Forderung der BV abgelehnt Silcherstraße wird keine Fahrradstraße

Benrath · Um Unfälle zu vermeiden, hatten Anwohner und die BV ein Halteverbot vorgeschlagen und eine Fahrradstraße angedacht. Die Stadt hat beide Ideen abgelehnt.

Rund 100 Meter lang ist die Grünfläche, die zu beiden Seiten von der Silcherstraße eingefasst wird. Gemeinsam mit der Chopinstraße bildet sich so ein Rondell im Süden des Stadtteils Benrath. Dessen Einfahrten stellen nach Meinung vieler Anwohner eine Gefahrenquelle dar: Es gilt die Regel „rechts vor links“, allerdings wird die Einsicht in die Straße teils durch Hecken und zusätzlich durch parkende Fahrzeuge – oft Sprinter oder kleinere Lkw – erschwert. Seit Jahren werde die Situation immer schwieriger, heißt es von den Menschen der Silcherstraße. Sie befürchten, dass es an dieser Stelle früher oder später zu einem Unfall kommen wird.

Deswegen haben sich die Anwohner mit ihrem Anliegen an die zuständige Bezirksvertretung 9 gewandt, diese hat bei der Stadt ein absolutes Halteverbot an beiden Stirnseiten der Grünfläche beantragt – und eine negative Antwort bekommen. „Bei dem auch in der Silcherstraße bestehenden Parkdruck wäre es unverhältnismäßig, hier Halteverbote einzurichten“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Auch eine Parkerlaubnis lediglich für Pkw würde nicht helfen, da beispielsweise schwere SUV die Sicht genauso blockieren würden wie kleinere Lastwagen. Außerdem betont die Verwaltung, dass das Parken, wie es aktuell vorzufinden ist, erlaubt ist – an dieser Stelle gelte auch die Fünf-Meter-Regelung zum Abstand an einer Kreuzung nicht. Daher können seitens der Stadt keine Strafen gegen Fahrzeuge verhängt werden, die die Sicht auf die Fahrbahn behindern.

Die Lokalpolitik verweist dagegen auf die Schwierigkeit, selbst bei aufmerksamer Fahrweise genug Einsicht in die Kreuzung zu bekommen. Auch Radfahrer und Kinder auf dem Weg zum nahe gelegenen Annette-Gymnasium seien durch die unübersichtliche Situation gefährdet.

Ginge es nach der BV 9, hätte man sogar noch einen Schritt weiter gehen können: Sie haben eine Prüfung erbeten, ob die Silcherstraße zwischen Einmündung Koblenzer Straße im Süden, vorbei am Richard-Strauß-Platz und dem Zugang zum Mehrgenerationenplatz bis zum Gymnasium am nördlichen Ende als Fahrradstraße ausgewiesen werden könnte. Dies, so die Begründung, sichere nicht nur den Schulweg, sondern verringere auch die Unfallgefahr an den beiden Spielplätzen entlang der Strecke. Auf einer Fahrradstraße hat der Radverkehr Vorrang, häufig ist das Befahren mit Autos nur für Anlieger erlaubt.

Doch auch das lehnte die Stadtverwaltung ab. Fahrradstraßen, so die Begründung, seien nur als Teil übergeordneter Wege und Netze vorgesehen, also nur im Rahmen längerer Fahrradrouten durch die Stadt. Eine einzelne Strecke ohne Anbindung ans Radnetz vorrangig für Radfahrer auszuweisen, sei nicht zielführend.

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