Sturmtiefs hinterlassen Schäden in Düsseldorf Sturmschaden: Bürgerhaus geschlossen

Düsseldorf · Durch den Sturm hat sich ein Großteil des Dachs des Bürgerhauses Benrath gelöst. Das Haus kann derzeit nicht öffnen, zunächst soll provisorisch das Loch geschlossen werden. Die Leiterin hofft auf eine baldige Teilöffnung.

 Wegen des Sturmschadens am Bürgerhaus Benrath in der Paulsmühle ist derzeit auch noch die Telleringstraße auf diesem Stück gesperrt.

Wegen des Sturmschadens am Bürgerhaus Benrath in der Paulsmühle ist derzeit auch noch die Telleringstraße auf diesem Stück gesperrt.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Eigentlich hätten sich am Dienstagnachmittag am Benrather Bürgerhaus der Leiter des Benrather Heimatarchivs, Wolfgang D. Sauer, und die beiden CDU-Politiker Peter Labouvie und Melina Schwanke mit Bürgerhaus-Leiterin Eveline Theisen treffen wollen, um über mögliche Zukunftsprojekte für die Einrichtung zu sprechen. Doch ein Sturmtief mit dem Namen Zeynep hat da einen dicken Strick durch die Rechnung gemacht. Am Freitagend gegen 18.45 Uhr wurde nämlich die Feuerwehr an die Telleringstraße gerufen: Auf einer Größe von etwa 70 Quadratmetern hatte sich das Dach des Bürgerhauses gelöst, 20 Quadratmeter stürzten auf die Straße, hatte die Feuerwehr mitgeteilt. Schnell stand fest: Das Bürgerhaus muss jetzt erstmal zur Schadensbehebung geschlossen bleiben.

„Ich bin sofort von dem technischen Mitarbeiter, der vor Ort lebt, informiert worden“, erzählt Eveline Theisen, die darüber froh ist, dass niemand durch die herumfliegenden Dachteile verletzt wurde. Umgehend wurden alle Nutzer des Bürgerhauses in Kenntnis gesetzt, dass derzeit keine Angebote und Kurse stattfinden können. 30 Räume hat das Bürgerhaus, das früher einmal als Schule genutzt wurde: Bis 1980 war dort die Realschule untergebracht, die dann an die Hospitalstraße zog, davor eine Berufsschule und davor war es eine Badeanstalt.

Wie lange das Bürgerhaus wegen des Sturmschadens nun geschlossen bleiben muss, das kann auch Eveline Theisen nicht sagen: „Obwohl es auch am Montag noch stürmte und heftig regnete, wurde das Haus bereits eingerüstet.“ Ein Notdach soll das Loch provisorisch schließen. Theisen hofft darauf, dass es in absehbarer Zeit wenigstens zu einer Teilöffnung kommen kann. Auf eine Zeitschiene kann sie sich aktuell aber nicht festlegen. „Wir werden dann alle etwas zusammenrücken müssen“, sagt Theisen. Unterstützung sei umgehend von vielen Seiten gekommen, berichtet sie. Allerdings sei es schwer, Ausweichstätten für regelmäßig stattfindende Angebote zu finden.

Nutzer der Räumlichkeiten hatten noch schnell Utensilien und Material sichern dürfen. „Vor allem die, die eigentlich das Dachgeschoss nutzen.“ Eveline Theisen will aber nicht zu pessimistisch in die Zukunft schauen: „Vielleicht steckt ja auch eine Chance darin.“ Die sieht auch der CDU-Ratsherr Peter Labouvie. Eigentlich sollte es in dem gestrigen Gespräch über die Möglichkeit gehen, in Benrath über die Straßenbenennung hinaus Lili Marx zu ehren, etwa mit einer Dauerausstellung. Marx brachte in einer Druckerei an der Friedhofstraße mit ihrem Mann Karl Marx das bekannte Jüdische Wochenblatt heraus.

Nun wird sich aber zunächst um Dringlicheres gekümmert. In der CDU-Ratsfraktion hat Labouvie abgestimmt, dass er einen Antrag für die Ratssitzung ausarbeiten will. Mit diesem will er die Verwaltung aufforden, ein Konzept zu entwickeln und vor allem die dazugehörigen Kosten darzulegen, wie nicht nur das Dach des Bürgerhauses neu gemacht werden kann, sondern gleich eine umfassende Sanierung des Gebäudes, auch energetisch, samt Neugestaltung des Außenbereichs der ehemaligen Schule in Angriff genommen werden könnte. „Die Paulsmühle ist durch ein großes Neubaugebiet schon gewachsen und wird dies in den kommenden Jahren weiter tun“, sagt Labouvie. „Da brauchen wir eine Einrichtung wie das Benrather Bürgerhaus.“

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