Schloss Benrath Neue Impulse für das Naturkundemuseum

Benrath · Die Stiftung des Benrather Schlosses sucht einen wissenschaftlichen Mitarbeiter, der das angestaubte Haus in die Gegenwart führen soll.

 Viele Schaukästen gibt es im Benrather Naturkundemuseum. Allerdings bietet die Ausstellung so gut wie keine Möglichkeiten, selber aktiv zu werden.

Viele Schaukästen gibt es im Benrather Naturkundemuseum. Allerdings bietet die Ausstellung so gut wie keine Möglichkeiten, selber aktiv zu werden.

Foto: Andrea Röhrig

Retro ist in. Wer was auf sich hält, richtet sich mit Möbeln aus den 1950 bis 1970er Jahre ein. Beste Geldanlagen sind Autos aus der guten alten Zeit. Doch es ist noch längst nicht alles hip, was aus der Zeit gefallen ist. Bestes Beispiel ist das im Benrather Schloss beheimatetet Naturkundemuseum. Das hat nämlich schon bessere Zeiten gesehen.

Mit dem jetzigen Angebot lockt es Kinder und Familien nicht hinterm sprichwörtlichen Ofen hervor. Das wissen auch die beiden Vorstände der Stiftung Schloss und Park Benrath, Nicolas Maas, der für die Verwaltung zuständig ist, und sein wissenschaftlicher Kollege Stefan Schweizer. Deswegen suchen sie nun einen wissenschaftlichen Mitarbeiter, der das in die Jahre gekommen Museum in die Neuzeit führen soll. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 30. September.

 Die Sammlung von Tierpräparaten ist groß. 1954 kaufte das Museum die Studiensammlung von Peter Frey. Sie umfasst unter anderem 1074 Vögel.

Die Sammlung von Tierpräparaten ist groß. 1954 kaufte das Museum die Studiensammlung von Peter Frey. Sie umfasst unter anderem 1074 Vögel.

Foto: Andrea Röhrig

Maas geht davon aus, dass der neue Kustode oder die neue Kustodin zum Jahreswechsel anfangen kann.Damit will die Stiftung nun die Lücke stopfen, die durch den überraschenden Weggang von Lavinia Schardt zu Ende Mai 2017 entstanden ist. Schon auf sie hatte der Vorstand Hoffnungen gesetzt, dass sie das Museum überarbeitet. Nach ihrem Weggang wurde die Stelle vorübergehend mit Martin Bartelmus besetzt, der sich federführend um die neue Dauerausstellung der Pallenberg-Sammlung gekümmert hat. Sie kann inzwischen seit Februar besichtigt werden. Das war eine weitere Dauerbaustelle im Schloss.

Vom neuen inhaltlichen Betreuer des Naturkundemuseums erhofft sich der Stiftungsvorstand frischen Wind. Mit einer neuen Idee der Präsentation könne man vieles machen, sagt Maas. Denn mit ausgestopften Tieren, die sich hinter Glas befinden, und in die Jahre gekommenen Schautafeln zieht man keine jungen Besucher ins Schloss. Anregungen sammelt Maas, der drei kleine Kinder hat, bei seinen Urlauben. „Wir waren letztens in Glasgow in einem Naturkundemuseum, das war toll gemacht“, erzählt Maas. So hätten die Kinder dort gegen Sprintstar Usain Bolt (wenn auch nur via Film) laufen können.

Vorgegeben ist laut Maas im Benrather Naturkundemuseum, das seit Jahresende ohne einen eigenen Förderverein auskommen muss, nur das Oberthema regionale Flora und Fauna. Zu pass kommen bei einer Neugestaltung die vielen Millionen, die ab 2020 aus den Töpfen von Stadt, Land und Bund  in das Schloss fließen sollen. Damit soll zum einen natürlich die Bausubstanz erhalten werden, zum anderen kann aber auch Geld in die Umgestaltung des Museums fließen.

 Im Museum sagen sich derzeit Hase (im Bild) und Fuchs gute Nacht.

Im Museum sagen sich derzeit Hase (im Bild) und Fuchs gute Nacht.

Foto: Andrea Röhrig
 Die Düsselmöwe, eine Erfindung des RP-Karikaturisten Nik Ebert.

Die Düsselmöwe, eine Erfindung des RP-Karikaturisten Nik Ebert.

Foto: Andrea Röhrig

So muss man heute, wenn man am Ende der Ausstellung angekommen ist, den gleichen Weg zurück zur Kasse nehmen. Eines ist klar: Platz für einen An- oder Ausbau gibt es im West-Flügel nicht. Maas geht davon aus, dass die gesamten Sanierungs- und Baumaßnahmen zehn bis 15 Jahre dauern werden. Für das erste Drittel ist nach seinen Worten derzeit die Umgestaltung des Naturkundemuseums vorgesehen.

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