Im Bürgerhaus in Düsseldorf-Benrath So ein Zirkus für die Gesundheit

Benrath · Jonglage und andere Übungen aus der Manege waren beim Gesundheitstag im Benrather Zentrum Plus sehr gefragt. Noch mehr Besucher allerdings lockte das Tanzangebot.

 Gerda Richling hat in kurzer Zeit das Jonglieren mit Tüchern gelernt.

Gerda Richling hat in kurzer Zeit das Jonglieren mit Tüchern gelernt.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

In den Gängen war reichlich Betrieb, aus den Räumen schallte Musik und in der Aula verbreitete sich Zirkus-Atmosphäre, dazu informierten Mitglieder des Lauftreffs-Süd, der Ökumenischen Hospizbewegung und Auenbegleiter über ihre Arbeit. Im Bürgerhaus Benrath war am Samstag richtig was los: Das Zentrum Plus der Diakonie Düsseldorf veranstaltete dort einen Gesundheitstag. „Wir wollen zeigen, dass der Begriff Gesundheit sich nicht auf Ernährung und Bewegung reduziert“, erklärte Sandra Ludes. Soziale Kontakte, Vorsorge und seelische Gesundheit seien ebenso wichtige Aspekte, so die Mitarbeiterin des Zentrums Plus, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Margit Risthaus die Veranstaltung organisierte. Die Besucher – Damen und Herren der Generation 50+ – ließen sich nicht bitten, sie probierten sich begeistert durch das Angebot.

Als echter Publikumsmagnet erwiesen sich die Tanzangebote. Beim Line Dance zu Country- und Popmusik sprengte die Zahl der Teilnehmer fast die Aula. „Frauen tanzen gerne, haben aber oft keinen Partner. Beim Line Dance können sie sich ausleben, hier tanzt jeder für sich“, erklärte der Sport- und Tanzlehrer Ullrich Indersmitten. Auch der „Erlebnistanz“ mit Hanna Jennet erwies sich als kurzweilig. Vorweg gab sie jeweils eine „Trockenübung“ mit Erklärung der Schrittfolge. Acht Mal vorwärts, dreimal auf der Stelle, viermal nach vorn, vier zurück… Das Zählen und Nachdenken beim Tanzen verursachte allerdings eher Chaos. Wenn man sich hingegen der Musik hingab, dann klappte es und machte Spaß.

In der Aula lud der MitMachZirkus ein – zum Balancieren auf Leitern und einer Slackline, Jonglieren mit Keulen, Bällen, Tüchern oder Hula-Hoop-Reifen. Die Wahl wurde zur Qual: Womit jongliert es sich als Einsteiger am einfachsten? Die farbenprächtigen Tücher lockten: zwei in die linke Hand, eins in die rechte. Mit Schwung in die Luft und wieder auffangen. Bei den Profis sieht das locker aus, ist es aber nicht. Immer wieder verhedderten sich die federleichten Jonglier-Objekte, weil die Hände den Rhythmus nicht lange durchhielten. Erkenntnis für die Teilnehmer: Koordination ist eben auch Übungssache.

Bei so anspruchsvollen Angeboten sollte ein Test für die Alltagstauglichkeit leicht fallen. „Älter werden in Balance“ hieß das Projekt, geprüft wurden Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer. Eine Skala wies das aktuelle Niveau samt künftiger Aussichten aus. Zu den Aufgaben gehörte es, zwei Minuten auf der Stelle zu laufen. Nicht etwa schlendern, sondern hoch die Knie. „Noch 40 Sekunden“, ermutigte Sportstudent Luca – wissend, dass die Anstrengung oft unterschätzt wird. Bei der Beweglichkeit stellte sich bei der Testerin der gymnastikfaule „Schweinehund“ ein. Der Abstand zwischen Finger- und Fußspitzen blieb sichtbar. Zum Abschluss überreichte Luca die persönliche Auswertung und ein Päckchen mit „Bewegungskarten“ – gestaltet wie eine Medikamentenpackung.

Insgesamt hatte der Tag viele Facetten: Er startete mit einem Vortrag zum Thema Demenz; weitere Highlights waren ein offenes Singen, Kreativität und Achtsamkeit sowie Selbstverteidigung. Zudem präsentierte eine Reihe Benrather Dienstleister ihre Angebote. Sandra Ludes sagte erfreut über die Resonanz: „Die Besucher kamen über den ganzen Tag verteilt, und es waren viele dabei, die wir noch nicht kannten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort