Benrath Neues Leben für alte Regenschirme

Benrath · Die 80-jährige Irmgardt Nakaten stellt aus kaputten Regenschirmen neue Einkaufstaschen her. Vor allem nach Pfingstorkan "Ela" wurde sie fündig. Ihr Mann unterstützt sie bei ihrem Hobby.

 An ihrem Schreibtisch hat Irmgardt Nakaten alles, was sie zum Nähen der Einkaufstaschen benötigt.

An ihrem Schreibtisch hat Irmgardt Nakaten alles, was sie zum Nähen der Einkaufstaschen benötigt.

Foto: Georg Salzburg

Nach Pfingstorkan "Ela" begann das große Aufräumen. Auch Irmgardt Nakaten (80) half mit. In dem ganzen Chaos habe sie viele kaputte Regenschirme gefunden und dachte sich: "Damit musst du doch was machen." Eine zündende Idee kam ihr in den Sinn: Alte, kaputte Regenschirme recyceln und daraus Einkaufstaschen machen. "Mein Mann hat vor zehn Jahren mal so eine Tasche in Wersten gekauft", erinnert sich Irmgardt Nakaten. "Ich fand das eine tolle Idee."

Alle ihre Taschen stelle sie selber her, erzählt die 80-Jährige. Zu Hause habe sie einen kleinen Schreibtisch an dem sie arbeite, samt Nähmaschine, Maßband und Nähutensilien. "Jede einzelne, von mir hergestellte Tasche ist individuell, jede ein Unikat. Das gefällt mir daran so gut."

"Mein Mann und ich arbeiten Hand in Hand", erzählt die Rentnerin. "Er entfernt das Gestänge aus den Regenschirmen, ich kümmere mich dann um die weitere Herstellung, schneide also die richtigen Formen aus, stecke sie zusammen, nähe das Ganze mit einer Doppelnaht und bügel die fertige Einkaufstasche dann noch mal."

Für jeden sei eine passende Tasche dabei, meint sie. Es gebe helle und dunkle, bunte und einfarbige Muster, sowie beispielsweise auch Fortuna-Einkaufstaschen. "Ich versuche den Leuten aus ihren alten Lieblingsschirmen noch etwas Schönes und Brauchbares herzustellen", sagt Irmgardt Nakaten. Praktisch sind die Einkaufstaschen allemal - sie sind reißfest, wasserdicht und es passt eine Menge in sie rein. "Ich benutze meine Tasche fast täglich", erzählt die Hobby-Schneiderin lachend. "Ich wurde gefragt, ob ich einer Frau eine Tasche speziell für ihren Rollstuhl herstellen könnte - das mache ich dann auch gerne", sagt die ehemalige Leiterin eines Studentenwohnheims.

Ihre Einkaufstaschen stellt Irmgardt Nakaten nur in kleiner Auflage her. "Falls man das überhaupt so bezeichnen kann. Ich mache das ja nur als Hobby", meint sie lachend. Trotzdem gebe es einige zu kaufen - beispielsweise im Zentrum plus in Benrath an der Calvinstraße, wo sich das Ehepaar ehrenamtlich engagiert. Bei Interesse solle man dort fragen, ob aktuellNakatens Einkaufstaschen angeboten würden, erzählt sie. Wie sie zum Nähen kam? "Meine Mutter war Schneiderin, da habe ich so einiges mitbekommen. Den Rest habe ich mir selber beigebracht", berichtet die 80-Jährige. "Learing by doing, wie man heute so schön sagt." Irmgardt Nakaten lacht und meint: "Ich habe meinen Zeitvertreib gefunden und nebenbei tue ich noch etwas für die Umwelt. Für mich ist das ideal."

(RP)
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