Benrather Heimatarchiv Eine Benrather Lehrstunde

Benrath · Der Freundeskreis Geschichte der Heine-Uni besuchte das Heimatarchiv. Im März geht es in den Bunker.

 Volles Haus im Benrather Heimatarchiv: Der Freundeskreis Geschichte der Heine-Uni hörte sich von Archivleiter Wolfgang D. Sauer (2. v.l.) einen Vortrag über Benrath im Dritten Reich an.

Volles Haus im Benrather Heimatarchiv: Der Freundeskreis Geschichte der Heine-Uni hörte sich von Archivleiter Wolfgang D. Sauer (2. v.l.) einen Vortrag über Benrath im Dritten Reich an.

Foto: Anne Orthen (ort)

Julia Uhlig macht derzeit ihren Master in Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität (HHU). Weil sie Stipendiatin des Freundeskreises Geschichte der HHU ist, war klar, dass sie an der Exkursion zum Benrather Heimatarchiv teilnimmt. Dort ist aktuell die Ausstellung „Benrath im Dritten Reich“ zu sehen.„Ich finde es super, dass es hier ein Lokalarchiv gibt“, sagt sie und fügt hinzu, wie wichtig sie es findet, dass sich Schulklassen mit der dem Nationalsozialismus auseinandersetzen. Dass viele Schulklassen die Ausstellung besuchen, die noch bis Juli läuft, erzählt Archivleiter Wolfgang D. Sauer den gut 25 Besuchern in seiner Begrüßung. Im Freundeskreis haben sich Gasthörer und Studierende des Studiengangs Geschichte zusammengefunden. Gemeinsam geht es auf große (Warschau und Stettin) und kleine (Benrath) Exkursionen.

Einige Gäste sind das erste Mal im einst eigenständigen Benrath. Obwohl, das Schloss kennen die Geschichtsinteressierten alle, aber sie wissen nicht, dass es hier ein so schönes Rathaus gibt. Nach dem Rundgang durch die Ausstellung referiert Sauer über den Alltag in Benrath im Dritten Reich. Und hier gibt es viel zu erzählen, gab es doch auch im Düsseldorfer Süden eine Synagoge. Die brannte am Morgen des 9. November 1938 nieder. Fotos von der Ruine gibt es; doch bislang ist es den Archivmitarbeitern  noch nicht gelungen, ein Bild von der Synagoge zu beschaffen.

Der Freundeskreis  wird sich auch in seinen nächsten beiden Terminen mit der Nazizeit und ihren Auswirkungen beschäftigen. Am 18. März folgt eine Besichtigung des Bunkers in der Paulsmühle; im April ist die Runde in der Mahn- und Gedenkstätte zu Gast. Gäste sind willkommen, Anmeldung per E-Mail  (egritz@t-online.de).

Obwohl derzeit im Benrather Heimatarchiv noch die Ausstellung über die Jahre des Dritten Reiches läuft, arbeiten Wolfgang D. Sauer und die weiteren zehn ehrenamtlich Engagierten jetzt schon an der nächsten Schau. Die wird zum Tag der Archive am zweiten Sonntag im September eröffnet und beschäftigt sich mit der Eingemeindung Benraths nach Düsseldorf. Am 1. August 1929 wurde aus dem einst stolzen Groß-Benrath ein Düsseldorfer Stadtbezirk. „Dieses Datum wäre damals in Benrath nicht gefeiert worden; stattdessen hätte man die Flaggen auf Halbmast wehen lassen“, erzählt der Archivleiter von einer ebenfalls interessanten Geschichte, die es in diesem Jahr der Nachwelt zu erzählen gibt.

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