Benrath Manfred Krüll erfindet sich neu

BENRATH · Manfred Krüll, der seit vielen Jahren an der Paulsmühlenstraße das Unternehmen „Medienwerkstatt in Benrath“ betreibt, will jetzt kürzer treten. In einem Jahr will der 71-Jährige beruflich ganz den Schlussstrich ziehen.

 Manfred Krüll (r.) beobachtet den Abtransport seiner Druckmaschine. Das Büro an der Pauslmühelnstraße ist bereits leergeräumt.

Manfred Krüll (r.) beobachtet den Abtransport seiner Druckmaschine. Das Büro an der Pauslmühelnstraße ist bereits leergeräumt.

Foto: Günter von Ameln (vam)/Günter von Ameln (vam)

Rentner ist Manfred Krüll schon seit sechs Jahren. Von der Arbeit jedoch konnte der 71-Jährige bislang aber nicht loslassen. Jetzt allerdings will der Besitzer des mittelständischen Dienstleistungsunternehmens Fotoheadliners, das sich als „Medienwerkstatt in Benrath“ im Bereich professioneller Werbung einen Namen gemacht hat, erkennbar kürzer treten. Sein Büro an der Paulsmühlenstraße hat er geräumt. Ein bisschen Home-Office soll es noch geben. „Ein Jahr noch, dann ist endgültig Schluss“, verspricht Krüll, der zwar in Gummersbach geboren wurde, aber seit seinem 13. Lebensjahr in der Paulsmühle wohnt.

Gelernt hat er das Handwerk als Schriftsetzer von der Pike auf. Bei Kalima-Druck in Benrath an der Hildener Straße. Und das zu einer Zeit, wo Drucktexte noch in Lettern per Hand zu einem Bleisatz zusammengefügt werden mussten. Die rasante Entwicklung von immer neuen Drucktechniken wie Maschinensatz, Diatype und Workstation bis hin zur digitalen Textverarbeitung hat ihn gezwungen, fachlich stets auf dem Laufenden zu bleiben. „Heute arbeiten wir mit Apple Macintosh und dem Adobe-Grafikprogramm“, erklärt Krüll.

Von seinem ehemaligen Arbeitgeber in Ratingen hat er 2009 die Firma Fotoheadliners übernommen und die Selbstständigkeit gewagt. Namhafte Unternehmen aus den Bereichen Solartechnik und Türtechnik gehören ebenso zu seinem Kundenkreis wie der Motorradclub GoldWing, der seine Vereinszeitschrift von Fotoheadliners gestalten lässt, oder Geschäfte im heimischen Benrath. Für Charity Düsseldorf Süd wurden Plakate und Flyer

entworfen.

Mit Ehefrau Helga, einer waschechten Paulsmühlerin, hat Krüll im Vorjahr Goldene Hochzeit gefeiert, und zwar in der Schweiz, wo die Zwillingstöchter Stephanie und Ulrike seit vielen Jahren leben. Mit seinem Ortsteil ist Krüll vielfältig verbunden. Als Torwart hat er einst bei Benrath 10 und später beim BV Hassels zwischen den Pfosten gestanden.

Als dem talentierten Schlussmann einmal das Kunststück gelang, innerhalb einer Saison 13 Strafstöße zu parieren, wurde die Fortuna aufmerksam und holte ihn vorübergehend in den erweiterten Kader. Bei der SG Benrath-Hassels hat er als ältester Keeper im Düsseldorfer Süden erst mit 48 Jahren die Fußballstiefel an den Nagel gehängt, als hinter seinem Tor sein Enkelkind „Hallo, Opa!“ rief. „Da wusste ich, es ist Zeit…“, erinnert sich Krüll.

Neben Fußball gehört Tennis zu seiner Sportleidenschaft. Mehrmals gewann er mit Doppelpartner Frank Heinrich die Clubmeisterschaft bei der SG Benrath-Hassels. Als Gründungsmitglied hält Krüll zudem dem Lauftreff Düsseldorf-Süd die Treue. Strecken bis zum Halbmarathon hat er bewältigt. Bei Veranstaltungen wie dem Benrather Volkslauf und den Schlossläufen fungiert er noch immer als Starter.

Benrath: Das Ende einer beruflichen Ära
Foto: grafik

Sorgen bereitet ihm aktuell die „Bauwut“ in seiner Paulsmühle. Deshalb hat er sich der Bürgerinitiative „Lebenswerte Paulsmühle“ angeschlossen. „Es fehlt ein schlüssiges Verkehrskonzept“, moniert er. Für eine tragfähige Lösung will er kämpfen.

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