Lokalgeschichte : Benrather Heimatarchiv bekommt neue Hardware
Benrath Das Heimatarchiv sammelt Geschichten aus der Vergangenheit des Düsseldorfer Südens. Damit die umfangreichen Unterlagen auch dauerhaft erhalten bleiben, werden sie digitalisiert. Doch das braucht Zeit – und die genutzten Rechner sind veraltet.
2000 Euro Fördermittel hat die Bezirksvertretung 9 dem Heimatarchiv der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath zugesagt. Davon sollen bald die Computer des Archivs, das im Keller des Benrather Rathauses untergebracht ist, aufgerüstet werden, um die Digitalisierung der Bestände voranzutreiben.
„Wir haben die EDV-Anlage mit drei Rechnern vor fünf Jahren zusammengestellt, und schon damals war es nicht der letzte Schrei“, erzählt Rudolf Doll, der die Digitalisierung des Archivs verantwortet. „Der Verein lebt von Spenden und die Fördermittel kommen unserer Arbeit sehr gelegen – auch wenn sie vermutlich nicht ausreichen werden, um die große Aufgabe, die vor uns liegt, zu meistern.“ Am liebsten würde Doll komplett neue Rechner anschafften.
Im Heimatarchiv werden täglich aktuelle Berichte aus Benrath und den umliegenden Gemeinden gesammelt, aber auch Jahrzehnte und mehrere alte Dokumente lagern hier. Um sie dauerhaft zu erhalten, sind Doll und sein Team dabei, sie nach und nach in die Datenbanken einzupflegen. „Unsere Vorgänger haben alles aus der Zeitung ausgeschnitten und aufgeklebt – das konserviert natürlich nicht über die Jahre“, sagt Doll.
Auch in der Pandemie arbeitet das ehrenamtliche Team des Heimatarchivs weiter. Archivleiter Wolfgang Sauer berichtet: „Wir bekommen pro Woche drei oder vier Anfragen zur Recherche, um die wir uns kümmern.“ Wissenschaftler und Stadtverwaltung nehmen beispielsweise die Dienste des Archivs in Anspruch. „Als nächstes steht ein Vortrag zur offiziellen Benennung der Lilli-Marx-Straße am 27. Januar an“, sagt Sauer. Außerdem erarbeitet er für das Stadtteilmanagement Informationen für eine Tafel an der Garather Motte.
Die offenen Sprechstunden halten die Archivare im Moment wegen Corona aber nicht ab. „Ich will bald das Team befragen, ob wir zumindest wieder Treffen im kleinen Kreis wagen sollen“, sagt Sauer. Dass trotz der langen Schließung des Archivs für die Öffentlichkeit die Arbeit seines Teams noch so gefragt ist, sieht er als gutes Zeichen für das Interesse der Benrather an ihrer Heimatgeschichte.