Hellerhof Bahn: "Keine Mehrkosten für ungewollten Umweg"

Hellerhof · Während der VRR keine Ausnahmen machen will, hat die Bahn angekündigt, dass die Zugbegleiter kulant sein werden.

Auf die Bahn zu schimpfen fällt normalerweise nicht schwer. Doch in diesem Fall muss man die Deutsche Bahn nun für ihre Kundenfreundlichkeit loben. Beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gilt nach wie vor, dass, wenn es im Falle von Umwegen durch Bauarbeiten im Schienen- oder Straßenverkehr zur Überschreitung von Preisgrenzen kommt, der Kunde auch noch die finanzielle Mehrbelastung tragen muss. Die Bahn ist hingegen der Meinung, dass eine zeitliche Einbuße genug Belästigung für den Kunden mitbringt. Deswegen verzichtet sie aus Kulanzgründen darauf, dass die Nutzer, die ab Montag während der vierwöchigen Sperrung des Bahnsteiges in Hellerhofer – an der normalerweise die S 6 Richtung Düsseldorfer Innenstadt abfährt – einen Umweg über Langenfeld fahren müssen, auch noch einen höheren Fahrpreis zahlen. "Mit diesem nicht gewollten Umweg muten wir unseren Kunden schon genügend Unannehmlichkeiten zu. Wir haben unsere Zugbegleitung für den Zeitraum der Baustelle angewiesen, bei Kontrollen kulant vorzugehen. Auf die Kunden kommen keine Mehrkosten zu", sagte gestern Nachmittag ein Bahnsprecher auf Anfrage unserer Zeitung und korrigierte damit die Auskunft, die es in den vergangenen Tagen vom VRR gegeben hat. "Für den Verkehrsverbund gibt es diese einheitliche Regelung, dass Kunden mehr zahlen, wenn sie wegen eines Baustellenumweges eine andere Preisstufe überfahren", bekräftigte gestern noch einmal eine VRR-Sprecherin. Für den Umweg über Berghausen wären damit eigentlich 5,10 statt 2,50 Euro fällig.

Da der VRR zwar der Auftraggeber für die Bahnleistungen ist, die Deutsche Bahn diese aber durchführt, kann das bundeseigene Unternehmen selbstständig entscheiden, ob sie die S6-Nutzer extra zur Kasse bittet. Dass sie das nicht tut, freut Ursula Holtmann-Schnieder, SPD-Ratsfrau. Diese hatte gestern direkt nach der Lektüre des Benrather Tageblattes zum Hörer gegriffen, weil sie kaum glauben mochte, was sie da las. Beim Kundenservice der Bahn bekam sie dann die Nachricht, die sie beruhigte: "Auch ich fahre täglich von Hellerhof mit der S-Bahn in die Innenstadt. Ich finde, dass der Umweg über Berghausen dem Bahnkunden schon genug abfordert", freute sie sich im RP-Gespräch über die Kulanz der DB.

(RP)
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