Neubau einer Eissporthalle in Benrath Eishallenneubau kann losgehen
Politiker sind irritiert, dass OB Thomas Geisel nicht mehr von einem nahtlosen zeitlichen Übergang beim Eislaufen spricht.
Dass die Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) Bauprojekte im eigenen eng gesteckten Zeitrahmen fertig bekommt, hat das städtische Tochterunternehmen spätestens mit der Fertigstellung des Albrecht-Dürer-Kollegs nachgewiesen. Und so gingen die geladenen Gäste für den ersten Spatenstich des Neubaus der Eissporthalle an der Kappeler Straße davon aus, dass man sich auf die Terminplanung der IDR verlassen kann. Geplant ist die Fertigstellung für Mitte Dezember 2020. Stutzig wurden aber die anwesenden Mitglieder der Bezirksvertretung 9 beim Redebeitrag von Oberbürgermeister Thomas Geisel. Denn der sprach plötzlich davon, dass der Eishallenbetrieb in Benrath nur „so kurz wie möglich unterbrochen“ werden soll.
Dirk Angerhausen, der für die CDU in der BV sitzt, ist irritiert: „Wir hatten in der September-Sitzung nochmal bei der Verwaltung nachgefragt. Und da hieß es, dass der Ratsbeschluss mit dem nahtlosen Übergang nach wie vor Bestand hat.“ Nach den Worten von Thomas Geisel wäre es dann allerdings fraglich, ob die alte Eishalle an der Paulsmühlenstraße überhaupt nochmal im August 2020 nach der Sommerpause ihre Türen öffnet. Bei einer Fertigstellung Ende des Jahres hätten die Vereine und Schulen also für mindestens vier Monate keine Eislauffläche im Stadtsüden zur Verfügung. „Das hat der Stadtrat anders beschlossen“, sagt Angerhausen, der das nun nochmal in der Politik zum Thema machen will.
Pünktlich zum ersten Spatenstich hat die IDR die Baugenehmigung von der Stadt erhalten. Das Baufeld ist bereits freigeräumt. Und geht es nach dem Willen von Ekkehard Vinçon, Technischer Vorstand der IDR, dann wird noch in diesem Jahr den Vertrag mit dem künftigen Betreiber unterzeichnet. Auch das neue Konstrukt soll über eine Stiftung laufen. In der Paulsmühle finanziert eine Sparkassenstiftung die Unterhaltungskosten der jetzigen Eissporthalle; vor 40 Jahren hatte das Kreditinstitut zu seinem 100-Jährigen der Bevölkerung die Einrichtung geschenkt. Die Halle ist inzwischen in die Jahre gekommen. Nach vielem Hin und Her entschieden sich Stadt und Politik für einen Neubau an der Kappeler Straße. Denn anders als in der Paulsmühle eignet sich das Grundstück an der Kappeler Straße nicht so gut für Wohnbebauung, gleich nebenan liegt die viel befahrene Münchener Straße. Wer die Kappeler Straße entlanggeht, kann derzeit keinen direkten Blick auf das Baugrundstück werfen. Das ehemalige Bürogebäude des Schleifmittelherstellers Carborundum versperrt die Sicht. Dorthinein ist die Benrather Hauptschule gezogen, die an ihrem alten Standort Melanchtonstraße einen Neubau erhält. Derzeit geplant ist nach dem Rückzug der Schule, der für Mitte 2021 geplant ist, der Abriss des Gebäudes, um weitere Parkplätze für die Eishalle einrichten zu können. Ernst Welski, der für die Grünen in der BV 9 sitzt, hat andere Überlegungen. Er hat die Verwaltung angefragt, ob das Gebäude nach dem Auszug der Schule nicht für weitere Zwischennutzungen, zum Beispiel als Ausweichquartier während der geplanten Renovierung des Benrather Rathauses für die Verwaltung und BV-Fraktionen geeignet sei. IDR-Vorstand Ekkehard Vinçon ließ diese Möglichkeit des Nichtabrisses im Gespräch mit unserer Redaktion noch offen. Denn dafür sei zu klären, wo weiterer Parkraum entstehen könnte, sagte er. BV-Mitglied Jürgen Schmidt (SPD) würde den Fortbestand des mehrstöckigen Hauses begrüßen: „Alles andere wäre für mich Verschwendung von Geldern. Es gibt hier genügend Vereine oder Künstler, die dringend Räumlichkeiten suchen.“