VfL Benrath Ein „Kraft-Paket“ für den VfL Benrath

BENRATH · Der Landesliga-Absteiger hat sich den Hildener Heinz-Jürgen Kraft geangelt. Der 71-Jährige, der eine DFB-A-Lizenz besitzt, soll das Training des Bezirksligisten optimieren. Kraft und Trainer Frank Stoffels kennen sich seit vielen Jahren.

 Heinz-Jürgen Kraft (li.) unterstützt in der neuen Saison Cheftrainer Frank Stoffels. Beide kennen sich aus ihrer gemeinsamen Baumberger Zeit.

Heinz-Jürgen Kraft (li.) unterstützt in der neuen Saison Cheftrainer Frank Stoffels. Beide kennen sich aus ihrer gemeinsamen Baumberger Zeit.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Landesliga-Absteiger VfL Benrath hat sich für die Bezirksliga-Saison 2018/19 viel vorgenommen und geht deshalb mit geballter Trainer-Power in die Meisterschaftsrunde. Zur tatkräftigen Ergänzung des bisherigen Übungsleiter-Duos Frank Stoffels und Ralf Kielholtz steht – nomen est omen – Heinz-Jürgen Kraft zur Verfügung. Und die Schlossstädter haben sich mit dem 71-Jährigen zwecks Optimierung von Training und Coaching einen dicken Fisch geangelt.

Kraft gilt als äußerst erfahrener Übungsleiter und Motivator. Über viele Jahre betreute der gebürtige Hildener Seniorenteams in Reusrath, Monheim und Hilden. Den Eishockeyspielern vom SCS Solingen und von den Kölner Haien machte er als Konditionstrainer Beine. Und immer wieder hat ihm in seiner Trainer-Karriere die Arbeit mit dem Fußballnachwuchs große Freude bereitet.

„In den vergangenen 23 Jahren habe ich überwiegend Jugendmannschaften trainiert“, erklärt Kraft und verrät, dass er sich nach so langer Zeit nun eigentlich zur Ruhe setzen wollte. Folglich benötigte der pensionierte Lehrer, der in seiner Heimatstadt am Helmholtz-Gymnasium als Sport- und Erdkundelehrer unterrichtet hat, schon ein bisschen Bedenkzeit, als ihm der VfL-Coach Stoffels, mit dem er seit Baumberger Zeiten freundschaftlich verbunden ist, ein überraschendes Angebot machte. Er sollte im Trainerteam der ersten Benrather Seniorenmannschaft mitmischen.

„Von meinem Hobby Fußball kann ich nun mal nicht lassen“, begründet Kraft seine Entscheidung, doch noch ein weiteres Jahr auf dem Fußballplatz zu verbringen. Schließlich hat der Sport – und insbesondere der Fußball – sein ganzes Leben bestimmt. Als Zehnjähriger begann er einst beim VFB Hilden zu kicken. Bis in den Kader der Düsseldorfer Fortuna hat er es geschafft.

Das war damals in den Siebzigern, wo er unter Trainer Rainer Saftig mit unvergessenen Fußballgrößen wie etwa Heiner Baltes am Ball war. „Dieses Abenteuer währte aber nur ein Jahr“, erinnert sich Kraft. Für eine Profikarriere reichte sein Talent nicht. Umso mehr verschrieb er sich der Fußball-Theorie. An der Kölner Sporthochschule erwarb Kraft die DFB-A-Lizenz. Der ehemalige Frauen-Nationalcoach Gero Bisanz war dort sein Ausbilder.

Nun also soll der VfL-Kader von seiner umfassenden Erfahrung profitieren. „Ich liebe Offensivfußball“, lautet seine Antwort auf die Frage nach seiner Fußball-Philosophie. Ballschiebereien nur um des Ballbesitzes willens sind für ihn tabu. „In der Fußball-Ausbildung bei uns in Deutschland muss sich Einiges ändern“, fordert er auch mit Blick auf das schwache Abschneiden der Nationalkicker jüngst bei der WM.

Außer Fußball ist für Kraft die Familie von großer Bedeutung. Seine Tochter Anna, die bekannte Fernsehmoderatorin, hat ihn mit der Geburt ihres Töchterchens Emmi-Luna soeben zum glücklichen Opa gemacht. Mit Ehefrau Barbara geht er gern auf Reisen. Schon oft war der Lago Maggiore das Ziel. Und wenn neben Fußball und Familie doch noch ein Stündchen Zeit bleibt, widmet er seine Aufmerksamkeit seinen drei ganz alten Schätzchen, einem Fiat 1000 (Baujahr 1963), dem Renault Alpine von 1973 und seinem Mini-Cooper (Baujahr 1980) – die, nebenbei bemerkt, allesamt fahrtüchtig sind.

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