toiletten im Elbroichpark sind bis März geschlossen.

Die Toiletten im Elbroichpark sind bis März geschlossen.

Foto: Andrea Röhrig
 Außen bunt, innen weiß-grau: die Toiletten am S-Bahnhof Garath.

Außen bunt, innen weiß-grau: die Toiletten am S-Bahnhof Garath.

Foto: Sonja Schmitz
   Am Busbahnhof Benrath wird Nichtrauchen angemahnt.

Am Busbahnhof Benrath wird Nichtrauchen angemahnt.

Foto: Andrea Röhrig

Die schickste und fortschrittlichste findet sich gegenüber vom Museumsshop im Ostflügel des Benrather Schlosses. Überraschend: Wickeltische gibt es auf der Herren- und der Damentoilette. Angenehm in der Freizeitstätte Garath: Dort finden die Besucher eine Rose auf dem Waschtisch. Abschreckend wirkte schon am Vormittag die unterirdische Toilette am Marktplatz, die dieser Bezeichnung durchaus gerecht wird. Die Stadt wollte sie bereits schließen, doch die Bezirksvertretung möchte zuvor einen Ersatz.

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