Benrath/Urdenbach Jonges sammeln für neue Trauerweide

Benrath/Urdenbach · Mit einem Seitenast der zerstörten Trauerweide mit integrierter Spendenbox will die Tischgemeinschaft "Onger Ons" der Düsseldorfer Jonges Spenden für einen neuen Baum und die Wieder-Aufforstung sammeln.

 Drei Ansichten vom Schlossweiher aus in Richtung Schloss. Mit Trauerweide auf der Postkarte von 1950, durch den Sturm Ela barst der Stamm des Baumes und so sieht es aktuell nach den Aufräumarbeiten aus.

Drei Ansichten vom Schlossweiher aus in Richtung Schloss. Mit Trauerweide auf der Postkarte von 1950, durch den Sturm Ela barst der Stamm des Baumes und so sieht es aktuell nach den Aufräumarbeiten aus.

Foto: Günter von Ameln (vam)

Nicht mehr als eine traurige Weidenruine blieb übrig, nachdem Pfingststurm "Ela" auch über den Benrather Schlossweiher gefegt war. Inzwischen hat das Gartenamt auch die Reste beseitigt. "Für Viele war das ein Stich ins Herz", sagt Michael Schaar, Tisch-Baas der Tischgemeinschaft "Onger Ons" der Düsseldorfer Jonges. Sie startet jetzt eine besondere Spendenaktion zur Wieder-Aufforstung.

 Drei Ansichten vom Schlossweiher aus in Richtung Schloss. Mit Trauerweide auf der Postkarte von 1950, durch den Sturm Ela barst der Stamm des Baumes und so sieht es aktuell nach den Aufräumarbeiten aus.

Drei Ansichten vom Schlossweiher aus in Richtung Schloss. Mit Trauerweide auf der Postkarte von 1950, durch den Sturm Ela barst der Stamm des Baumes und so sieht es aktuell nach den Aufräumarbeiten aus.

Foto: Günter von Ameln (vam)

Die Anlage der Insel mit der Trauerweide geht auf das Jahr 1841 zurück, heißt es in dem Buch "Schloß Benrath. Landsitz des Kurfürsten Carl Theodor in Düsseldorf", das der Verein "Freunde Schloß Benrath" 1999 herausgab. Viele Anwohner und Besucher verbinden schöne Erinnerungen mit der Trauerweide vom Schlossweiher. Wilfried Oettgen besuchte mit Michael Schaar das Schloßgymnasium. Der Blick aus den Fenstern fiel stets auf den Baum. "Auch im Winter beim Schlittschuhlaufen stoppten wir oft an der kleinen Insel", erzählen sie. Jetzt möchten sich die Männer mit ihrer 35-köpfigen Tischgemeinschaft "Onger ons" für eine Wieder-Aufforstung stark machen.

 Schreiner Norbert Hambloch (l.) und Tisch-Baas Michael Schaar mit der besonderen Spardose.

Schreiner Norbert Hambloch (l.) und Tisch-Baas Michael Schaar mit der besonderen Spardose.

Foto: vam

Dass es ihm gelang, ein großes Stück des zerstörten Baumes zu retten, macht Michael Schaar stolz. "Ich hatte sofort überlegt, wie das gelingen kann und wie ich rüber zur Insel komme", sagt er. Auf ein kleines Boot konnte er dann aber doch verzichten, weil er rein zufällig vor Ort war, als das Gartenamt die Reste der Trauerweide abtransportierte. Er habe gefragt und das Originalstück mitnehmen dürfen, erzählt er. Aus diesem entstand die neue Sammeldose im Baumstamm, mit der Michael Schaar nun viele Menschen zum Spenden animieren möchte: "Wir werden mit dem Original und dem Bollerwagen auf dem Urdenbacher Erntedankfest anzutreffen sein und ich komme auch auf den Benrather Markt", sagt er. Schreiner Norbert Hambloch, der den Stamm bearbeitete, hat ebenfalls eine Verbindung zur nun nicht mehr existenten Trauerweide: "Die Schreinerei, in der ich meine Lehre machte, restaurierte damals häufig im Schloss", sagt er. Aus dem Reststück des alten Baumes sägte er viele kleine Holzteile, die Spender auch als Souvenir zum Dank für ihre Geldspenden erhalten können. "Ungefähr 200 der kleinen Stücke, habe ich hier im Bollerwagen", sagt Michael Schaar.

Die Tischgemeinschaft "Onger ons", zu der viele Mitglieder aus dem Düsseldorfer Süden zählen, ist nicht ganz sicher, wie viel Geld sie für ihr Projekt benötigen. Ihre Schätzungen liegen bei 8000 bis 12 000 Euro. Auch ein Pflanzzeitpunkt steht noch nicht fest. Nur, dass das Geld für die Weide auf der kleinen Insel bestimmt sein soll. Die Jonges engagieren sich im Bündnis "Blickwinkel Ela", das bisher 125 000 Euro für die Beseitigung der Sturmschäden zur Verfügung stellt und auch weiterhin aktiv ist. In der Bezirksvertretung 9 gab es in der Sitzung Anfang September zudem eine Mehrheit für den Vorschlag der Grünen, zu prüfen, ob ein Wettbewerb für die Neugestaltung der Weiher-Insel ausgelobt werden soll. Die Grünen können sich auf der Insel ein Kunstprojekt oder ein Mahnmal vorstellen, das auf den Klimawandel Bezug nehme. "So etwas werden wir aber keinesfalls umsetzen, wenn die Bevölkerung das nicht will", sagte Dirk Angerhausen, Sprecher der CDU-Fraktion in der BV. Seine CDU koaliert in dem Gremium mit den Grünen.

(sime)
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