Holthausen Aus Liebe zu Kindern

Holthausen · Wenn Susanne Schwedt die Kleinsten der Nachwuchsskater beim ISC Düsseldorf Rams betreut, ist das Liebe. "Ich mag Kinder", verrät die 21-jährige Monheimerin, die zugleich im Damenteam des Bundesligisten als Verteidigerin aktiv ist. Zweimal pro Woche leitet sie die Fünf- bis Neunjährigen zum "Inlinern" an. Laufen, Bremsen, Stocktechnik – das alles will von klein auf gelernt sein. "In der Arbeit mit Kindern sind Fortschritte schnell sichtbar", erklärt sie.

 In ihrer Freizeit betreut die 21-jährige Susanne Schwedt (rechts) die Nachwuchsskater beim ISC Düsseldorf Rams. Während sie auf einen Studienplatz wartet, begleitet sie außerdem die behinderte Praktikantin Anne Alipas.

In ihrer Freizeit betreut die 21-jährige Susanne Schwedt (rechts) die Nachwuchsskater beim ISC Düsseldorf Rams. Während sie auf einen Studienplatz wartet, begleitet sie außerdem die behinderte Praktikantin Anne Alipas.

Foto: Anja Tinter

Wenn Susanne Schwedt die Kleinsten der Nachwuchsskater beim ISC Düsseldorf Rams betreut, ist das Liebe. "Ich mag Kinder", verrät die 21-jährige Monheimerin, die zugleich im Damenteam des Bundesligisten als Verteidigerin aktiv ist. Zweimal pro Woche leitet sie die Fünf- bis Neunjährigen zum "Inlinern" an. Laufen, Bremsen, Stocktechnik — das alles will von klein auf gelernt sein. "In der Arbeit mit Kindern sind Fortschritte schnell sichtbar", erklärt sie.

Beim Rams-Motto "Alle sollen spielen und Spaß haben" zieht auch ihr Trainerpartner Klaus Wenner mit. Den Weg zum Inlinersport hat Susanne Schwedt erst spät gefunden. Zuvor hat sie als Libero in der Mädchenfußballmannschaft beim 1. FC Monheim gekickt. Ihr Bruder Michael — selbst bei den Rams aktiv — machte ihr den Wechsel auf die Inliner schmackhaft. Mit einer gebrauchten Ausrüstung aus dem Internet fing es für sie 2004 an. "Seitdem bin ich vom Skaterhockey nicht mehr wegzukriegen", lautet das Bekenntnis. "Es ist schnell, abwechslungsreich und körperbetont — drei gute Gründe für diesen Sport", betont Susanne Schwedt.

Ihre Wartezeit auf einen Studienplatz für Sonderpädagogik in Köln oder Dortmund überbrückt sie gegenwärtig an der Hildener Grundschule Am Elbsee. Dort betreut sie die Praktikantin Anne. Weil die 25-Jährige im Rollstuhl sitzt, ist Susanne Schwedt ihr Motor. "Ich sorge für ihre Beweglichkeit im Unterrichtsalltag." Während eines freiwilligen sozialen Jahres an der Astrid-Lindgren-Förderschule in Holthausen hat Susanne festgestellt: "Die Arbeit mit Behinderten ist mein Ding."

Wer Susanne Schwedt kennt, weiß, dass sie offen auf Menschen zugeht und meist lustig ist. "Ich bin nicht gern allein", räumt sie ein. Täglich "quatschen" gehört zu ihrem Leben. Viel Zeit verbringt sie mit Mama Petra, ihrer "besten Freundin", wie sie sagt. "Sie hat immer ein offenes Ohr für mich." Als Modepüppchen kleidet sich Susanne Schwedt nicht. Sportlich muss das Outfit sein. Jeans. T-Shirt. Hohe Schuhe sind in ihrem Schuhschrank nicht zu finden. Sechs Paar umfasst die Auswahl ihrer Lieblingsschuhe — frauen-untypisch. Neben aller Lebenslust gibt sich die junge Frau auch selbstkritisch. "Ich zweifele manchmal an mir", sagt sie über sich. Mitunter zu viel.

Selbstvertrauen tankt sie bei einem Zusatztraining im dritten Herrenteam. "Dort spiele ich ein Stück weit befreiter." Als Erfolg wertet Susanne die Tatsache, dass sie sich inzwischen auch bei Erstligaeinsätzen — zur Verwunderung von Trainer Gunnar Genuttis — mutig über die Mittellinie traut, was früher undenkbar gewesen wäre.

Musikalisch steht Susanne Schwedt auf Alt-Rock. Die Band "Gun Barrel" aus Köln hat es ihr angetan. 2012 soll ein Wunsch in Erfüllung gehen: Susanne will endlich einmal "Rock am Ring" live erleben. Sporttermine wir der Summer-Cup der Rams oder Europapokalspiele haben bislang eine Teilnahme an dem legendären Rock-Festival verhindert. Die Karten hat sie schon gekauft. Susanne Schwedt: "Diesmal muss der Summer-Cup eben ohne mich stattfinden."

(hel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort