Unterführung zur Paulsmühle „Diese Reinigung ist ein schlechter Witz“

Bereits am 3. April soll die Awista den Paulsmühlentunnel mit Hochdruckreinigern gesäubert haben. Zu sehen ist davon nichts. Im Gegenteil: Es ist dreckig, als ob nichts geschehen wäre.

 Der Dreck steht in den Wänden der Luft- und Lichtschächte. Im Knick befindet sich vertrocknetes Laub, das schon länger dort liegt.

Der Dreck steht in den Wänden der Luft- und Lichtschächte. Im Knick befindet sich vertrocknetes Laub, das schon länger dort liegt.

Foto: Andrea Rährig/Andrea Röhrig

(rö) Die Freude bei Melina Schwanke, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Benrath, war groß, als die Stadt am 8. April mitteilte, dass sie den Tunnel in der Paulsmühle in einer Sonderaktion reinigen wolle. Das war eine von zehn Forderungen, die die Händlergemeinschaft an Oberbürgermeister Thomas Geisel gestellt hatte, um Benrath als Einkaufsstandort attraktiv zu halten. Doch wer seitdem durch diese Unterführung marschiert oder radelt, fragt sich, wann die Besen nun endlich geschwungen werden soll. „Das ist doch wohl ein schlechter Witz, dass der Tunnel schon gereinigt worden sein soll“, sagte eine Passantin.

Zur Überraschung auch von AGB-Chefin Schwanke teilte die Stadt auf Anfrage mit, dass die Reinigung des Durchgangs sogar schon vor Herausgabe der Pressemitteilung, nämlich am 3. April, durch die Awista stattgefunden hat. Wörtlich heißt es von der Stadt: „Dabei wurde der Oberflächenschmutz mittels Hochdruckreiniger an Wänden und Decken entfernt. Die Graffiti werden im Zuge einer geplanten Neugestaltung der Flächen in der Personenunterführung entfernt.“

 Unterführung Paulsmühle

Unterführung Paulsmühle

Foto: Andrea Rährig/Andrea Röhrig

Böse Zungen würden behaupten, dass sie als Stadt die Rechnung der Awista auf jeden Fall nicht zahlen würde. Denn die Wände und auch die Luft- und Lichtschächte sind versifft wie zuvor. Getrocknetes Laub und Müll liegt in den Schächten. Zudem kann man sich nicht vorstellen, dass ein Hochdruckreiniger auch nur in die Nähe des Tunnels gekommen ist. Auch Melina Schwanke fordert eine Nachbesserung der Arbeiten.

 Auf diesen Lampen können sich Tauben niederlassen....

Auf diesen Lampen können sich Tauben niederlassen....

Foto: Andrea Rährig/Andrea Röhrig

In dem Zuge könnte sich die Stadt zudem überlegen, wie sie die Passanten vor herunterfallendem Taubenkot schützen will. Anders als am Bahnhofseingang gibt es auf den Lampenbefestigungen, die unter den Decken angebracht sind, keine Stachel, die Tauben vom Sitzen abhalten. Der Weg zur Unterführung ist somit voll von Taubendreck. Die Fraktion der Grünen hatte für die Sitzung der Bezirksvertretung im Juli 2019 einen Antrag gestellt, den das Gremium damals auch beschloss. Passiert ist aber auch hier bislang nichts.

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