Benrath Magnete halten temporäres Geländer

Benrath · Für diese Konstruktion haben Konecranes-Mitarbeiter einen Preis der Berufsgenossenschaft Holz und Metall bekommen.

 An ihrem selbst entwickelten temporären Geländer, das von Magneten gehalten wird, stehen: Alexander Makaridis (v.l.), Sergej Wdowkin, Peter Fuss, Gunnar Kant und Werksleiter Heribert Barlage.

An ihrem selbst entwickelten temporären Geländer, das von Magneten gehalten wird, stehen: Alexander Makaridis (v.l.), Sergej Wdowkin, Peter Fuss, Gunnar Kant und Werksleiter Heribert Barlage.

Foto: Anne Orthen (ort)

Jedes mal, wenn die Mitarbeiter aus der Konecranes-Abteilung von Peter Fuss bislang über eine kleine Leiter auf das Bauteil, das einmal ein Stück eines Kranes werden soll, kletterten, mussten sie vorher ein Sicherheitsgeschirr anlegen. Mit dem machten sie sich oben angekommen fest, um zu verhindern, dass sie aus über drei Metern Höhe über die Kante des Werkstückes auf den Boden hätten fallen können. Ein festes Geländer zur Sicherung der Mitarbeiter konnte nicht installiert werden, da das Bauteil in jeder Schicht gedreht wird, um an anderer Stelle an ihm weiter arbeiten zu können.

Weil dieses dann doch mühselige Anziehen des Geschirrs Zeit und Nerven der Mitarbeiter fraß und zudem auch noch im Gebrauch recht unhandlich war, wurde hausintern bei Konecranes an einer Lösung gearbeitet. Die ist nun so gut ausgefallen, dass die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM), die deutschlandweit in den beiden Bereichen 220.000 Betriebe betreut, sie für preiswürdig hielt und mit dem Sicherheitspreis „Schlauen Fuchs“ auszeichnete.

25 mal wird der pro Jahr vergeben. Bis zu 320 Vorschläge werden von den Betrieben dafür eingereicht. Jan Stegmann, der die so genannte Aufsichtsperson bei der BGHM für den Bereich Düsseldorf ist und dabei vor allem in den Betrieben im Süden der Stadt im Namen der Arbeitssicherung unterwegs ist, zeigte sich sehr angetan von der Lösung der Konecraners: Magnete halten nun für die Dauer des jeweiligen Arbeitseinsatzes das Sicherungsgeländer an einer bestimmten Stelle. Für die nächste Schicht kann es dann einfach abmontiert und nach einer Drehung des Bauteils wieder an anderer Stelle angebracht werden.

„Es gibt drei Stufen im Arbeitsschutz: eine technische Lösung, eine organisatorische und als letztes die persönliche Sicherung, etwa durch eine Schutzausrüstung“, erläutert Jens Stegmann. Am liebsten, weil am sichersten für die Mitarbeiter, sind ihm die technischen Lösungen, wie in dem Benrather Betrieb an der Forststraße nun das mittels Magneten zu befestigende Geländer.

Wem wann die zündende Idee kam, wissen die beteiligten Mitarbeiter nicht mehr. Zu viele Überlegungen waren im Vorfeld angestellt worden. Doch als dann plötzlich die Magnete ins Spiel kamen, ging alles ganz schnell. „Im Dezember hatten wir die Idee, und im Januar und Februar konnten wir schon die ersten Versuche starten“, erzählt Konecranes-Konstrukteur Sergej Wdowkin. Wiederum nur zwei Monate später wurde das neue Sicherungssystem in den Betrieb genommen. Nun wollen die kreativen Köpfe beim Kranbauer überlegen, wie man das Magnet-Geländer, das bislang nur bei einem bestimmten Bauteil zum Einsatz kommt, nun so weiter entwickeln kann, das man es auch bei anderen Arbeiten nutzen kann.

Wer weiß, vielleicht lässt sich ja damit dann auch ein Erfolg beim „Schlauen Fuchs“-Preis in den nächsten Jahren wiederholen. Die nun ausgezeichneten Mitarbeiter sind auf jeden Fall motiviert.

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