Doch selbst als noch unklar war, ob es sich um eine Beziehungstat gehandelt oder ob sich der Täter ein willkürliches Opfer gesucht hat, haben sich viele Benrather, selbst die, die gestern Vormittag rund um das Schloss unterwegs waren, mit klarem Kopf mit dem Vorfall beschäftigt. "Das kann leider überall passieren. Dann dürfte man nirgendwo mehr langlaufen. Ich komme trotzdem zu Spaziergängen hierher", sagte beispielsweise Brigitte G. (88). Auch Artur Weber (89) sorgt sich nicht um seine Sicherheit: "Tagsüber, wenn es hell ist, gibt es nichts zu befürchten. Ich komme jeden Tag hierhin. Früher habe ich auch um 3 Uhr morgens am Schlossweiher geangelt. Da ist auch nie etwas passiert. Allerdings ist das auch noch im Blickfeld zur Straße Autos." Ähnlich sieht das Florian Derichs (22): "Ich wohne praktisch hinter dem Schloss, deshalb bin ich fast jeden Tag hier. Aber ich mache mir keine Gedanken - auch abends nicht."

Gestern Nachmittag haben Mitarbeiter des städtischen Gartenamtes mit dem wissenschaftlichen Stiftungsvorstand Stefan Schweizer zum Thema Sicherheit im Benrather Schlosspark zusammengesessen. Für die Wochenendnächte gibt es für das Schloss-Gelände einen Sicherheitsdienst, dessen Kosten sich Gartenamt und Stiftung teilen. Da gehe es vor allem aber um das Thema Vandalismus, sagte der kaufmännische Stiftungsvorstand Nicolas Maas gestern auf Anfrage: In den Nächten auf Samstag, Sonntag und Montag sind die drei Kräfte unterwegs, vor allem auf den Hauptachsen. Bewährt habe sich die nächtliche Schließung des Schlosspark-Geländes während des Weihnachtsmarktes. "Es ist eine Überlegung von uns, dies dauerhaft einzuführen." Geöffnet würden die Tore dann für die Schüler und Pendler um 7 Uhr morgens.