Neues Mühlenviertel in der Benrather Paulsmühle Vivawest will Innenhöfe vor Siedlungsfremden schützen

Düsseldorf · Vor rund einem Jahr erst sind die 364 Wohnungen der Vivawest im Osten Benraths fertig und bezogen worden. Jetzt hat das Wohnungsunternehmen Änderungen angekündigt: Man will das Viertel besser vor Fremden abschotten.

 Die Zugänge zu den Innenhöfen haben Tore erhalten.

Die Zugänge zu den Innenhöfen haben Tore erhalten.

Foto: Andrea Röhrig

Konzipiert ist das neue Wohnquartier Mühlenviertel der Vivawest in der Paulsmühle mit eigentlich öffentlich zugänglichen Durchgängen – etwa einmal quer vom Bahnhof bis zur Telleringstraße und zu seinen Innenhöfen. Seinen Namen hat das Viertel mit seinen 340 Wohnungen erhalten, weil sich die vier Wohnblöcke wie Windmühlenflügeln um einen Mittelpunkt legen. Mittig in jedem Flügel befindet sich jeweils ein unterschiedlich großer Innenbereich, der mit Spielgelegenheiten bestückt ist.

Weil in dem neuen Quartier viele Familien mit kleinen Kindern eingezogen sind, hat auch Bewohner Paul Rodegast beobachtet, dass die Mädchen und Jungen aus den jeweiligen Blöcken einander in den Innenhöfen besuchen. Das hat dem Neu-Paulsmühler gut gefallen. Doch dann hat das Wohnungsunternehmen vor ein paar Tagen alle Zugänge zu den Innenhöfen mit Zäunen und Toren versehen. Wobei das manche Mieter eher als Schildbürgerstreich empfinden, denn an den meisten Eingängen kann man unproblematisch an den Toren vorbeisteigen.

Das soll sich nach Angaben von Vivawest aber bald ändern: „Eine Schließung der noch vorhandenen Öffnungen durch Bewuchs und weitere Zaunelemente ist geplant“, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion. Hintergrund der Maßnahme ist, dass sich in den vergangenen Wintermonaten siedlungsfremde Jugendliche in den Innenhöfen aufgehalten und Alkohol konsumiert hätten, berichten Anwohner bei einem Ortstermin.

Dass es Probleme gab, bestätigt auch Vivawest: „Wir mussten leider feststellen, dass sich vermehrt unbefugte Dritte in den Innenhöfen und im Bereich der Spielplätze aufgehalten und diese verunreinigt haben. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, durch die Installation der Tore eine Art Abgrenzung zu schaffen, sodass optisch hervorgehoben wird, dass es sich hierbei um Privatgelände handelt.“ Mit der Installation der Tore sei man Anregungen aus der Mieterschaft gefolgt.

Ein Mieteranschreiben zu der Maßnahme befindet sich nach Angaben des Wohnungsunternehmens noch in Vorbereitung, „da zunächst noch mit dem Lieferanten geklärt werden muss, wie genau die Schließung der Tore zu realisieren ist.“

Auch bei Vivawest ist man eigentlich von dem Konzept des Wohnviertels mit seinen Innenhöfen überzeugt: „Wir begrüßen es sehr, dass die Innenhöfe der einzelnen Bauabschnitte auch von Mietern aus umliegenden Bauabschnitten genutzt werden.“ Aus diesem Grund sowie aufgrund der Tatsache, dass einige Hauszugänge im Innenhof liegen, solle jeweils ein Zugangstor zum Innenhof mit einem Blindzylinder ausgestattet werden, wodurch ein Öffnen des Tores ohne den Einsatz eines Schlüssels nach wie vor möglich sei, so die Vivawest. Das jeweils andere Tor soll mit einer Schließung versehen werden, die mit den vorhandenen Schlüsseln zu bedienen sei, damit die Aushändigung von neuen Schlüsseln nicht erforderlich werde.

Bisher, so die Vivawest, „haben wir ausschließlich positives Feedback zu der von unseren Mietern gewünschten Maßnahme erhalten.“ Dieser Meinung will sich Paul Rodegast nicht anschließen.

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