Benrath "Lola"-Autorin Isabel Abedi liest vor

Benrath · Im Literaturworkshop verrät sie Kindern die Vorbilder der Titelheldin.

Aufgeregte Kinder strömen in den Ostflügel des Schloss Benrath. Sie halten Bücher und Autogrammkarten in der Hand. Der Grund dafür ist die Autorin Isabel Abedi (48), die im Rahmen des Literaturworkshops "Kopfweide" eine Lesung aus ihrem neusten Buch "Lola und die einzige Zeugin" hält. Die Bücher ihrer bekannten Kinderbuchreihe "Lola" sind laut Abedi eine Mischung aus Magie und Gegenwart, also "Magie des Alltags".

In einer kurzen Einführung erzählt die Autorin, dass es in ihrem Buch viele Ähnlichkeiten zu ihrem Leben gibt. Da ist zum Beispiel die Hauptfigur Lola, die ihren beiden Töchtern sehr ähnlich sei. Auch die Orte, die in den Lola-Büchern beschrieben werden, sind alle real. Die Handlung spielt in Hamburg, dem aktuellen Wohnort der Autorin und ihrer Familie.

Auf die Frage, wie sie auf die Ideen ihrer Bücher komme, sagt die Autorin: "Ich sammel die Ideen überall, es ist fast so wie Pilze suchen.". Sie habe immer ihre Notizbücher dabei und wenn sie dabei sei, ein Buch zu entwickeln, versuche sie, die Welt durch die Augen der Hauptfigur zu sehen: "Dann habe ich das Gefühl, dass die Figuren die Geschichte selber erzählen."

Während die Autorin Szenen aus ihrem Buch vorliest, schlüpft sie immer in die Rollen der Charaktere. Durch ihre Mimik und das Verstellen ihrer Stimme bekommt der Zuhörer das Gefühl, vor ihm würden verschiedene Personen stehen. In einer Szene des Buches springt eine Ratte aus einer Toilette. Die Autorin bemerkt dazu nur trocken: "Das passiert wirklich manchmal in Hamburg."

Zwischen den Kapiteln erklärt Abedi, was passiert ist. Dabei bezieht sie die Kinder mit ein, indem sie ihnen Fragen zu den Personen stellt, die in den Abschnitten vorgekommen sind. Durch die lockere Atmosphäre trauen sich viele Kinder der Autorin Fragen zu ihren Büchern und zu ihrem Beruf zu stellen. Welches ihr Lieblingsbuch ist, möchte ein Kind wissen. "Das ist wie mit Kindern. Man liebt jedes Kind gleich, aber jedes auf seine Weise", sagt sie. Ein Mädchen erzählt, es würde auch Geschichten schreiben, wisse aber nicht, ob sie es schaffe, später Schriftstellerin zu werden. Die Autorin erklärt ihr, dass man nicht darüber nachdenken solle, ob man später mit dem Schreiben Geld verdienen könne, sondern dass es viel wichtiger sei, immer weiter zu schreiben und Spaß daran zu haben. Dies könne man auch gut in den Workshops der "Kopfweide" üben.

Bei diesen Workshops, die im Benrather Schloss stattfinden, haben Kinder ab acht Jahren die Chance, mit Autoren Geschichten zu schreiben und zu präsentieren. Diese Veranstaltung wird seit zehn Jahren vom Literaturbüro NRW in Kooperation mit der Stiftung Schloss und Park durchgeführt.

(RP)
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