Benrath/Monheimn Autodiebe: Spind-Aufbrecher auf Video

Benrath/Monheimn · In Benrath wurden die Diebe zwei Mal aufgezeichnet, einmal, als sie den Spind aufbrachen. Video ist bei der Polizei.

 Im Eingangsbereich des Benrather Bades gibt es diese kameraüberwachten Wertschließfächer.

Im Eingangsbereich des Benrather Bades gibt es diese kameraüberwachten Wertschließfächer.

Foto: Günter von Ameln

Die beiden Männer, die am Dienstag einen Spind im Benrather Hallenbad aufgebrochen haben und anschließend mit dem VW Golf seines Besitzers abbrausten, sind auf Video gebannt. "Das haben wir der Polizei übergeben", berichtete Hallenleiter Thomas Beckmann gestern im RP-Gespräch. Gleich zwei Mal seien die Männer darauf zu sehen. Einmal, als sie den Umkleidespind aufbrachen und ein zweites Mal, als sie das Wertschutzfach öffneten. "Das waren Profis, das konnte man sehen", sagt Beckmann, beide hätten Käppies aufgehabt. Der eine sei sehr kompakt gewesen, der andere haben einen Oberlippenbart gehabt. "Man konnte die Täter gut erkennen, wenn sie also schon aktenkundig sind, weiß die Polizei, wer es war."

Im Benrather Hallenbad sind die Wertschutzfächer im Eingangsbereich angebracht und werden per Kamera überwacht. Der Vater, der sich Dienstag nach der Schwimmstunde mit seiner Tochter aller Wertgegenstände beraubt sah, hatte leider die verkehrte Reihenfolge gewählt. Er hatte zwar alle Wertgegenstände in das Wertschutzfach geschlossen. Diesen Schlüssel jedoch in seinem Rucksack in den Spind gesteckt. So fiel es auch im Eingangsbereich nicht auf, weil die Männer das Wertfach mit dem Schlüssel öffneten.

Beckmann: "Wir empfehlen, alles nicht Wertvolle in den Spind zu legen. Und diesen Schlüsssel mit den Wertgegenständen dann in das Wertschutzfach zu deponieren." Diesen Schlüssel sollte jeder Schwimmer während des gesamten Aufenthalts im Schwimmbad am Mann oder an der Frau tragen.

Unterdessen erhebt die Halterin des rund 40 000 Euro teuren Audi A 3, der am 26. Juli nach einem Spindaufbruch vor dem Monheimer Bad Mona Mare gestohlen wurde, Vorwürfe gegen Badbetriebsleitung und Polizei. "Um die Fahndung voranzubringen, aber auch um weitere Diebstähle zu verhindern, hätte man unseren Fall öffentlich machen müssen. Immerhin gab es ja eine Personenbeschreibung der beiden Männer, die die Tat sehr wahrscheinlich begangen haben. Dass die Veröffentlichung erst drei Wochen später – und das auch nur durch Zufall – geschehen ist, darüber kann man nur den Kopf schütteln", sagte die Düsseldorferin gestern im Gespräch mit der RP. Wenig Verständnis hat sie auch für die unterlassene Reparatur der Video-Überwachungsanlage im Mona Mare: "Die Kamera-Attrappen gaukeln den Schwimmbadbesuchern eine Sicherheit vor, die es tatsächlich nicht gibt." Bestohlen wurden vor drei Wochen ihr Sohn (23) und dessen Freundin (18): "Sie waren mit meinem fast nagelneuen Auto nach Monheim gefahren. Wir hatten den A 3 erst einen Monat zuvor in Ingolstadt abgeholt. Listenpreis: 44 000 Euro", erzählt die Mutter. Der Wert der im Umkleide-Spind deponierten und neben dem Zündschlüssel ebenfalls gestohlenen Sachen nimmt sich dagegen gering aus, ist aber ebensowenig eine Kleinigkeit: "Portemonnaies, Schlüsselbund, zwei Smartphones, eine Uhr, eine Kette – zusammen kommt man da sicher auch noch mal auf einen vierstelligen Euro-Betrag."

Mindestens genauso schlimm wie der materielle Verlust seien der Aufwand zur Wiederbeschaffung der Papiere und vor allem das Erlebnis, derart bestohlen worden zu sein, gewesen, unterstreicht die Frau, die im Düsseldorfer Süden lebt: "Mein Sohn und seine Freundin standen nicht nur buchstäblich fast nackt dar, sondern auch psychologisch. Das ist eine traumatische Erfahrung, die jetzt, als wir lasen, der jüngste Autoklau vor dem Mona Mare sei angeblich der erste gewesen, wieder hochkamen." Im Mona Mare wird jetzt wieder an das Reparieren der vorhandenen Kameras gedacht. Dort sind innerhalb von drei Wochen mit dieser Masche drei Autos gestohlen worden.

(RP)
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