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Stiftung Schloss und Park Benrath Nordlicht leitet das Naturkundemuseum

Der Oldenburger Gunnar Gad hat am 1. September seinen Dienst angetreten. Er soll dem angestaubten Museum neue Impulse geben. Als Erstes will er sich um das Thema eingewanderte Tierarten kümmern.

Der gebürtige Oldenburger Gunnar Gad wollte schon länger neue Gefilde erobern. Nun hat es ihn aus dem Norden ins Rheinland gezogen: Seit 1. September leitet er das Naturkundemuseum der Stiftung Schloss und Park Benrath. „Ich habe immer gerne Wissen vermittelt über Tiere, Pflanzen und deren Lebensraum“, erzählt der 50-Jährige. Auf seine neuen beruflichen Herausforderungen freut er sich, denn „Museums-Stellen sind rar“, kommentiert er den willkommenen Wechsel ins Rheinland.

Obwohl Gad Flora und Fauna auf dem Lande bevorzugt, verbrachte er nach seiner Promotion erst einmal einige Jahre auf dem Meer. „Ich hatte schlimmen Heuschnupfen, da war die Meeresforschung eine Alternative“, erklärt er seine Ausflüge in die Tiefsee. Es sei die Chance gewesen, um in der Welt herumzukommen. Einige Jahre erforschte er in internationalen Teams die außergewöhnliche Tierwelt unter Wasser – bei erloschenen Tiefseevulkanen. „Aber auf einem Schiff kann es auch ganz schön langweilig sein“, gibt der Biologe zu bedenken und löst die Seefahrt-Romantik nüchtern auf. „Da tüttert es auf der Rückfahrt drei Wochen vor sich hin, kein Handyempfang und Kontakt mit zu Hause, das ist eine andere Welt“, sagt der 50-Jährige. Das stetige Akquirieren der Fördergelder für die Forschungsprojekte ist ebenfalls nicht einfach.

In Naturkundemuseum muss niemand um Fördergelder kämpfen, das Geld aus den Millionen von Bund, Land und Stadt für das Ensemble steht bereit und die Sanierung ist beschlossene Sache. „Bei meinem ersten Besuch vor Ort kam mir in den Sinn, dass ich schnell etwas machen muss“, sagt Gunnar Gad. Kurzfristig sei ihm wichtig, dem Publikum eindrücklich die Belebung des Museum zu vermitteln. Wie es sich jedoch langfristig verändern wird, ist noch offen. „Erst einmal müssen alle Beteiligten die Möglichkeiten durchspielen.“ Fest steht, dass die Sanierung im laufenden Betrieb vorgenommen wird. Außerdem sollen vorhandene Exponate in das neue Konzept mitgenommen und neue integriert werden. „Das ist ein wenig wie die Quadratur des Kreises“, erklärt der Schleswig-Holsteiner die Aufgabe.

Einen näher liegenden Plan hat der neue Chef des Museums auch parat. Zum Thema eingewanderte Tierarten im Rheinland ist eine Ausstellung angedacht. „NRW ist da ein Brennpunkt, das hat mich überrascht“, sagt Gad. Gut möglich, dass der Mann, der gerne zum Zeichenstift greift, die tierischen Eroberer zu Papier zu bringt. Seine launigen Tierkarikaturen sind in seiner Heimat bekannt und entspringen der Wissenschaft. „Arten zu zeichnen gehört zur wissenschaftlichen Arbeit“, erklärt er. Die über 300 deutschen Vogelarten wollte der Hobby-Künstler einmal zu Papier bringen. „Jeden Tag einen, aber ich bin nur bis 180 gekommen“, verrät er schmunzelnd.

Ein neues Zuhause in Benrath hat Gad bereits gefunden. Das Rheinland gefällt ihm. „Man findet hier schnell Kontakt, wenn man im Gasthaus sitzt. Das ist bei uns unüblich“, stellt Gunnar Gad fest. Was er vermissen wird, das weiß er noch nicht. Er freut sich auf die Vernetzung und Zusammenarbeit mit heimischen Berufskollegen wie der Biologischen Station Haus Bürgel und Ehrenamtlern vom Naturschutzbund. „Die Natur ist nicht nur im Museum, sondern auch drum herum“, sagt Gunnar Gad, der begeistert ist von der Urdenbacher Kämpe, dem Rhein und dem Schlosspark.

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