Katholischer Gemeindeverbund Benrath und Urdenbach Kantor Ulrich Karg verlässt St. Cäcilia

BENRATH/URDENBACH · Nach 17 erfolgreichen Jahren im katholischen Gemeindeverbund Benrath und Urdenbach zieht es den Organisten und Chorleiter in die Innenstadt. Dort wird er Anfang 2021 Kirchenbereichsmusiker.

 Kantor Ulrich Karg in der Benrather Kirche St. Cäcilia mit der Orgel im Hintergrund

Kantor Ulrich Karg in der Benrather Kirche St. Cäcilia mit der Orgel im Hintergrund

Foto: Anne Orthen (ort)

Wenn die Orgeln in St. Cäcilia und in der Herz-Jesu-Kirche sprechen könnten, hätten sie wahrscheinlich mit ihren längsten Pfeifen ungläubig in den tiefsten Tönen gestöhnt: Im August wurde bekannt, dass Kantor Ulrich Karg nach 17 Jahren seine Wirkungsstätten in Benrath und Urdenbach zum Jahresende Richtung Innenstadt verlassen wird. Besonders überrascht und traurig waren die Mitglieder der beiden Kirchenchöre, die Karg bis zum Beginn der Corona-Pandemie regelmäßig zu Höchstleistungen angetrieben hatte.

„Es war mir eine große Freude, den Benrather Kirchenchor leiten zu dürfen“, schrieb der scheidende Chorleiter kürzlich an die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors an St. Cäcilia, „und ich bin sehr dankbar, dass der Chor mich und meine Arbeit nicht nur ertragen, sondern stets getragen hat. Viele meiner musikalischen Ideen und Projekte waren nur durch das große Engagement aller Chormitglieder möglich.“

Bei diesen Zeilen hat sich Ulrich Karg sicher an großartige Gottesdienstgestaltungen erinnert, die auch den Gemeindemitgliedern in Erinnerung bleiben dürften. Schon ein Jahr nach seinem Dienstantritt gab es zu Ostern 2004 im Hochamt Mozarts Missa brevis in C mit Orchester und Solisten. Man denke auch an den Heiligen Abend 2012, den Karg nach festlichem Chor- und Streicherklang mit der großartigen Toccata von Charles-Marie Widor abschloss. Oder die festlichen Eröffnungen der Wallfahrtswochen zur Schwarzen Muttergottes, wie zum Beispiel 2013, nach der in einem Festakt dem Chor die Palestrina-Medaille verliehen wurde in Anerkennung seiner Verdienste um die Kirchenmusik.

Ulrich Karg war stets daran gelegen, den beiden Gemeinden über die qualitätsvolle musikalische Gestaltung der Gottesdienste hinaus weitere Kirchenmusik in Konzerten darzubieten. Dazu füllten sich die Kirchen in Benrath und Urdenbach immer bis zum Bersten, wie beim jährlichen offenen Singen zum Advent in der Herz-Jesu-Kirche. Höhepunkte waren zum Beispiel die Aufführungen des „Oratorio de Noël“ von Camille Saint-Saëns und 2011 das „Requiem c-moll“ von Johann Michael Haydn.

Den Chören hat es der scheidende Kantor nie leicht gemacht, denn vor größeren Aufgaben lagen stets auch große Herausforderungen in Form von Probenwochenenden. An denen wurde außerhalb von Düsseldorf intensivst geübt, bis Karg mit dem musikalischen Ergebnis zufrieden war. Projekte anderer Art lagen Karg auch am Herzen, wie zum Beispiel seine Konzerte mit Berta Metz-Kukuk (Violine), mit der er die Rosenkranzsonaten von Ignaz Franz Biber aufführte. Oder „Gregorianik und Orgel“; die Orgelmesse von François Couperin erklang dabei im Wechsel mit gregorianischen Melodien, gesungen von der Choralschola.

Nun verlässt Ulrich Karg Benrath und Urdenbach, um in der Innenstadt Kirchenbereichsmusiker für die Kirchen St. Martin, St. Peter, St. Antonius, St. Josef, St. Apollinaris und Pius X. zu werden. „Wir können alle zusammen sehr stolz darauf sein, welch umfangreiches und vielseitiges Repertoire wir uns in den vergangenen 17 Jahren erarbeitet haben und wie viele feierliche Gottesdienste und wunderbare Konzerte wir so haben gestalten dürfen“, schreibt Karg in seinem Brief an die Benrather Choristen.

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