Benrath Neue Bäume an Heubesstraße würden 200.000 Euro kosten

Benrath · Eigentlich war es von Anfang an abzusehen gewesen, dass zwölf Linden an der Haltestelle Urdenbacher Allee an der Heubestraße dem Tode geweiht sind. Mit dem Umbau der Haltesteige im Winter 2013/2014 waren die Baumscheiben mit einer vermeintlich wasser- und lichtdurchlässigen Kunstharzschicht versehen worden. Weil die Haltestellen barrierefrei ausgebaut wurden, sollten die Baumscheiben, die normalerweise mit Erdreich gefüllt sind, nicht zu Stolperfallen werden. Bei dem mehrmonatigen Umbau war zudem das gesamte Haltestellenniveau laut Stadt um zirka 30 Zentimeter angehoben worden.

Doch wer dort regelmäßig auf Bus und Bahn wartete, konnte den Bäumen beim krank werden zusehen. Seit der Prüfung durch einen Gutachter im März vor einem Jahr steht fest: Alle zwölf Kaiserlinden, die mit dem Kunstharz eingefasst sind, müssen gefällt werden. Zwei waren bis zu diesem Zeitpunkt schon gekappt worden. Inzwischen sind drei abgestorben. Die Verwaltung geht davon aus, dass alle Bäume absterben werden und diese dann zu einer "erheblichen Einschränkung der Verkehrssicherheit" führen werde.

In der November-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 9 fragten die Grünen an, was die Stadt denn mit den kranken Bäumen zu tun gedenke und ob es eine Neupflanzung in Betracht gezogen werde. Doch das, was das Gartenamt über die Bezirksverwaltungsstelle für die nächste BV-Sitzung am 24. März berichtet, sieht nicht danach aus, als würde das Gartenamt tätig werden: In der Stellungnahme heißt es, dass es durch die Überdeckung (Erhöhung der Fußgänger-Haltestellenbereiche) zu Luftabschlüssen bekommen sei, wodurch die für die Ernährung der Bäume verantwortlichen Feinst- und Feinwurzeln abgestorben seien. Darauf hätten die Bäume mit Absterbe-Erscheinungen beginnend im oberen Kronenbereich reagiert.

Doch auch wenn das Gartenamt genau sagen kann, woran es liegt, dass die Bäume sterben, Abhilfe will man nicht schaffen. Zwar sei die Möglichkeit geprüft worden, die sterbenden Bäume zu ersetzen, aber die Kosten in Höhe von fast 200.000 Euro (für straßenbauliche Arbeiten, umfangreiche Baumstandortsanierungen und Austausch) habe man nicht im Etat. Übrigens genauso wenig wie die rund 35.000 Euro, die wohl anfallen werden, wenn die Bäume gefällt und die Baumstandorte geschlossen werden.

Theoretisch könnte die Bezirksvertretung aus ihren Bauunterhaltungsmitteln helfen, aber das Geld ist für dieses Jahr eigentlich schon so gut wie verplant.

(RP)
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