Benrath 20 Jahre Engagement in der Gemeinde

Benrath · Claudia Hubert-Banowski tritt nach fünf Wahlperioden nicht mehr bei den Pfarrgemeinderatswahlen für den katholischen Kirchengemeindeverband Benrath/Urdenbach an. Sie hofft auf Nachfolger mit frischen Ideen.

 20 Jahre lang hat sich Claudia Hubert-Banowski in der katholischen Kirchengemeinde engagiert, jetzt hofft sie auf frische Leute mit frischen Ideen.

20 Jahre lang hat sich Claudia Hubert-Banowski in der katholischen Kirchengemeinde engagiert, jetzt hofft sie auf frische Leute mit frischen Ideen.

Foto: Röhrig

Am Wochenende sind in Nordrhein-Westfalen die Wahlen für die Pfarrgemeinderäte. Im Erzbistum Köln sind 1,8 Millionen Frauen und Männer aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Sie wählen für die Dauer von vier Jahren Menschen wie Claudia Hubert-Banowski (51) in den Pfarrgemeinderat. Insgesamt 20 Jahre in fünf Wahlperioden gestaltete sie dort das kirchliche Leben mit. "Wir sind wichtige Ansprechpartner im Gemeindeleben", fasst die 51-Jährige ihre Aufgaben zusammen.

Es waren einige Aufgaben, die die Benratherin im Laufe der Jahre übernahm; derzeit ist sie die stellvertretende Vorsitzende des Gremiums. "1997 wollte Pastor Werner Heiliger eigentlich meinen Mann überzeugen, sich zur Wahl zu stellen", sagt sie. Als dieser absagte, entschied sie sich, anzutreten. Quasi zweite Wahl, hat sie das neue Amt viele Jahre lang mit spannenden Aktivitäten gefüllt. Sie kreierte die Kolumne der Kirchenmaus "Cilli", die zu allen möglichen Themen Stellung nimmt. Daraus entstand ein eigenes Buch. Bis heute ist die Kirchenmaus aktiv. "Nur ein bisschen in die Jahre gekommen", wie die Autorin verrät.

Hinzu kamen die Gestaltung von Kleinkindergottesdiensten, die Idee und Umsetzung eines Täuflingcafés, ein Frauencafé und ein Elternstammtisch. In jeder Lebensphase gab es kreative Möglichkeiten, neben der Arbeit in Gremien und Ortsauschüssen, berichtet die aktive Katholikin. Sie appelliert an alle Wahlberechtigten, die Wahl zum Pfarrgemeinderat zu nutzen oder sich generell selbst zur Wahl zu stellen: "Mir war die Arbeit wichtig, weil ich es gut finde, wenn man pastoral mitwirken kann."

Für sie ist in diesem Jahr aber Schluss; denn die Mutter von drei erwachsenen Söhnen ist auch beruflich stark eingebunden. Demnächst möchte sie Italienisch lernen, ein langgehegter Wunsch. Die passionierte Läuferin, die oft im Benrather Schlosspark unterwegs ist, wird aber weiterhin Aufgaben in der Gemeinde übernehmen. "Ich war von Jugend an engagiert in der katholischen Kirche. Leider durfte ich damals noch nicht Messdienerin werden", sagt sie. Auch in ihrer Familie ist die Mitwirkung im Gemeindeleben selbstverständlich: Ehemann Bernhard ist Katechet, Kommunionhelfer und Lektor; und der jüngste Sohn Leonhard engagierte sich ebenfalls im Pfarrgemeinderat, bis er für ein Freiwilliges Soziales Jahr zur Partnergemeinde nach Chile ging.

Jetzt hofft die stellvertretende Vorsitzendes des Pfarrgemeinderats, dass neue Leute und neue Ideen folgen. "Es soll kein starres Gremium sein", sagt sie. Sie habe in den vergangenen Jahren erlebt, wie wichtig persönliche Ansprache sei, wenn die Kirchen immer leerer würden. Die Wahlbeteiligung sei natürlich deutlich schlechter als bei einer Bundestagswahl, aber sehr wichtig für das Gemeindeleben.

Eine schwierige Zeit in ihrer Tätigkeit im Pfarrgemeinderat erlebte Claudia Hubert Banowski, als die Gemeinden Benrath und Urdenbach vor acht Jahren zusammengelegt wurden. Gerade damals war das Mitwirken wichtig für die Zukunft, weil manch liebgewonnene Messe oder Veranstaltung wegfiel.

Für die 6,2 Millionen wahlberechtigten Katholiken in Nordrhein-Westfalen soll die aktuelle Kampagne "Jetzt staubt's" auf die Wahlen zum Pfarrgemeinderat am Wochenende aufmerksam machen. Der Staub sei ein Zeichen dafür, dass etwas passiert, heißt es auf der Aktionsseite: Engagement und Umbruch wirbeln nun mal Staub auf.

(sime)
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