Benrath Neujahrsempfang im Wahlkampfmodus

Benrath · Die Vertreter der beiden Volksparteien warben am Sonntag bei der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath vor allem für sich. Und schlugen dabei sehr unterschiedliche Töne an.

 Die Sternsinger haben bereits 12.000 Euro eingesammelt und sammeln beim Neujahrsempfang zum letzten Mal für dieses Jahr.

Die Sternsinger haben bereits 12.000 Euro eingesammelt und sammeln beim Neujahrsempfang zum letzten Mal für dieses Jahr.

Foto: Anne Orthen

Zum Neujahrsempfang der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath konnte Bernd Fugelsang, der den Vereinsvorsitz im vergangenen Jahr von der jetzigen Ehrenvorsitzenden Marianne Holle übernommen hatte, zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Bundes-, Landes- und Stadt-Politik, Verwaltung, Institutionen sowie Vereinen, darunter eine große Abordnung der Schloß-Narren, im Sitzungssaal des Benrather Rathauses begrüßen.

Der erste Neujahrsgruß kam aber von Monarchen aus dem Morgenland. "Wir wünschen Euch ein frohes Jahr", sangen Kaspar, Balthasar und Melchior von den Sternsingern der katholischen Gemeinde St. Cäcilia. Das Rahmenprogramm gestaltete Ruth Schaumann mit ihrem strahlenden Sopran, die von Axel Weggen am Klavier begleitet wurde.

In seiner Festansprache wünschte Peter Preuss, Landtagsabgeordneter der CDU, den Anwesenden die Zuversicht, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen. Auch wenn er ein Zitat der Frankfurter Allgemeinen Zeitung anführte, um NRW als Sicherheitsrisiko einzustufen, so war doch deutlich zu merken, dass er sich bereits im Wahlkampf-Modus befand. Schnell wurden Kriminalitätsrate und Flüchtlinge in einem Atemzug genannt, und ausschließlich repressive Maßnahmen wie Schleierfahndung und ausgedehnte Videoüberwachung als Garanten für Sicherheit angeführt. Für den Süden nannte Preuss das Dürer-Kolleg als städtebauliche Neukonzeption sowie den Ausbau des Reisholzer Hafens als Garant für neue Arbeitsplätze wichtige Schritte in die Zukunft.

Eigentlich hatte OB Thomas Geisel den Neujahrsempfang bei der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath bereits abgesagt, doch auf dem Weg von Garath zur Fortuna hatte ihn das "schlechte Gewissen", da er bereits eine Konzerteinladung der Heimatgemeinschaft hatte absagen müssen, geplagt. Das durchaus schwierige Jahr 2016 sei jedoch ein gutes Jahr für Benrath gewesen, das sich 2017 fortsetzen werde, so Geisel. Ausdrücklich dankte er Parteifreund Andreas Rimkus, dass er im Verkehrsausschuss sich hartnäckig für den Halt des RRX in Benrath eingesetzt habe. Auch die Grundsteinlegung der Albrecht-Dürer-Schule sei ein gelungenes Beispiel zukunftsgerichteter Nutzung alter Industriebrachen, und er sei froh, dass sich im Rat kaum eine Stimme gegen dieses Projekt erhoben habe. Und letztlich sei da noch die Zusage des Bundes, die umfassende Sanierung des Benrather Schlosses mit 20 Millionen Euro zu unterstützen. "Ich möchte die anwesenden Mitglieder des Landtags bitten, dafür zu sorgen, dass auch das Land seine Verpflichtung erkennt", so Geisel. In einer Begrüßung, die mehr einem Plädoyer entsprach, warb Andreas Rimkus für ein christliches, humanes und weltoffenes Gemeinwesen.

(sb-)
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