Denkmalgeschützte Gebäude in Düsseldorf Start der Rathaus-Sanierung in Benrath

Düsseldorf · Rund um das denkmalgeschützte Gebäude in Düsseldorf-Benrath haben die Rodungsarbeiten begonnen. Für rund 13 Millionen Euro wird das von Walter Furmann gebaute Rathaus bis Anfang 2025 saniert und energetisch modernisiert.

 Rund um das Rathaus Benrath ist bereits alles gerodet. Das denkmalgeschützte Gebäude wird ab Ende des Jahres aufwendig saniert und modernisiert.

Rund um das Rathaus Benrath ist bereits alles gerodet. Das denkmalgeschützte Gebäude wird ab Ende des Jahres aufwendig saniert und modernisiert.

Foto: Andrea Röhrig

Damit demnächst die Sanierungsarbeiten am Benrather Rathaus starten können, haben die Vorarbeiten begonnen, die vielen Benrathern die Tränen in die Augen treibt: Die Grünflächen rund um das denkmalgeschützte Gebäude sind gerodet: Bäume, Sträucher, Blumen - alles ist weg. Am Mittwoch haben die Arbeiten begonnen.

Doch ein kleines Trostpflaster gibt es immerhin für die Freunde der Rosenstöcke. Die Pflanzen aus einem Beet sollen auf Einladung der im Rathaus tagenden Bezirksvertretung 9 am Tag der offenen Tür am Samstag, 29. Oktober, verschenkt werden. An dem Tag können sich die Benrather auf längere Zeit von ihrem Rathaus verabschieden. Denn wahrscheinlich Ende des Jahres starten die Arbeiten, die 27 Monate dauern sollen.

Für rund 13 Millionen Euro (Stand jetzt) soll der aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts stammende Bau von Walter Fuhrmann aufwendig saniert und energetisch modernisiert werden. Bereits 2019 wurden von der Bauverwaltung in einem Schadenskataster die Mängel aufgenommen. Vor allem die Feuchtigkeit macht der Substanz des Gebäudes zu schaffen.

Im Zuge der tiefer gehenden Entwurfsplanung, so formulierte es die Stadt in dem Ausführungsbeschluss, wurden außen zudem große Schäden im Sockelbereich und Risse in der südlichen Naturstein-Hauptfassade erkennbar, die saniert werden müssen. Außerdem werden die Fenster, alle Decken, Wände und Bodenbeläge erneuert.

Diese stammen teilweise noch aus der Errichtungszeit und weisen laut Verwaltung erhebliche Instandhaltungsbedarfe auf. Auch alle Leitungen müssen neu gemacht werden. Geprüft wird zudem auf politischen Wunsch das Anbringen einer Fotovoltaikanlage.

Für die Baumaßnahme muss das Gebäude freigezogen werden. Es sollen als Interimslösung für die städtischen Mitarbeiter etwa des Bürgerbüros zwei jeweils zweigeschossige Büromodulanlagen vor dem Gebäude errichtet werden. Auch die Bezirksverwaltungsstelle zieht in Container um. Bis zur Fertigstellung können zudem keine Trauungen stattfinden.

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Foto: dpa/Christoph Reichwein

Betroffen ist auch das derzeit im Souterrain untergebrachte Heimatarchiv der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath. Inzwischen weiß Archivleiter Wolfgang D. Sauer, dass die Stadt den Umzug organisiert und finanziert. Bis zur Fertigstellung kommt das Archiv mit seinen Tausenden Medien im Hochbunker der Paulsmühler Jecken an der Paulsmühlenstraße unter. Man kennt sich, man schätzt sich. Der ehemalige Blumenladen, der früher ebenerdig in einem Teil des Bunkers untergebracht war, soll dann als zentrale Anlaufstelle für die nächsten mehr als zwei Jahre dienen.

Allerdings findet auf diesen rund 80 Quadratmetern nur ein Bruchteil der historischen Schätze Platz. Stephan Frank ist seit vier Jahren ehrenamtlich im Heimatarchiv dabei und hat schon Zeichnungen angefertigt, wo was in den Bunker-Räumen Platz hätte. „Ich gehe davon aus, dass wir nur rund ein Drittel unseres Bestandes dort unterbekommen werden.“ Der Rest werde in den Kartons eingelagert werden müssen. In den Räumen des Benrather Heimatarchivs gibt es alleine 30 Metallschränke, die voll mit Büchern sind.

Ehrenamtlerin Gisela Wildenhorst sorgt sich jetzt schon um die Menge an Umzugskartons, die auf die – wenn auch kurze – Reise gehen werden. Da die Fotos, es mögen um die 35.000 sein, inzwischen alle digitalisiert sind, reichen für die Suche nach historischen Ereignissen die Computer des Archivs aus. Auch am Ausweichstandort in der Paulsmühle wollen die derzeit neun Ehrenamtler um ihren Archivleiter Sauer die öffentliche Besuchszeit montags ab 17 Uhr fortführen.

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