Traditionsverein will die Akteure seiner 15 Teams auf Trab halten Laufen für die Mannschaftskasse des VfL Benrath

Düsseldorf · Für Luca Steinborn ist der tägliche Lauf mit seiner Mama Ritu längst eine gute Abwechslung und ein echter Spaß geworden. Auch Papa Maik ist oft mit von der Partie. Der Achtjährige schießt für den Traditionslub in der F1 die Tore.

 Familie Steinborn läuft gerne zusammen.

Familie Steinborn läuft gerne zusammen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Luca Steinborn ist Torjäger beim VfL Benrath. Im Nachwuchsteam der F1 stürmt der Achtjährige für gewöhnlich unermüdlich über das Spielfeld. Derzeit ruhen Spiel- und Trainingsbetrieb für Jugend- und Senioren-Mannschaften im Amateurbereich wegen der Corona-Pandemie, und das nicht nur bei den Schlossstädtern. Für Luca eine harte Probe. Schließlich muss der Lewandowski-Fan bis auf weiteres auf seine Lieblingsbeschäftigung, Fußball spielen mit den Mannschaftskameraden, verzichten.

Als Ausgleich für alle leidenden Kicker hat sich der VfL Benrath einen Bewegungs-Wettbewerb einfallen lassen. Gemäß dem Motto „Der VfL läuft trotzdem weiter“ sind die Akteure aus sämtlichen 15 Vereinsmannschaften bis Ende Januar aufgerufen, sich – entsprechend der geltenden Corona-Schutzverordnungen – mittels privater Laufeinheiten sportlich fit zu halten. „Mit diesem Wettbewerb wollen wir in der schwierigen Zeit zugleich den Vereinsgeist bewahren“, betont VfL-Boss Sebastian Linden. Den lauffreudigsten Teams winkt eine finanzielle Belohnung für die Mannschaftkasse.

Für Luca ist der tägliche Lauf mit seiner Mama längst eine gute Abwechslung und ein echter Spaß geworden. Von daheim in Hassels geht es im Laufschritt bis in den Benrather Forst. So sammelt der Grundschüler aus der „Affenklasse“ der GGS Erich-Müller-Straße fleißig Kilometer für Kilometer – und das bei jedem Wind und Wetter. Über eine App wird die Laufleistung gemessen und dokumentiert.

Selbst Mama Rita, sonst sportlich eher weniger ambitioniert, schätzt inzwischen die täglichen Touren, zumal sie, wie sie lachend verrät, bei dieser Gelegenheit endlich einmal ihre pinken Laufschuhe in Gebrauch nehmen kann, die seit Jahren ungenutzt im gut gefüllten Schuhschrank gestanden haben.

Selbstverständlich ist auch Papa Maik mit von der Partie. Als Trainer von Sohn Luca und der F1 absolviert er zwecks eigener Fitnessbewahrung separat längere Runden. Zu einer Übernahme des Traineramts hat sich der 39-jährige Kaufmann im Außendienst überreden lassen, weil beim VfL, wie in fast allen Vereinen, ein Mangel an Ehrenamtlern herrscht. Durch Lehrgänge vom Fußballverband Niederrhein und mittels Internetschulung mit DFB-Material hat sich Maik Steinborn die notwendigen Fachkenntnisse angeeignet. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln“, stellt er als unschätzbaren Vorteil seines Trainerengagements heraus.

Mitlaufen für die Mannschaftskasse – dieser Idee hat sich auch der elfjährige Mittelfeldakteur Alex Rajewski aus der D1 auf Anhieb angeschlossen. Vier Runden über jeweils vier Kilometer schafft der einsatzfreudige Dribbelkünstler im Schnitt und hat gute Chancen, als bester Jugendlicher abzuschneiden. Den Vereinsvorsitzenden Sebastian Linden hat die Lauf-Idee zu einem persönlichen Rekord verholfen. Linden schaffte es, bei Touren um den Elbsee erstmals die Halbmarathondistanz von 21,5 Kilometern am Stück zu bewältigen. 

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