Schulneubau Benrather Hauptschule wird neu gebaut

Benrath · 21 Millionen Euro kostet die Umsetzung. Unter anderem gibt es eine Zweifach-Sporthalle. Schüler und Lehrer ziehen zum Jahresende übergangsweise in ein umgebautes Bürogebäude an der Kappeler Straße. Mitte 2021 geht’s zurück.

 Seit 2009 müssen die Lehrer und Schüler der Hauptschule an der Melanchthonstraße mit Absperrungen leben. Schulleiter Hans-Jürgen Gürke ist heilfroh, dass es jetzt endlich einen Neubau gibt.

Seit 2009 müssen die Lehrer und Schüler der Hauptschule an der Melanchthonstraße mit Absperrungen leben. Schulleiter Hans-Jürgen Gürke ist heilfroh, dass es jetzt endlich einen Neubau gibt.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Es ist noch nicht allzu lange her, da stand die Benrather Hauptschule an der Melanchtonstraße vor dem Aus. Im August 2015 hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel verkündet, dass die Schule zum Schuljahresende 2016 aufgelöst werden sollte: In dem an gleicher Stelle zu errichtenden Neubau sollte eine Gesamtschule an den Start gehen. Doch weil sich zum einen lautstarker Protest gegen die Schließung der im Stadtteil verankerten Schule formierte und zum anderen die Fritz-Henkel-Hauptschule in Garath einer freiwilligen Umwandlung in eine Gesamtschule zustimmte, ist alles anders gekommen.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstag – wie auch schon die Bezirksvertretung 9 in ihrer jüngsten Sitzung – grünes Licht für den Abriss und Neubau der Gemeinschaftshauptschule gegeben. Einer freut sich über die 21 Millionen Euro schwere Investition besonders: Schulleiter Hans-Jürgen Gürke: „Es ist für uns das wichtige Signal, dass es jetzt endlich los geht. Wir können es kaum erwarten.“

Die Gebäude sind teilweise so marode, dass Teile seit 2009 (Klassentrakt) und 2013 (Verwaltungstrakt) gesperrt sind. Der Unterricht findet seit zehn Jahren in Containern statt. Weil viele Eltern nach dem Schlechtreden der Hauptschulen diese Schulform für ihre Kinder gerne vermeiden, schwebt das Damoklesschwert der Schließung seit Jahren auch über der in Benrath. Dabei füllen sich die Klassen im Laufe der Schuljahre, weil längst nicht jeder an einer anderen Schulform Schritt halten kann: So läuft die Schule aktuell von der Klasse sieben bis einschließlich neun dreizügig.

Kriterium für den Weiterbestand einer Schule ist, dass wenigstens eine Eingangsklasse gebildet werden kann. Ins neue Schuljahr geht es an der Melanchtonstraße wieder mit zwei Eingangsklassen. Gührke hofft darauf, dass Eltern die Schule mit dem Neubau auch wieder interessanter für ihre Kinder finden. „Wie oft haben wir in den vergangenen Jahren gehört, wie schlimm es baulich hier aussieht.“ Der Schulleiter geht davon aus, dass sich viele aus diesem Grund für eine andere Schule entschieden haben.

Weil lange nicht klar war, wohin die Schule ausgelagert werden soll, hatte sich alles nochmal verzögert. Zum Jahreswechsel soll nun in der Umzug in das ehemalige Bürogebäude von „Carborundum“ an der Kappeler Straße erfolgen. Das gehört der Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz. Sie baut es diesen Sommer noch entsprechend um. Als Besonderheit bekommt die Schule im Neubau so genannte Cluster, dafür werden starre Klassenverbünde zu Gunsten eines Jahrgangsverbundes aufgehoben. Um einen zentralen Mehrzweckraum sind vier Klassenräume und ein Differenzierungsraum angeordnet.

Einen ersten Entrümpelungstag hat es an der Benrather Hauptschule schon im Frühjahr gegeben, berichtet Gürke. Denn eigentlich war der Umzug schon für den September avisiert. Dieser Termine konnte nicht gehalten werden. Eltern, Schüler und Ehemalige haben den Wunsch geäußert, ein Abschiedsfest in den alten Gemäuern zu feiern. Das könnte jetzt im Januar sein.

 So soll die neue Hauptschule an der Melanchtonstraße aussehen. Herzstück ist der Innenbereich, der als Halle bezeichnet wird.

So soll die neue Hauptschule an der Melanchtonstraße aussehen. Herzstück ist der Innenbereich, der als Halle bezeichnet wird.

Foto: Stadt Düsseldorf
 Der Blick von oben: Links ist das Schulgebäude, rechts die Zweifachsporthalle, die eine Tribüne für 199 Zuschauer bekommt. Wäre es ein Platz mehr, gäbe es härtere Brandschutzbestimmungen.

Der Blick von oben: Links ist das Schulgebäude, rechts die Zweifachsporthalle, die eine Tribüne für 199 Zuschauer bekommt. Wäre es ein Platz mehr, gäbe es härtere Brandschutzbestimmungen.

Foto: Stadt Düsseldorf

 So bald der Auszug der Schule erfolgt ist, soll der Abbruch beginnen. Baubeginn ist für Mitte 2019 vorgesehen, die Bauzeit beträgt 24 Monate. Fertigstellung ist also für den Sommer 2021 geplant. Dann wäre Hans-Jürgen Gührke eigentlich schon im Pensionsalter. Im Oktober 2020 erreicht er die Altersgrenze. Doch er hat einen ganz persönlichen dienstlichen Traum: „Ich würde gerne verlängern, um den Umzug in unsere neue Schule mitmachen zu können.“

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