Andreas Thiemann von der TSG Benrath Steile Karriere als Baseball-Schiedsrichter

Benrath · Andreas Thiemann von der TSG Benrath überwacht bundesweit mehr als 70 Spiele pro Saison.

 Andreas Thiemann nimmt manchmal Jungspieler der Senators zu seinen Bundesliga-Partien mit.

Andreas Thiemann nimmt manchmal Jungspieler der Senators zu seinen Bundesliga-Partien mit.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Düsseldorf Senators von der TSG Benrath sind stolz auf Andreas Thiemann. Denn der leidenschaftliche Baseballer hat längst erreicht, wovon sein Club sehnlichst träumt: den Aufstieg in die erste Bundesliga. Als „Um­pire“ – so der Fachbegriff für einen Baseball-Schiedsrichter – gehört der 50-Jährige seit zwei Jahren den Schiri-Teams der höchsten nationalen Spielklasse an. Zu rund 70 Meisterschafts- und Länderpokalbegegnungen pro Saison ist er bundesweit unterwegs. Als „Base um­pire“ (Feldschiedsrichter) zählt es zu seinen Aufgaben, „Batter“ (Schlagmann) oder „Runner“ (Läufer) bei ihren Spielaktionen genauestens zu beobachten.

„Beim Baseball kommt einem Schiedsrichter eine viel größere Bedeutung zu als beispielsweise beim Fußball“, erklärt Thiemann. Schließlich hängt allein von seinen Handzeichen ab, wie das Spielgeschehen weitergeht. Bei „Out“ reckt der Umpire die Faust in die Höhe, ein „Save“ wird durch Ausstrecken beider Arme angezeigt. Die besondere Bedeutung des Umpires ist auch durch seine persönliche Trikotnummer erkennbar.

Andreas Thiemann hat sich für die 88 entschieden, eine Art Lieblingszahl seiner Schwiegermutter Sheena. „Als Dank an sie“, wie er lachend bemerkt. Schließlich hatte sie einen gewissen Anteil daran, dass er die A-Lizenz-Prüfung beim Deutschen Baseballverband (DBV) mit Bravour bestanden hat. „Allerdings im zweiten Anlauf erst“, wie Andreas Thiemann verrät. Vor lauter Aufregung nämlich ging der erste Versuch schief. Gemeinsames Regeln-Büffeln sicherte dann aber den Erfolg.

„Baseball ist ein echter Familiensport“, behauptet Thiemann, der die Gemeinschaft bei den Senators schätzt. „Wir kennen uns alle“, betont er. Spaß an dem amerikanischen Nationalsport hatte Thiemann seinerzeit durch seinen Sohn Luke gefunden, als dieser im Alter von vier Jahren bei den Senators mit dem Baseballspielen angefangen hat. Aktuell gehört der inzwischen 17-jährige Luke als Pitcher dem Düsseldorfer Erfolgsteam an, das soeben den Aufstieg in die zweite Bundesliga feiern konnte.

Für das „Umpen“, wie die Schiedsrichterarbeit unter Fachleuten salopp genannt wird, macht sich Thiemann gegenwärtig beim Nachwuchs der Senators stark. Interessierte Spieler dürfen ihn zu den Bundesligaspielen begleiten, um so die Tätigkeit des Umpires in der Praxis kennenzulernen. „Andreas Thiemann hat eine gute Art, mit Kindern umzugehen, wobei ihn zugleich alle respektieren“, lobt Pressewart Stölzel die engagierte Vereinsarbeit des gelernten Gebäudereinigers, der auch in der Erkrather Firma, wo er beschäftigt ist, als Ausbilder Verantwortung trägt.

Um sich für seine Spieleinsätze und die jährlich anstehenden Verbandsprüfungen im Soft- und Baseball in Form zu halten, besucht Thiemann regelmäßig das Fitnessstudio. Profi-Baseballspiele in der US Major League, die er aus dem Fernsehen per App aufzeichnet, dienen ihm zusätzlich als Anschauungsunterricht.

Selbstverständlich ist auch eine Reise ins Baseball-Mutterland Amerika geplant, wo er ein Baseballspiel der College League unbedingt live erleben will. Begleiten wird ihn sein Freund und Ausbilder Thorsten Pück, der mit seiner US-Lizenz sogar in den USA immer mal wieder als Umpire aktiv ist.

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