Benrath Dürer-Kolleg: Konzept für Bodensanierung steht

Benrath · An 20 Stellen auf der Industriebrache an der Telleringstraße, das von der Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz mit dem Albrecht-Dürer-Berufskolleg bebaut werden soll, ist der Untergrund so belastet, dass Boden ausgehoben werden muss.

In den nächsten Wochen wird mit den Arbeiten begonnen werden, sagte gestern der Leiter des Düsseldorfer Umweltamtes, Stefan Ferber, auf Anfrage. Auf dem größten Teil der Fläche soll in einem ersten Schritt das Berufskolleg gebaut werden. In einem nächsten Schritt sollen mehrere Wohnblöcke folgen. 16 belastete Stellen liegen im Bereich des Schulbaus, die anderen vier dort, wo die Wohnhäuser hinsollen.

Über das vom städtischen Umweltamt erarbeitete Konzept sind jetzt die Stadtteilpolitiker aus dem Stadtbezirk 9 informiert worden. Ein Satz in der kurz gehaltenen Informationsvorlage ist besonders wichtig. Wörtlich heißt es dort: "Eine Gefährdung für die zukünftigen Nutzer ist ausgeschlossen." Die in dem Konzept aufgeführten Sanierungszielwerte entsprächen den Werten, die bereits in anderen vergleichbaren Flächenrecylingsprojekten im Stadtgebiet vereinbart worden seien, heißt es weiter. Dieses gewährleiste "dauerhaft gesunde und sichere Wohn- und Arbeitsverhältnisse".

Vor allem Schwermetalle (Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer und Quecksilber) sowie Mineralölkohlenwasserstoffe wurden in dem Boden gefunden; bis 1976 war auf dem Gelände ein Walzwerk in Betrieb. "Wir bleiben bei allen Schadstoffwerten nach der Sanierung mindestens um 25 Prozent unter den Werten, die laut des Bundesbodenschutzgesetzes von 1999 vorgegeben sind", erläuterte Ferber. Dabei liegen die Sanierungszielwerte für Wohnbereiche noch einmal deutlich unter den Werten, die für das Areal gelten, auf denen die Schule neu gebaut wird. Zum Vergleich: Laut Gesetz darf im Boden einer Park- und Freizeitanlage 50 Milligramm pro Kilogramm (Feststoff) Cadmium enthalten sein, 60 bei Industrie- und Gewerbegrundstücken, 20 in Wohngebieten. Für das ADS soll der Ist-Wert bei zehn liegen, für das Wohnviertel bei zwei Milligramm pro Kilogramm.

Auf dem Areal, das für die Schule gedacht ist, fallen 37.850 Tonnen Aushub an. Davon können 19.500 Tonnen - überwiegend Bauschutt - vor Ort nach der Aufbereitung zur Wiederverfüllung eingesetzt werden. Der Rest, zirka 18000 Tonnen Bodenaushub (ein Lastwagen kann pro Fahrt etwa 20 Tonnen abfahren) müssen aufgrund ihrer Schadstoffbelastung entsorgt werden. Geplant ist unter anderem die "konsequente Beseitigung der unterirdischen Einbauten, wie Bodenplatten und Fundament unter Aufsicht des Fachgutachters." Für die Bodensanierungsarbeiten für den Kollegbau sind sechs Monate vorgesehen.

(RP)
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