Interview mit Pfarrer Thomas Jablonka Sekt oder Selters, Herr Pfarrer?

Benrath · Seit 1. Dezember ist die Pfarrstelle der katholischen Gemeinden von Benrath (St. Cäcilia) und Urdenbach (Herz Jesu) wieder besetzt.

 Thomas Jablonka ist seit 1. Dezember der leitende Pfarrer auch für die Benrather Kirche St. Cäcilia.

Thomas Jablonka ist seit 1. Dezember der leitende Pfarrer auch für die Benrather Kirche St. Cäcilia.

Foto: Andrea Röhrig

Seit 1. Dezember ist Thomas Jablonka als Leitender Pfarrer der katholischen Gemeinden St. Cäcilia in Benrath und Herz-Jesu in Urdenbach im Amt. Kurz vor Weihnachten konnte er seine Wohnung im Pfarrhaus beziehen. Geboren wurde er in Wevelinghofen, heute ein Stadtteil von Grevenbroich, prägend war seine erste leitende Pfarrstelle in Wipperfürth. Von Siegburg aus, wo er sein berufliches Glück nicht fand, landete er nun im Düsseldorfer Süden. Um ihn näher kennenzulernen, haben wir ihm entweder-oder-Fragen gestellt, frei nach dem Motto „Sekt oder Selters“.

Also Sekt oder Selters?

Jablonka Da halte ich es mit der Heiligen Teresa von Avila. „Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn – wenn fasten, dann fasten!“ Also einfach alles zu seiner Zeit. Sonst wird es langweilig in unserem Leben.

Alt oder Kölsch?

Jablonka Als Wevelinghovener bin ich sozusagen mit Altbier sozialisiert worden. Mit 15 oder 16 hat mir mein Vater beim Schützenfest das erste Alt spendiert. Aber unter uns: Es hat mir nicht geschmeckt. Das kann ich heute nur noch von Kölsch sagen. Davon bekomme ich Kopfschmerzen.

Helau oder Alaaf?

Jablonka Wenn ich ehrlich bin, weder noch. Für die Neusser Gegend ist das Schützenfest prägend. Aber natürlich mag ich es, wenn Menschen zusammen sind und Spaß haben.

Kaffee oder Tee?

Jablonka Bloß keinen Tee, dann muss ich daran denken, wie es früher im Priesterseminar so einen dünnen Hagebuttentee gegeben hat.

Schlager oder Rockmusik?

Jablonka Auch hier muss ich wieder sagen: weder noch. Ich liebe klassische Musik. Früher war es die Romantik, die mich begeisterte. Gerade habe ich die Barockzeit für mich entdeckt, diese Musik entspannt mich.

Hunde- oder Katzenmensch?

Jablonka Katzenmensch. Wir hatten in der Familie immer schon Katzen. Mit mir ist meine Katze Nikolaus, trotz des Namens eine Sie, ins Pfarrhaus eingezogen. Sie ist schon 15 Jahre alt und hat mich auf vielen Stationen begleitet. Allerdings merke ich, dass sie sich mit dem Ankommen hier etwas schwer tut.

Sahnetorte oder Gewürzgurke?

Jablonka Wenn Sie mich so fragen, hätte ich lieber eine Frikadelle. Mit Kuchen habe ich es noch nicht so. Aber vielleicht kommt das ja noch...

Krimi oder Belletristik?

Jablonka Da unterscheide ich nicht. Ich lese oder schaue im Fernsehen, was mir gefällt, zum Beispiel finde ich die Fernsehserie Wilsberg gut. Ich lese beispielsweise auch gerne die Kluftinger-Krimis von Michael Kobr und Volker Klüpfel oder die Rita-Falk-Reihe über den Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Bei gehobener Literatur tue ich mich manchmal etwas schwer. Die Buddenbrocks habe ich nicht zu Ende gelesen.

Topfpflanzen oder Schnittblumen?

Jablonka Theoretisch Topfpflanzen, allerdings gehen die mir meistens kaputt. Ich gieße sie wahrscheinlich zu oft. Ich liebe es aber zu gärtnern, sowohl in Wipperfürth als auch in Siegburg hatte ich einen eigenen Garten. In Siegburg hatte ich sagenhafte Tomaten. Mal schauen, was ich hier auf meinen Balkon so machen kann.

Kochen oder essen gehen?

Jablonka Ich koche sehr gerne und probiere auch viel aus. Wenn ich irgendwo essen war, denke ich mir manchmal, das kann ich auch oder das kann ich besser. Ich koche auch gerne für Gäste. Als ich in Wipperfürth gearbeitet habe, ist es Tradition geworden, dass sich nach dem Karnevalszug alles bei mir im Pfarrhaus getroffen hat. Dafür habe ich dann drei Töpfe Suppe gekocht. Mit dem Kochen ist das wie mit dem Gärtnern, bei beiden Tätigkeiten hat man ein sichtbares Ergebnis. Ich glaube, das brauche ich, weil ich ja nie weiß, was beispielsweise eine Predigt bei einem Menschen bewirkt.

Meer oder Berge?

Jablonka Berge! Südtirol! Seit 15 Jahren fahre ich regelmäßig nach St. Leonhard ins Passeiertal. Dort kenne ich den Pastor gut; und seine Haushälterin kocht phantastisch. Von dort aus kann man wunderbar in der Texelgruppe wandern. Oft gehe ich Touren, die ich kenne. Dann muss ich nicht so auf den Weg schauen, sondern kann meinen Gedanken nachhängen oder Ideen entwickeln. Nach meiner Herzerkrankung 2015 war ich erst in der Reha und dann noch vier Wochen in Südtirol. Und in den Bergen bin ich dann wieder gesund geworden.

Mit dem Auto oder mit der Bahn fahren?

Jablonka Ich hasse Autofahren. Und mit der Bahn ist man immer so abhängig. Letztens bin ich mit dem Fahrrad mal nach Leverkusen gefahren; das war eine schöne Strecke. Ich versuche zudem, vier bis fünfmal die Woche in meinem Bezirk zu Fuß unterwegs zu sein. Ich klapper die Viertel ab, um zu schauen, wer dort wohnt. Letztens bin ich sogar schon im Schlosspark erkannt worden. Ich hörte einen Spaziergänger sagen: „Das ist der neue Pastor.“ Dabei hatte ich sogar meinen Schal über dem Priesterkragen.

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