Ludenberg/Hubbelrath Atempause im Park Villa Sohl

Ludenberg/Hubbelrath · Die Denkmalschutzbehörde hat den Garten um die Villa vorläufig in die Denkmalschutzliste eingetragen. Die CDU zog deshalb den Antrag für einen Bebauungsplan zurück. Sie will das endgültige Gutachten abwarten.

Die Planung für eine neue Nutzung des großen Parkgrundstücks der Villa Sohl wird sich ändern. Denn die Denkmalbehörde hat die etwa 40 000 Quadratmeter große Gartenanlage, die Gartenarchitekt Roland Weber geschaffen hat, vorläufig in die Denkmalschutzliste eingetragen, teilte die Verwaltung der zuständigen Bezirksvertretung 7 mit. Damit soll sichergestellt werden, dass auf dem Grundstück nichts verändert wird, bis das Gutachten des Gartendenkmalpflegers vorliegt. Das bedeutet eine Atempause für Baupläne.

Wegen dieser Entwicklung hat die CDU in der Bezirksvertretung ihren Antrag für das Aufstellen eines Bebauungsplans zurückgezogen. Mit diesem Plan wollte die CDU sicherstellen, dass das Areal nicht mit neuen Häusern gleichsam zugepflastert wird, wie Anwohner befürchtet hatten. "Es sollten dort höchstens sechs bis acht Häuser mit großen Grundstücken zugelassen werden", nennt Rainer Klöpper, Vorsitzender der CDU-Bezirksfraktion, die Vorstellungen seiner Partei.

Ob solche Pläne allerdings zulässig sind, "ist wegen des Denkmalschutzes ungewiss", sagte Klöpper. Die CDU wolle daher das endgültige Gutachten des Denkmalpflegers abwarten. "Wenn nur Teile des Gartens schützenswert sind, sollte für den Rest ein Bebauungsplan erstellt werden, der auf die geschützten Gartenteile Rücksicht nimmt", sagte Klöpper. In diesem Fall werde die CDU wieder aktiv und ein Planungsverfahren beantragen.

Falls jedoch der gesamte Park der Villa Sohl endgültig unter Denkmalschutz gestellt wird, sei eine neue Nutzung nicht möglich, so Klöpper. Davon geht eine Anwohner-Initiative aus, die sich gegen eine Bebauung des Grundstücks wehrt. "Wir rechnen damit, dass die gesamte Anlage schutzwürdig ist, weil sie ein Gesamtkunstwerk ist", sagte Rolf Thiemann, Sprecher der Initiative. Er ist über die Entwicklung erfreut, weil die Landschaft in diesem Bereich erhalten bleibe.

Die Initiative will weiterhin aktiv bleiben und sich für den Schutz des Grüns rund um die Villa Sohl einsetzen. Sie will bei der Unteren Landschaftsbehörde beantragen, dass die Rotahornallee an der Villa als Naturdenkmal eingestuft wird, ebenso wie gut entwickelte Rosskastanien einer kleinen Allee. Die müssten dann auch bei einer eventuellen neuen Planung berücksichtigt werden.

(RP)
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