Gerresheim Benderstraße: Umbau strittig

Gerresheim · Vor einer Entscheidung wünscht die Bezirksvertretung eine detaillierte Stellplatzbilanz und eine Kostenschätzung. Das Wegfallen des Parkens in zweiter Reihe ist der Zankapfel. Bürgerverein plädiert für breite Gehwege.

Eine Entscheidung für den Umbau der Benderstraße kann nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Denn die Rheinbahn wird im Jahr 2013 beginnen, die Haltestellen und die Gleise auf der Einkaufsstraße umzubauen. "Dann sollte in einem Aufwasch die gesamte Straße neu gestaltet werden", sagt Bezirksvorsteher Hanno Bremer (CDU).

Aber es ist noch nicht klar, ob der Vorschlag, den ein Ingenieurbüro bei einer Bürgerdiskussion vorgestellt hat, verwirklicht wird. Das Büro hatte vorgeschlagen, das Parken in zweiter Reihe unmöglich zu machen, die Fahrbahn in jede Richtung auf eine überbreite, gemeinsame Fahrspur für Bahnen, Autos und Radfahrer zu verengen und dafür die Breite der heutigen Gehwege zu verdoppeln. Zudem soll ein durchgehender Parkstreifen geschaffen werden, so dass die Zahl der Stellplätze erhöht wird.

Vor einer Entscheidung will die Bezirksvertretung auf Antrag von CDU und FDP von der Verwaltung eine detaillierte Bilanz der Stellplätze, zudem eine Planung für Ladebuchten, in denen Lieferfahrzeuge für die Geschäfte halten können. Außerdem wünschen CDU und FDP eine Kostenschätzung und die Höhe von Beiträgen zur Finanzierung, die Anlieger zu tragen haben.

Ähnliche Wünsche hat auch die SPD in der Bezirksvertretung — jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Sie will das Konzept so schnell wie möglich umsetzen lassen. Doch für diese Forderung bekam sie keine Mehrheit. In einer geheimen Abstimmung wurde der Antrag mit elf Stimmen abgelehnt — die Zahl der Bezirksvertreter von CDU und FDP.

Parken in zweiter Reihe

Hintergrund für das Hinauszögern einer Entscheidung und für den Wunsch einer ausführlichen Beratung sind unterschiedliche Bewertungen des Konzeptes bei CDU und FDP. Während Bezirksvorsteher Hanno Bremer und weite Teile der CDU das Parken in zweiter Reihe abschaffen wollen, setzt sich die FDP vehement dafür ein, die jetzige Lösung beizubehalten. "Wenn Kunden ihren Wagen nicht mehr in zweiter Reihe abstellen können, bleiben sie weg, die Existenz der Händler ist gefährdet", erklärt Sönke Willms-Heing (FDP). Einige Händler haben mit Unterstützung der FDP eine Unterschriftenaktion gestartet, etwa 1000 haben sich laut Willms-Heing eingetragen.

Die gegenteilige Position vertritt der Bürger- und Heimatverein Gerresheim. "Von breiteren Gehwegen, auf denen auch für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle genügend Platz ist, profitieren die Kaufleute, weil die Kunden an den Schaufenstern vorbeigehen, schauen und zum Kauf angeregt ", so der Vorsitzende Wolfgang Ohneck. Nicht Autos dürften Vorrang haben, sondern Fußgänger und Radfahrer. Die Behauptung, Parken in zweiter Reihe trage wesentlich zum Umsatz bei, sei unbewiesen. Er plädiert deshalb für die Umsetzung des vorgestellten Konzeptes — wie übrigens die breite Mehrheit der Besucher der Bürgerinformation. Auch etliche Kaufleute hatten sich dort für die Verengung der Fahrbahn ausgesprochen.

(RP)
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