Lasse ist zufrieden mit seiner Staffellaufzeit. Der Neunjährige im blauen Schulpulli der GGS Konkordiastraße hatte größten Respekt vor dem Rückwärtslaufen. „Man stolpert leicht“, verrät er. Diesmal aber hat es geklappt – wie auch bei Charlotte, was eigentlich kein Wunder ist. Lasses gleichaltrige Mitschülerin verfügt sogar über Eiskunstlauferfahrung. „Schuld“ an Charlottes umfassender Eiskompetenz ist Tante Dorothee aus Österreich. Im Urlaub genießt die Düsseldorfer Grundschülerin Privatstunden bei einer richtigen Eiskunstläuferin. Mama Constanze hat Charlottes großen Auftritt in der Eissporthalle nicht nur als aufmerksame Zuschauerin von der Bande aus verfolgt, sondern zudem per Handy gefilmt und somit für die Familien-Mediathek festgehalten.

„Eislaufen ist ein fantastischer Sport zur Förderung der Koordination“, betont Wettbewerbs-Betreuer Tobias Fleuter vom städtischen Ausschuss für Schulsport. Als Lehrer für Sport und Deutsch am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Oberbilk nutzt er regelmäßig seine Oberstufenkontakte zur Rekrutierung der Kampfrichter-Crew für den Schulwettbewerb, der diesmal Leonie angehört. Mit Bewertungsbogen ausgestattet, achtet sie darauf, dass beispielsweise beim Storchenlauf die Haltung stimmt und bei der Hockfahrt eine gerade Lauflinie eingehalten wird. Beim Slalomlauf müssen acht Hütchen umfahren werden, die nicht berührt oder ausgelassen werden dürfen. Beim Storchenlauf gibt es je fünf Meter einen Bewertungspunkt. „Manchmal bin ich unsicher, wie streng ich bewerten soll“, räumt die Schülerin aus der EF-Jahrgangsstufe ein. Ihrem eigenen Eislaufhobby geht sie in der Benrather Eissporthalle oder im Winter auf der Eisbahn an der Kö nach.

Zur „Mannschaft“ der KGS Erich-Müller-Straße gehören mit Oriana und Jonathan sogar zwei Reservisten, deren vorrangige Aufgabe es ist, ihren Mitschülerinnen und Mitschülern auf dem Eis lautstark die Daumen zu drücken. Für den Fall der Fälle haben beide ihre Schlittschuhe und Helme im Gepäck, um einspringen zu können. Mit einer Ersatz-Rolle mussten sie sich diesmal begnügen, weil beide nicht an allen Vorbereitungseinheiten hatten teilnehmen können.

„2019 haben wir den achten oder neunten Platz belegt“, erinnert sich Sportlehrerin und Schulleiterin Ulrike Freytag noch, die sichtbar froh darüber ist, dass Eislaufen den Schulsport – wie in den Jahren vor Corona – mit „mehr Leben und Bewegung“ ergänzt. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind durch die Pandemie-Einschränkungen schon ein bisschen eingerostet“, stellt sie rückblickend fest. Die Zahl der Kids ohne jede Eislauferfahrung ist erkennbar größer geworden.

Eissporthallen-Betriebsleiterin Anja Mathis kann sich dieser Einschätzung nur anschließen: „Der Schulsport liegt uns am Herzen und ist ein Highlight in unserem Saisonprogramm.“ Mit doppelt besetzter Crew-Stärke hat ihr Team den Organisationsaufwand des Wettbewerbtags gestemmt, bei dem der zeitliche Ablaufplan für die Teilnahme von 26 Düsseldorfer Grundschulen minutiös festgelegt werden musste.

Spaß jedenfalls hat die Stadtmeisterschaft den Schul-Kids, der Lehrerschaft und dem Eishallenteam gemacht, was sogar außerhalb des Hallengeländes hörbar war. Mit dem fröhlich-selbstbewussten Schlachtruf „So sehn Sieger aus!“ nämlich haben sich beispielsweise die Kids der GGS Steinkaul aus Himmelgeist auf ihrem Heimweg vom Geschehen in der Eissporthalle verabschiedet.