Übergangslösung Hauptschüler lernen im Industriegebiet

Benrath · An der Melanchtonstraße wird neu gebaut, deswegen findet der Unterricht momentan in einem alten Bürogebäude statt. Doch lässt es sich allerdings gut unterrichten, sagt der Schulleiter.

 Burkhard Hintzsche (l.) ließ sich von Schulleiter Hans-Jürgen Gürke den neuen Schulstandort an der Kappeler Straße zeigen.

Burkhard Hintzsche (l.) ließ sich von Schulleiter Hans-Jürgen Gürke den neuen Schulstandort an der Kappeler Straße zeigen.

Foto: RP/Dominik Schneider

Vom Schulhof aus sind Schornsteine zu sehen, Lagerhallen und eine weitläufige Industriebrache, und auch das Gebäude selbst, ein fünfstöckiger, schlichter Bau, lässt nicht erahnen, dass hier Kinder und Jugendliche zur Schule gehen. Doch bereits seit einem halben Jahr arbeiten und lernen die Schüler der Gemeinschaftshauptschule Benrath (GHS) in dem ehemaligen Bürogebäude an der Kappeler Straße, während am eigentlichen Schulstandort an der Melanchtonstraße gebaut wird.

Mit einem „Festival der Kulturen“ feierte die Schule gestern ein halbes Jahr am neuen Standort. Zwei Jahre solle die GHS hier zu Gast ein – eine kurze Zeit, wenn man bedenkt, dass der Unterricht zuvor zehn Jahre lang in Containern stattfinden musste, weil das Schulgebäude marode war.

„Wir haben uns hier sehr gut eingelebt“, sagt Schulleiter Hans-Jürgen Gürke zufrieden. Zum Fest kaum auch Schuldezernent und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der sich ein Bild vom Unterricht am ungewohnten Standort machen wollte. Die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, die Zusammenarbeit mit den Unternehmen in der Nachbarschaft und der Sportunterricht, der im Sportpark Niederheid stattfindet: Der Schulleiter konnte dem Dezernenten durchweg positive Antworten geben. „Es ist natürlich ein Kompromiss, und ein Provisorium ist nie zu 100 Prozent perfekt, aber wir kommen hier sehr gut zurecht“, zog Gürke sein Fazit nach einem halben Jahr an der Kappeler Straße. Im Vergleich zu den Containern sei der neue Standort ein „Quantensprung nach vorn“. Kleinere Probleme wie der nicht eingeschaltete Aufzug und die nicht zu öffnenden Fenster seien zu verschmerzen, „auch wenn sich die Klassenräume und Büros jetzt, wo es wärmer wird, merklich aufheizen“, so Gürke. Doch all dies sei zweitrangig mit der Aussicht, in voraussichtlich anderthalb Jahren in eine komplett neue, moderne Schule umziehen zu können.

Beim Schulfest sprach Gürke dann mit Stolz von der kulturellen Vielfalt an der GHS und dem friedlichen Miteinander. Das Wort „Willkommen“, geschrieben in 42 Sprachen, begrüßte die Gäste im Foyer. In einer Ansprache lobte Hintzsche die Kooperation von Stadt und Schule und stellte den Schülern in Aussicht, dass die neue Schule am alten Standort möglichst im Zeitplan fertig werden solle. Mit dem Lied „GHS in Benrath“, gesungen zur Melodie von Queen´s „We will rock you“ begann dann offiziell das erste Schulfest der Hauptschule im alten Bürohaus.

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