Serie (2) Das neue Albrecht-Dürer-Berufskolleg in Düsseldof-Benrath Was halten Sie von der neuen Schule?
Benrath · Eineinhalb Wochen sind seit dem Schulstart vergangen. Lehrer und Schüler ziehen eine erste Bilanz über die neue Schule.
Wirklich lebendig sieht es im Lehrerzimmer noch nicht aus. Die Wände kahl, die Tische größtenteils leer. Doch das stört Markus Lensing (52), Leiter des Bildungsgangs Zahntechnik, eher nicht. Was ihn aber stört, sind die vielen noch nicht ausgestatteten Räume. Und so geht es nicht nur ihm.
„Wir haben eine Küche, die ist auch fertig, aber rein dürfen wir noch nicht“, sagt Roland Hammerath (31), der eine Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie macht. Er muss momentan ein größeres Projekt bearbeiten, das jetzt wegen der fehlenden Küche nur zur Hälfte fertig wird. Und zum Lernen muss er sich auch erst einmal einen anderen Platz suchen. „Das Selbstlernzentrum ist nicht mal ansatzweise fertig“, sagt er. Seine Mitschülerin Marika berichtet, dass die Möblierung für die Unterrichtsräume auch schon oft aus anderen Räumen zusammengesucht werden musste. Gerade für die Lehrer sei diese Situation sehr anstrengend.
Markus Lensing kann dem nur zustimmen. „Ein Unterrichtsraum und zwei Dentallabore sind noch nicht ausgestattet“, berichtet er. Aus diesem Grund könne er hauptsächlich theoretischen Unterricht machen. Außerdem funktioniere seit einigen Tagen die Lüftungsanlage nicht richtig, sagt er. Nun sei es in vielen Räumen viel zu warm, vor allem dort, wo die Fenster nicht geöffnet werden können. „Unsere Abteilungsleiter sitzen zudem in fensterlosen Büros, da sieht man jetzt überall Ventilatoren auf den Tischen stehen“, sagt Lensing, „ich finde, dass einfach alles zu schnell ging. Wir haben viele Überstunden damit verbracht zu planen, und nun ist kaum etwas fertig.“
Doch viele sind auch positiv beeindruckt von der neuen Schule. Kaum ein Schüler vergisst zu erwähnen, wie modern und schön das Gebäude sei. Leon Podvorica (19), Schüler des Fachbereichs Gastronomie, ist begeistert vom Fitnessstudio und der riesigen Sporthalle. Auch die neuen, sauberen und ausreichend vielen Toiletten kommen bei ihm mehr als gut an. „Endlich haben wir mehr als zwei Toiletten in der Schule“, findet er.
Auch Sarah Holtkamp (21) schwärmt von den zahlreichen stillen Örtchen. Nur seien diese etwas verwirrend beschildert. „Ich bin beim ersten Mal in die Männer-Toilette gelaufen, weil sie nicht mit ,Männer’ oder ,Frauen’, sondern mit ,Schülerinnen’ und ,Schüler’ beschriftet sind. Ich dachte erst, es seien Unisex-Toiletten“, sagt die Auszubildende.
Alison Kretschmer (21) und Sophie Renneke (21), die es sich mittags auf einer Bank im Innenhof gemütlich gemacht haben, sind ebenfalls positiv überrascht. Ihnen gefällt vor allem, dass es überall Whiteboards und Beamer gibt. „Früher mussten wir uns einen Overheadprojektor mit den anderen Klassen teilen, und selbst der hat manchmal nicht funktioniert“, erinnert sie sich.
Auch für Sandra Kutschka (45), Lehrerin für berufliche Einstiegsqualifizierung, läuft es überraschend gut. „Ich hatte mich auf alles eingestellt, sogar auf Unterricht im Freien“, sagt sie, „aber bei uns sind alle Räume ausgestattet“.