Umwelt in Düsseldorf Brunnen filtert länger Grundwasser im Schlosspark

Düsseldorf · Seit Oktober 2016 reinigt eine Sanierungsanlage im Schlosspark Benrath das Grundwasser. Der Verursacher hat bereits eine Millionenentschädigung gezahlt. Abgeschlossen ist das Projekt noch lange nicht.

 Seit Oktober 2016 filtert diese Anlage Schadstoffe aus dem Grundwasser.

Seit Oktober 2016 filtert diese Anlage Schadstoffe aus dem Grundwasser.

Foto: Günter von Ameln (vam)/Von Ameln, Günter (vam)

Seit Oktober 2016 reinigt eine Sanierungsanlage im Schlosspark Benrath das Grundwasser von chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW). Nun fragte die SPD-Fraktion in der Sitzung der Bezirksvertretung 9 nach, wie lange die Anlage noch betrieben werden muss. In der schriftlichen Antwort der Verwaltung heißt es: „Mit dem Sanierungsbrunnen und einer Förderleistung von 90 Kubikmeter pro Stunde wird die hydraulische Abschirmung der CKW-Fahnenspitze der Grundwasserverunreinigung ermöglicht.“

Eine später erkannte zusätzliche Belastung mit per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) werde vom Sanierungsbrunnen nicht vollständig erfasst. Um das zu gewährleisten, müsse mindestens ein zusätzlicher Sanierungsbrunnen betrieben werden. Deswegen, so die Verwaltung, sei die Dauer der Maßnahme nicht abschätzbar, da keine langjährigen Erfahrungen mit der Sanierung dieser Schadstoffgruppe existierten.

„Der Weiterbetrieb ist daher über die bisher prognostizierte Dauer von zehn Jahren hinaus unbedingt notwendig“, so die Stadt. Mit der Inbetriebnahme einer Anlage Ende 2022 auf Hildener Stadtgebiet seien die Voraussetzung geschaffen, dass die PFAS-Gehalte im Stadtgebiet Düsseldorf perspektivisch sinken würden.

Ebenfalls wollte die SPD wissen, ob Entschädigungszahlungen durch den oder die Verursacher der Wasserverunreinigung geflossen sind. Dazu teilte die Stadt mit, dass die Stadt einen Millionen-Betrag erhalten habe, damit sei das Unternehmen aus einer weiteren Verpflichtung raus.

Für das Beheben der PFAS-Grundwasserverunreinigung seien durch den hauptsächlich verantwortlichen Hildener Industriebetrieb bisher keine Zahlungen geleistet worden. Entsprechende Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Unternehmen seien Anfang des Jahres aufgenommen worden.

Seit der Inbetriebnahme der Grundwasserreinigungsanlage wurden bei einer Fördermenge von vier Millionen Kubikmeter Grundwasser 87 Kilo chlorierte Kohlenwasserstoffe und 730 Gramm perfluorierte Tenside herausgefiltert.

Während sich die herauszufilternde CKW-Fracht verringere, werde sich die ankommende PFAS-Fracht tendenziell zunächst um etwa 20 Prozent pro Jahr steigern, bis sich laut Stadt die hydraulische Abschirmung der Einragsstellen bemerkbar mache.

(rö)
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