Hassels Baustopp bei "Hassels Fit" – SG Benrath-Hassels braucht Geld

Hassels · Grund für den Baustopp ist die Insolvenz des Generalunternehmers Neotec. Die Baukosten verteuern sich um mindestens 300 000 Euro. Das Geld will der Verein über einen Kredit finanzieren.

 Derzeit erinnert das Millionenprojekt an eine traurige Bauruine. Wenn Geld da ist, soll es allerdings vier Monate später fertig sein.

Derzeit erinnert das Millionenprojekt an eine traurige Bauruine. Wenn Geld da ist, soll es allerdings vier Monate später fertig sein.

Foto: Olaf Staschik

Besuchern der Hasselaner Bezirkssportanlage Am Wald bietet sich seit Monaten ein unverändert tristes Bild. Dort, wo die SG Benrath-Hassels auf 2314 Quadratmetern ihr schmuckes Sportbewegungs- und Gesundheitszentrum "Hassels Fit" mit Gymnastikhalle und Trainingsräumen, Physiotherapiepraxis, Sauna und Café längst eröffnet haben wollte, erinnern graue Betonmauern an eine leblose Bauruine.

"Wann wird das Gebäude endlich fertiggestellt?", lautet die immer wiederkehrende Frage. Eine zuverlässige Antwort muss Wolfgang Monski, Vorsitzender der SG Benrath-Hassels, die als Bauherrin fungiert, zum gegenwärtigen Zeitpunkt weiter schuldig bleiben. Fakt ist: Die Arbeiten sind eingestellt. Ein Termin für den Weiterbau steht in den Sternen. Am 5. Juli 2012 hatte Monski gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Elbers die Grundsteinlegung des seinerzeit mit Baukosten in Höhe von 3,25 Millionen Euro geplanten Objekts vorgenommen. Ab Jahresbeginn 2013 sollte "Hassels Fit" jungen und älteren Bürgern — auch über den Stadtteil Hassel hinaus — eine breite Angebotspalette im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden bieten. Die Stadt Düsseldorf war bereit, knapp zwei Millionen Euro in das ehrgeizige Projekt zu investieren.

Die Finanzierung der Restkosten in Höhe von 1,25 Millionen Euro lag auf Seiten des Vereins. Grund für den Baustopp ist die 2012 erfolgte Insolvenz des ursprünglichen Generalunternehmers Neotec GmbH sowie die daraus resultierenden finanziellen Folgen für den Verein. "Neue Ausschreibungen waren notwendig geworden", erklärt Monski. Die Baukosten verteuerten sich prompt um die beachtliche Summe von zirka 300 000 Euro. Mehrkosten, die allein der Verein aufbringen muss. Kein leichtes Unterfangen. Monski ist im Namen der SG gegenwärtig auf der Suche nach einem Kreditgeber für die angefallene Nachfinanzierung. Erster Ansprechpartner soll die Stadtsparkasse Düsseldorf sein, die — laut Monski — als "Bank der Stadt prädestiniert für Finanzierungsangelegenheiten von Vereinen wie die SG". Aber auch andere Geldinstitute kommen als Alternative in Frage.

Die Gespräche sind für August terminiert. Monski steht vor der Aufgabe, mögliche Finanzpartner davon zu überzeugen, dass die Wertschöpfung aus dem fertig gestellten Gebäude attraktiv genug ist, um die gewünschte Kreditgebung zu bewirken. Neben dem Vereinsvorstand wird ein Controller der Stadt Düsseldorf an den Verhandlungen teilnehmen. "Wenn die Finanzierung gesichert ist, kann mit dem Weiterbau unverzüglich begonnen werden", bestätigt Monski. Die Angebote für die noch ausstehenden Gewerke liegen parat — das sind unter anderem Arbeiten an Fenstern, Außenfassade, Lüftung, Heizung, Elektroanlage und Sanitärbereich sowie das Verlegen des Estrichs, Boden- und Malerarbeiten und die Fertigmontage. Monski: "Wir benötigen nach Sicherstellung der Finanzierung noch etwa vier Monate bis zur Gesamtfertigstellung."

Seitens der Stadt Düsseldorf gibt es positive Signale. "Wir lassen die SG Benrath-Hassels nicht im Stich", bestätigt Monika Lehmhaus als Vorsitzende des Sportausschusses. Mit der Insolvenz des Bauunternehmers habe der Verein wirklich Pech gehabt. "Wir sind intensiv darum bemüht, eine Lösung zu finden", betont Monika Lehmhaus und versichert: "Das Gebäude wird fertig gestellt werden."

(hel)
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