Benrather Briefmarken- und Münzfreunde Briefmarkenfreunde treffen sich regelmäßig

Benrath · Jeden zweiten Donnerstag im Monat bietet der Verein Beratung für Münzen, Briefmarken und Postkarten.

(RP) Wer schreibt eigentlich heutzutage noch Briefe oder auch Postkarten aus den Ferien? Kaum noch jemand. Dabei macht es doch immer noch Spaß – gleich nach dem Lesen des Schriftstücks – einen Blick auf die Briefmarke zu werfen. Wie viele Enkel haben Opa und Oma früher gebeten, die ausgeschnittenen Stücke aufzubewahren. Immer in der Hoffnung, dabei auf eine seltene Marke zu stoßen.

Wer glaubt, so ein Schätzchen gefunden zu haben, der ist bei den Benrather Münz- und Briefmarkenfreunden genau richtig. Jeden zweiten Donnerstag im Monat, das nächste Treffen ist also am 8. November, treffen sie sich zwischen 19 und 21 Uhr im Benrather Bürgerhaus an der Telleringstraße 56. Für die Sammelgebiete Münzen, Geldscheine, Briefmarken, alte Bildpost- und Ansichtskarten bieten die Mitglieder eine Beratung, und es besteht die Möglichkeit zu Tauschen oder auch zu Kaufen und Verkaufen.

In der heutigen Zeit muten Numismatiker und Philatelisten, wie die beiden Sammelgebiete mit Fremdworten bezeichnet werden, vielleicht etwas antiquiert an. Aber sie bewahren „Geschichte zum Anfassen“, wie Peter Vogel es ausdrückt. Er ist der Organisator des Treffs für Interessierte der Münzen- und Briefmarkensammler. Dieser wurde 1983 von Johannes Fischer ins Leben gerufen.

„Angefangen haben wir mit 20 bis 30 Interessierten, die regelmäßig zu unseren Treffen kamen“, sagt Vogel. Heute sind es weniger. Zudem spricht die Thematik meist nur ältere Leute an. „Gesprächsstoff gibt es bei uns genug“, sind sich alle einig. Und jeder von ihnen hat ein enormes Hintergrundwissen über Fakten, Daten, Zahlen – und Preise.

Damit erfüllen sie eine weitere Funktion des Treffs. „Wir bieten Beratung rund um die vorgenannten Sammelgebiete an“, erzählt Peter Vogel. „Früher, so berichtet er weiter, „galt die Briefmarke als Aktie des kleinen Mannes.“ Das bedeutet, dass heute viele mit einem Nachlass zu den Treffs kommen, um die Sammlung schätzen zu lassen.

Peter Vogel hat eine besondere Münze zum Sammler werden lassen. Seine Großmutter lebte in Mecklenburg und war zu Kriegszeiten den Plünderungen durch die Russen ausgesetzt. „Sie haben alle Wertsachen mitgenommen“, erzählt er, „aber eine Münze hat sie gerettet.“ Diese Kaiserreich-Münze, eine Sonderprägung zum 200-jährigen Bestehen des Königreichs Preußen (1901), zeigt Kaiser Wilhelm II. und seinen Urahn Friedrich I. „Meine Oma hat mir viel aus dieser Zeit berichtet“, erinnert sich Vogel.

Eines Tages hat sie ihm die Münze geschenkt und somit ein Stück Familien- und Lebensgeschichte weitergegeben. So hat jede Münze, jede Briefmarke, jede Postkarte ihre eigene Geschichte. Die privaten sind nicht immer so nachvollziehbar, aber die Historie ist an der Prägung zu erkennen. So erfüllt sich durchaus das Motto der Sammler: „Münzen bedeuten Geschichte zum Anfassen.“ Peter Vogel ist bei Fragen zu Briefmarken und Münzen unter Telefon 0211 7900969 zu erreichen.

(RP)
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