Gefährliche Kreuzung in Düsseldorf-Benrath  Jetzt gilt Tempo 30 in der Unterführung

Düsseldorf · Seit Dezember ist die Unterführung Bamberger Straße in Düsseldorf-Benrath für den Verkehr freigegeben. Seitdem gibt es viele Beschwerden. Es hat bereits einen Vor-Ort-Termin von Stadt und Polizei gegeben.

 Fahrzeuge, die aus der Tiefe der Unterführung an der Bamberger Straße kommen, werden von anderen Verkehrsteilnehmern erst spät gesehen.

Fahrzeuge, die aus der Tiefe der Unterführung an der Bamberger Straße kommen, werden von anderen Verkehrsteilnehmern erst spät gesehen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Seit Dezember ist die wohl tiefste Unterführung in Düsseldorf, die auf der Bamberger Straße liegt, für den Verkehr freigegeben. An ihrer tiefsten Stelle befindet sie sich 8,50 Meter unter Straßenniveau. Damit sie nicht voll Wasser läuft, gibt es sogar eine Pumpe. Vor dem Ausbau waren zwischen Fahrbahn und Eisenbahnbrücke die üblichen 3,50 Meter Platz.

Doch das reichte nicht mehr, um den Schwerlasttransport der Benrather Firma Konecranes zum Reisholzer Hafen zu gewährleisten. Bis zum Mai vergangenen Jahres konnte das Unternehmen den Transport über die Gleise durchführen. Doch dann schien eine Tieferlegung der Bamberger Straße die einzige Lösung, damit Konecranes seine Kräne weiter verschiffen kann.

Doch auch wenn dadurch die wirtschaftliche Zukunft des Traditionsbetriebes mit einer Millionen-Investition gesichert wurde, ist nicht alles Gold, was glänzt. Auf Anfrage teilte das Amt für Verkehrsmanagement jetzt mit, dass seit Fertigstellung des Bauprojektes einige Anfragen und Beschwerden aus der Bürgerschaft das Amt erreicht hätten, „die sich auf schlechte Sichtbeziehungen und überhöhte Geschwindigkeiten bezogen.“

Daraufhin, so die Stadt, habe es einen Ortstermin mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Polizei gegeben. Infolgedessen wurde jetzt die Situation durch eine Ausdehnung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer über die Kreuzung hinaus angepasst. Zusätzlich sollen dort zeitnah Fahrbahnpiktogramme ergänzt werden. Dies soll zu einer generellen Geschwindigkeitsreduzierung der Fahrzeuge führen, die aus Richtung der Unterführung auf die Kreuzung fahren.

Zudem seien Vorschläge und Anregungen aus den Beschwerden der Bürger daraufhin geprüft worden, ob sie umsetzbar seien, so die Stadt. Eine Ausführung des Stahlgeländers zum Beispiel als Glasgeländer ist dort nicht möglich. Auch eine Änderung der Vorfahrtsregelung sei nicht machbar: Die Unterführung werde von Schwertransporten befahren, die bei einem erforderlichen Halt an der Kreuzung nicht oder nur erschwert wieder an der Steigung anfahren könnten.

Bei einem Termin vor Ort fiel unserem Fotografen zudem auf, dass mehrere Lastwagen der Awista mit überhöhter Geschwindigkeit in die Kreuzung zur Nürnberger Straße einführen, vielleicht, um die Steigung ohne Anhalten schaffen zu können. Der Stadt ist allerdings nicht bekannt, dass es bislang zu solchen Problemen gekommen sei.

Für die am Freitag tagende Bezirksvertretung 9 gibt es einen CDU-Antrag, dass die Verwaltung die Sichtverhältnisse im Kreuzungsbereich Bayreuther Straße/Bamberger Straße etwa durch Verkehrsspiegel verbessern soll. Durch die Tiefe der Unterführung sei eine gefahrlose Einsicht für alle Verkehrsteilnehmenden aus Richtung Bayreuther Straße nicht mehr gegeben. Durch zu weites Einfahren in den Kreuzungsbereich werde zudem noch der Gegenverkehr aus Fahrtrichtung Nürnberger Straße gefährdet.

Bei der Stadt hält man jedoch generell nichts von Spiegeln im Verkehrsraum: „Die Montage von Verkehrsspiegeln würde keine Verbesserung der Sichtbeziehungen an der Örtlichkeit bringen, da der Spiegel die Sicht zu sehr verzerren würde.“ Das Amt für Verkehrsmanagement sicherte aber zu, dass die Polizei das Gebiet im Hinblick auf eine erhöhte Unfallgefahr weiterhin beobachten werde.

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